Sascha Herr

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Sascha Herr (* 9. Dezember 1979 in Frankfurt-Höchst) ist ein deutscher Politiker (parteilos, zuvor AfD). Er ist Abgeordneter des Hessischen Landtags.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herr machte eine Ausbildung als Fleischer und lebt in Oberreifenberg, einem Ortsteil von Schmitten im Taunus. Er ist verwitwet und hat zwei Kinder. Er war Mitglied der AfD und stellvertretender Kreisvorsitzender der AfD im Hochtaunuskreis. Bei der Kommunalwahl in Hessen 2021 wurde er als einziges Mitglied der AfD in die Gemeindevertretung der Gemeinde Schmitten gewählt. Daneben erhielt er ein Mandat im Kreistag. Beruflich arbeitete er seit der Kommunalwahl als Referent der AfD-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung in Wiesbaden.

Bei der Landtagswahl in Hessen 2023 wurde er in den Hessischen Landtag gewählt. Aufsehenerregend war der Beschluss der AfD-Landtagsfraktion, ihn nicht in die Fraktion aufzunehmen und der Beschluss des Landesvorstandes, ein Parteiausschlussverfahren durchzuführen. Am 1. November 2023 trat er aus der AfD aus.[1] Herr kündigte an, das Mandat im Landtag als fraktionsloser Abgeordneter wahrzunehmen. Seine Mandate im Kreistag und in der Gemeindevertretung legte er hingegen nieder.

Grund für die Nichtaufnahme in die AfD-Fraktion waren langjährige Kontakte in die rechtsextreme Szene und Besuche bei Konzerten rechtsextremer Bands. Bei einem dieser Konzerte, dem Festival „Rock gegen Überfremdung“ in Themar 2017, ließ Herr sich mit einem führenden Mitglied der verbotenen rechtsextremen Gruppe Combat 18 fotografieren. Das T-Shirt, dass er auf dem Foto trug stammt von einem 2016 stattgefundenen Rechtsrockkonzert der ebenfalls verbotenen Hammerskins in der Schweiz.

Obwohl diese Umstände bereits vor der Kommunalwahl 2021 bekannt waren, verzichtete der Kreisverband der AfD damals auf ein Parteiausschlussverfahren. Herr sagte aus, er sei zwar damals in die Schweiz gereist, hätte aber bei dem eigentlichen Konzert nicht teilgenommen. Auch nach der Entscheidung von Landtagsfraktion und Landesvorstand im Herbst 2023 stellte sich der Kreisvorstand weiter hinter Herr. Der Kreisvorsitzende Manfred Blatt erklärte, ein „aktives parteischädigendes Verhalten“ liege nicht vor und man glaube Herrs Erklärungen weiter.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Abgeordneter Sascha Herr aus AfD ausgetreten; in: Taunuszeitung vom 2. November 2023, S. 8.