Schirokodolje (Kaliningrad, Krasnosnamensk)

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Untergegangener Ort
Schirokodolje / Grünau
Antskrebben (Hutfelde) und Skrebben (Krebben)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 55′ N, 22° 19′ OKoordinaten: 54° 54′ 32″ N, 22° 19′ 14″ O
Schirokodolje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Europäisches Russland)
Schirokodolje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Schirokodolje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Oblast Kaliningrad)
Schirokodolje (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Schirokodolje, russisch Широкодолье, deutsch Grünau (bis 1930 Antskrebben und Skrebben) ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich etwa fünf Kilometer westlich von Tolstowo (Löbegallen/Löbenau) nördlich der Inster (ru. Instrutsch). Dabei lag das ehemalige Skrebben/Krebben unmittelbar am Fluss, während sich der Ort Antskrebben/Hutfelde anderthalb Kilometer weiter nördlich beim Ballup-Bach, 1938 bis 1945 Torf-Graben, heute russisch Pridoroschny, befand.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antskrebben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

54° 54′ 32″ N, 22° 19′ 14″ O

Antskrebben war im 18. Jahrhundert ein Erbfreidorf.[1] Im Jahr 1874 wurde die Landgemeinde Antskrebben dem neu gebildeten Amtsbezirk Waszeningken im Kreis Ragnit zugeordnet.[2] 1930 wurde sie mit der Landgemeinde Skrebben zur neuen Landgemeinde Grünau zusammengeschlossen.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1867[3] 132
1871[3] 128
1885[4] 129
1905[5] 124
1910[6] 113

Skrebben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

54° 53′ 48″ N, 22° 19′ 44″ O

Skrebben war im 18. Jahrhundert ein königliches Bauerndorf.[7] Im Jahr 1874 wurde auch die Landgemeinde Skrebben dem Amtsbezirk Waszeningken zugeordnet.[2] 1930 wurde sie mit der Landgemeinde Antskrebben zur neuen Landgemeinde Grünau zusammengeschlossen.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1867[3] 38
1871[3] 39
1885[4] 46
1905[5] 46
1910[6] 55

Grünau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landgemeinde Grünau entstand, nun im Kreis Tilsit-Ragnit, 1930 durch die Zusammenlegung der beiden Landgemeinden Antskrebben und Skrebben. Diese beiden Ortsteile wurden 1938 in Hutfelde bzw. Krebben umbenannt.

1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1933[8] 143
1939[8] 160

Schirokodolje[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1947 bekam das ehemalige Antskrebben den russischen Namen Schirokodolje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Tolstowski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[9] Es ist unbekannt, ob auch das ehemalige Skrebben mit zu Schirokodolje gezählt wurde. 1965 gelangte der Ort (falls er zu dieser Zeit noch existierte) in den Chlebnikowski selski Sowet. Schirokodolje wurde vor 1975 aus dem Ortsregister gestrichen.[10]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grünau, wie zuvor auch Antskrebben und Skrebben, gehörte zum evangelischen Kirchspiel Budwethen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 4.
  2. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Waschingen
  3. a b c d Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  4. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  5. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  6. a b Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Ragnit
  7. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 152.
  8. a b Michael Rademacher: Stadt Tilsit und Landkreis Tilsit–Ragnit/Pogegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  10. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru/ (rar-Datei) taucht er nicht mehr auf.