Schiguli (Kaliningrad)

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Siedlung
Schiguli
Reckeln

Жигули
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gussew
Erste Erwähnung 1556
Frühere Namen Roekelheim,
Redkeimenn (nach 1556),
Reklekiem (vor 1583),
Rheckeln (nach 1734),
Rehckeln (nach 1736),
Reckeln (bis 1946)
Bevölkerung 2 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40143
Postleitzahl 238033
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 212 000 006
Geographische Lage
Koordinaten 54° 30′ N, 22° 5′ OKoordinaten: 54° 30′ 26″ N, 22° 4′ 54″ O
Schiguli (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Schiguli (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Schiguli (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Schiguli (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Schiguli (russisch Жигули, deutsch Reckeln, litauisch Rėkliai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gussew im Rajon Gussew.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schiguli liegt zwölf Kilometer südwestlich der Stadt Gussew (Gumbinnen) und ist über eine Stichstraße von Majakowskoje (Nemmersdorf) aus zu erreichen. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das seinerzeit Roekelheim genannte Dorf[2] wurde bereits 1556 erstmals erwähnt. Vor 1945 bestand der Ort lediglich aus ein paar kleinen Höfen und Gehöften. Zwischen 1874 und 1945 gehörte Reckeln zum Amtsbezirk Nemmersdorf[3] im Kreis Gumbinnen im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 waren in Reckeln 94 Einwohner registriert[4]. Ihre Zahl verringerte sich bis 1933 auf 62 und betrug 1933 noch 63[5].

In Kriegsfolge kam Reckeln 1945 mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1950 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Schiguli und wurde dem Dorfsowjet Majakowski selski Sowet im Rajon Gussew zugeordnet.[6] Von 2008 bis 2013 gehörte Schiguli zur Landgemeinde Majakowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gussew.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die überwiegende Zahl der Einwohner Reckelns war vor 1945 evangelischer Konfession und der Ort von daher in das Kirchspiel der Kirche Nemmersdorf eingepfarrt. So gehörte es zum Kirchenkreis Gumbinnen in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Schiguli im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Krasnojarskoje (Sodehnen), einer Filialgemeinde der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) innerhalb der Propstei Kaliningrad[7] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Reckeln
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Nemmersdorf
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Gumbinnen
  5. Michael Rademacher: Kreis Gumbinnen (russ. Gussew). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)