Simon Grynaeus (Übersetzer)

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Simon Grynaeus (* 7. März 1725 in Basel; † 4. Juli 1799 ebenda) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und Übersetzer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simon Grynaeus entstammte dem Basler Akademikergeschlecht Grynaeus[1] und entstammte in gerade Linie dem gleichnamigen Vorfahren Simon Grynaeus, der Theologe und mit Philipp Melanchthon befreundet war.

Er wurde als der Sohn des Zinngiessers Johann Jakob Grynaeus (1697–1753)[2] und dessen Ehefrau Maria Magdalena (geb. Gernler) (1699–1742) geboren.

Zeit seines Lebens blieb er Junggeselle und starb als letzter des Geschlechts.[3][4]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1738 begann Simon Grynaeus an der Universität Basel mit einem Studium der Philosophie, das er am 9. Juni 1740 mit dem Baccalaureus und am 5. Juni 1742 mit dem Magister abschloss.[5] Am 4. November 1741 begann er bei den Hochschullehrerern Johann Ludwig Frey und Johannes Grynaeus, mit dem er auch verwandt war, mit einem Theologiestudium und schloss dieses am 5. Juni 1742 mit dem Magister ab, worauf sich ein mehrjähriges Stipendium anschloss, das er im Dezember 1747 als sacri ministerii candidatus (SMC) beendete.

Er reiste, gemeinsam mit Johann Heinrich Brucker (1725–1754)[6] von 1749 bis 1750 nach Deutschland, Frankreich sowie England und war anschliessend, nachdem er durch den Pfarrer von Wintersingen in die Praxis der Seelsorge eingeführt worden war, von 1753 bis 1761 als Pfarrhelfer der reformierten Gemeinde in Strassburg sowie als Pfarrer in Rosenweiler und Nonnenweier tätig.

1763 erfolgte seine Wahl zum Diakon der Peterskirche in Basel. Er blieb bis zu seiner Erblindung 1797 in diesem Amt und trat dann zurück.

Tätigkeit als Übersetzer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simon Grynaeus veröffentlichte 1753 anonym eine Sammlung von Übersetzungen, Neue Probstücke der englischen Schaubühne,[7] aus dem Englischen, in der auch die erste deutsche Fassung von William Shakespeares Romeo und Julia enthalten war, das er offensichtlich während seines Londoner Aufenthaltes in einer Fassung von David Garrick gesehen hatte.[8]

Weitere Übersetzungen aus der religiösen Literatur folgten aus dem Englischen und Französischen sowie das Neue Testament in fünf Bänden in einer den Vorstellungen der Aufklärung entgegenkommenden freien Form.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Samuel Schüpbach-Guggenbühl: Grynaeus. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 13. Dezember 2017, abgerufen am 15. Mai 2022.
  2. Auszug Stamm Grynäus. Abgerufen am 15. Mai 2022.
  3. Real-Enzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche: 5. Band: Geist bis Herder. BoD – Books on Demand, 2017, ISBN 978-9925-05394-0 (google.com [abgerufen am 15. Mai 2022]).
  4. ohne Autor: Real-Enzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche: 5. Band: Geist bis Herder. BoD – Books on Demand, 2017, ISBN 978-9925-05394-0 (google.com [abgerufen am 15. Mai 2022]).
  5. Die Matrikel der Universität Basel, V. Band: 1726/27–1817/18. Universität Basel, 1980, abgerufen am 15. Mai 2022.
  6. Karin Marti-Weissenbach: Johann Heinrich Brucker. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 8. Januar 2003, abgerufen am 15. Mai 2022.
  7. Balz Engler: Was bedeutet es, Shakespeare zu übersetzen? Die erste deutsche Fassung von Romeo and Juliet. In: Shakespeare im 18. Jahrhundert. Roger Paulin, 2007, abgerufen am 15. Mai 2022.
  8. Neue Zürcher Zeitung 4. September 1964 Ausgabe 03 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 15. Mai 2022.
  9. Marcus Hopper. Abgerufen am 15. Mai 2022.