Silk (Band)

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Silk ist eine US-amerikanische R&B-Band aus Atlanta. Mit dem Nummer-eins-Hit Freak Me hatten sie 1993 ihren Durchbruch. Bis in die 2000er Jahre hinein waren sie vor allem im englischsprachigen Raum erfolgreich.

Bandgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fünfköpfige Gesangsgruppe Silk wurde 1992 in Atlanta im Südstaat Georgia gegründet. Die Mitglieder kamen aus Kirchenchören und der Gottesdienstmusik. Der Musiker Keith Sweat holte sie über sein eigenes Label Keia zu Elektra Records. Er produzierte ihre ersten Veröffentlichungen und prägte ihren Klang, der dem New Jack Swing zugeordnet wird.

Ihre erste Single war Happy Days, das ein Sample aus dem Song The Payback von James Brown enthält.[1] Sie wurde Ende 1992 ein R&B-Hit und kam danach auch in die offiziellen Singlecharts. Auch das Debütalbum Lose Control schaffte danach Anfang Dezember den Einstieg in die jeweiligen Charts.

Der große Durchbruch kam aber erst mit der zweiten Single Freak Me, eine Komposition von Sweat und Mitproduzent Alton Wokie Stewart. Das Lied stand im Frühjahr 1993 2 Wochen auf Platz 1 der Popcharts, in den R&B-Charts hielt es sogar 8 Wochen den Spitzenplatz. Auch international war es erfolgreich und erreichte zum Beispiel die Top 10 in Australien und Neuseeland.[2] Im Zuge des Erfolgs stieg auch das Album auf Platz 1 der R&B-Charts und erreichte im Mai mit Platz 7 die Höchstposition in den offiziellen Billboard 200. Freak Me war in den USA ein Millionenseller, das Album verkaufte sich sogar mehr als zwei Millionen Mal. Das Lied wurde 1998 von Another Level gecovert und war in dieser Version in den UK-Charts ein Nummer-eins-Hit.

Für das zweite Album ließ sich die Band Zeit, es entstand ohne Keith Sweat in Eigenproduktion. Es trägt den Bandnamen Silk als Titel und erschien im November 1995. Es blieb hinter den hohen Erwartungen zurück, die das Debüt geweckt hatte, und kam in den offiziellen Charts nur auf Platz 46. Immerhin verkaufte es über eine halbe Million Exemplare und bekam dafür Gold. Der Song Hooked on You aus dem Album war ein kleinerer internationaler Hit.

Mit Darrell Allamby holten sie sich für ihr drittes Album wieder einen erfahrenen Produzenten dazu und erneut ließen sie sich Zeit für die Fertigstellung. Der Aufwand zahlte sich aus und mit Tonight übertrafen sie im Frühjahr 1999 den Erfolg des Vorgängers. Das Album stieg bis auf Platz 21 und erreichte Platinstatus. Mit dem Song If You kamen sie an die Top 10 heran und bekamen Gold. International ließ das Interesse aber deutlich nach.

Das vierte Elektra-Album Love Session wurde bereits im Juni 2001 veröffentlicht und entstand erneut mit Beteiligung von Allamby. Mit Platz 2 in den R&B-Charts und Platz 20 in den Popcharts war es nach Platzierungen zwar das zweiterfolgreichste Album, außer dem Song We’re Callin’ U hatte es aber kaum Hitpotenzial und die Verkaufszahlen blieben deutlich hinter den Vorgängern zurück.

In der Band war man sich danach nicht mehr einig über den weiteren Weg. Mit „Lil G“ Jenkins verließ ein wichtiger Sänger, der auch an einigen Hits mitgeschrieben hatte, die Band für eine Solokarriere. Silk beendeten außerdem die Zusammenarbeit mit dem Label. Die verbliebenen Sänger brachten zwei Jahre später Silktime teilweise im Eigenvertrieb heraus. Das Album kam im Oktober 2003 aber nur noch auf Platz 178 der Charts und war ihr letzter Einstieg in die Billboard 200. Der Albumsong Side Show war ihr letzter Hit in den R&B-Charts.

Danach schlossen sie sich dem Independent-Label Shanachie an und veröffentlichten 2006 mit Always and Forever ein Album mit Coverversionen. Auch wenn es kein großer Erfolg wurde, brachte es sie noch einmal in die R&B-Charts. Danach wurde es ruhiger um das Quintett. Erst 2013 kamen sie wieder in der Originalbesetzung mit Gary Jenkins zusammen, als Keith Sweat sie gemeinsam zu seiner Tour dazuholte.[3] Silk wurde wiederbelebt und meldete sich 2016 noch einmal mit dem Album Quiet Storm zurück. Damit schafften sie es nach 10 Jahren ein weiteres Mal in die R&B-Charts.

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gary „Lil G“ Jenkins
  • Jonathan „John John“ Rasboro
  • Timothy Cameron
  • Jimmy Gates
  • Gary „Big G“ Glenn

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US  R&B
1992 Lose Control US7
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(47 Wo.)US
R&B1
(67 Wo.)R&B
1995 Silk US46
Gold
Gold

(18 Wo.)US
R&B10
(29 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 28. November 1995
1999 Tonight US21
Platin
Platin

(40 Wo.)US
R&B8
(51 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 23. März 1999
2001 Love Sessions US20
(11 Wo.)US
R&B2
(18 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 12. Juni 2001
2003 Silktime US178
(1 Wo.)US
R&B30
(11 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 23. September 2003
2004 The Best of Silk R&B54
(3 Wo.)R&B
2006 Always and Forever R&B23
(3 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 27. Oktober 2006
2016 Quiet Storm R&B26
(1 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 18. März 2016

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US  R&B
1992 Happy Days
Lose Control
US86
(5 Wo.)US
R&B13
(22 Wo.)R&B
Autoren: K. Sweat, A. Stewart, F. Wesley, J. Brown, J. Starks
1993 Freak Me
Lose Control
UK46
(7 Wo.)UK
US1
Platin
Platin

(24 Wo.)US
R&B1
(23 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 18. Februar 1993
Autoren: K. Sweat, R. Murray
Girl U for Me
Lose Control
UK67
(2 Wo.)UK
US26
(20 Wo.)US
R&B6
(27 Wo.)R&B
Autoren: K. Sweat, R. Murray
Lose Control
Lose Control
R&B4
(23 Wo.)R&B
in US B-Seite von Girl U for Me
Autoren: K. Sweat, R. Murray, G. Jenkins
It Had to Be You
Lose Control
R&B45
(12 Wo.)R&B
Autoren: K. Sweat, R. Murray, G. Jenkins
Baby It’s You
Lose Control
UK44
(2 Wo.)UK
Autor: K. Sweat
1994 I Can Go Deep
Silk
US71
(15 Wo.)US
R&B22
(18 Wo.)R&B
Autoren: D. Ward, M. Chapman, T. Evans, T. Thomas
aus dem Film Mister Cool (1994, Originaltitel: A Low Down Dirty Shame)
1995 Hooked on You
Silk
UK77
(2 Wo.)UK
US54
(18 Wo.)US
R&B12
(20 Wo.)R&B
Autoren: C. Schack, K. Karlin, A. Martin, K. Jones
1996 Don’t Rush
Silk
US91
(3 Wo.)US
R&B39
(12 Wo.)R&B
Autoren: A. Stewart, G. Jenkins
1999 In Decatur
R&B88
(3 Wo.)R&B
Ghetto Mafia featuring Silk
Autoren: R. Richard, R. Barber, F. Pilgrim, A. Mobley, J. Rasboro, G. Glen, T. Cameron
If You (Lovin’ Me)
Tonight
US13
Gold
Gold

(20 Wo.)US
R&B4
(32 Wo.)R&B
Autoren: K. Dickerson, A. Roberson, L. Browder, D. Allamby
Meeting in My Bedroom
Tonight
US62
(13 Wo.)US
R&B15
(23 Wo.)R&B
Autoren: L. Browder, D. Allamby
Let’s Make Love
Tonight
R&B58
(13 Wo.)R&B
Autoren: A. Roberson, L. Browder, D. Allamby
2001 We’re Callin’ U
Love Session
R&B56
(16 Wo.)R&B
Autoren: D. Allamby, G. Jenkins, J. Gates, L. Browder
2004 Side Show
Silktime
R&B66
(9 Wo.)R&B

Weitere Singles

  • Does He Do It Good (mit Keith Sweat, 1993, Film: Made in America)
  • Ebony Eyes (2001)
  • Silktime (2003)
  • The Secret Garden (Sweet Seduction Suite) (2006)
  • Love 4 U 2 Like Me (2016)

Auszeichnungen für Musikverkäufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platin-Schallplatte

  • Australien Australien
    • 1993: für die Single Freak Me

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Australien (ARIA) 0! G  Platin1 70.000 aria.com.au
 Vereinigte Staaten (RIAA)  2× Gold2  4× Platin4 5.000.000 riaa.com
Insgesamt  2× Gold2  5× Platin5

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Happy Days by Silk bei Who Sampled, abgerufen am 18. Januar 2022
  2. a b c Chartquellen: UK US AU
  3. What Ever Happended To: Silk, Edward Bowser, Soul in Stereo, 24. Juli 2013

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]