Schwanau
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 48° 23′ N, 7° 46′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Ortenaukreis | |
Höhe: | 153 m ü. NHN | |
Fläche: | 38,36 km2 | |
Einwohner: | 7067 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 184 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 77963 | |
Vorwahl: | 07824 | |
Kfz-Kennzeichen: | OG, BH, KEL, LR, WOL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 17 150 | |
LOCODE: | DE SWJ | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchstraße 16 77963 Schwanau | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Wolfgang Brucker | |
Lage der Gemeinde Schwanau im Ortenaukreis | ||
Schwanau ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Ortenaukreis.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schwanau liegt 8 km von Lahr entfernt in der Oberrheinischen Tiefebene und grenzt direkt an den Rhein und damit an Frankreich.
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde grenzt im Norden an Meißenheim, im Osten an die Stadt Lahr, im Südosten an die Stadt Mahlberg, im Süden an Kappel-Grafenhausen und im Westen an die elsässischen Gemeinden Rhinau und Gerstheim.
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schwanau besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Allmannsweier, Nonnenweier, Ottenheim und Wittenweier. Zu den ehemaligen Gemeinden Allmannsweier und Wittenweier gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zur ehemaligen Gemeinde Nonnenweier gehören das Dorf Nonnenweier und die Häuser Elektrizitätswerk. Zur ehemaligen Gemeinde Ottenheim gehören das Dorf Ottenheim und die Häuser An der Rheinbrücke.[2]
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die früher selbständigen Gemeinden Ottenheim, Allmannsweier und Nonnenweier haben sich am 1. Juli 1972 im Zuge der Verwaltungsreform in Baden-Württemberg zur neuen Gemeinde Schwanau zusammengeschlossen. Bereits am 1. Dezember 1971 wurde die Gemeinde Wittenweier nach Ottenheim eingemeindet.[3] Als erster Ort wurde Nonnenweier im Jahre 845 urkundlich erwähnt. Dennoch ist Ottenheim der älteste der vier Orte, der Name lässt auf eine alemannische Gründung schließen. Bei Wittenweier fand 1638 eine Schlacht des Dreißigjährigen Krieges statt. Am Rhein stand die Burg Schwanau.
Die Gemeinde gehörte bis 1972 zum Landkreis Lahr und ist dann mit diesem im Ortenaukreis aufgegangen.
Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit der Reformation sind die Orte der heutigen Gemeinde Schwanau protestantisch geprägt. In allen Ortsteilen gibt es eine evangelische Kirche. In Allmannsweier besteht eine Landeskirchliche Gemeinschaft Augsburgischen Bekenntnisses, während es in Nonnenweier ein evangelisches Diakonissenhaus gibt. Aber auch römisch-katholische Gläubige haben sich wieder angesiedelt und in Ottenheim eine Kirche errichtet. Gemäß Zensus 2011 sind 60 % der Einwohner evangelisch und 23 % katholisch.[4]
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Schwanau wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Er hat nach der letzten Wahl 18 Mitglieder (2009: 18). Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
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FWV | Freie Wählervereinigung | 44,9 | 8 | 44,1 | 8 | ||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 24,7 | 4 | 30,0 | 5 | ||
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 26,4 | 5 | 25,9 | 5 | ||
LHL | Liste Hartmut Läßle | 4,0 | 1 | – | – | ||
Gesamt | 100 | 18 | 100 | 18 | |||
Wahlbeteiligung | 62,7 % | 53,6 % |
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit 1999 ist Wolfgang Brucker (CDU) Bürgermeister von Schwanau. 2015 wurde er bei der Bürgermeisterwahl mit 86,85 % der gültigen Stimmen für eine dritte Amtszeit gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 34,43 %.
Verwaltungsgemeinschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde ist Sitz der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Schwanau mit der Gemeinde Meißenheim.
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schwanau besitzt ein redendes Wappen. Blasonierung: „In Blau ein schwimmender, flugbereiter, silberner Schwan mit schwarzem Schnabel und roter Zunge; rechts[Anm 1] oben ein goldener Dreieckschild mit rotem Zinnenbalken.“
Wappen der Ortsteile
- ↑ In der Heraldik beziehen sich rechts und links auf die Gegenperspektive.
Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schwanau unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Daubensand, Département Bas-Rhin, Frankreich
- Euba, Sachsen, Deutschland
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Nähe des Ortes liegen die Bundesautobahn 5 und die Landesstraße 75
Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Größter Gewerbesteuerzahler der Gemeinde ist die Herrenknecht AG in Allmannsweier, einer der weltweit führenden Hersteller von Tunnelbohrmaschinen.
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit der Bärbel-von-Ottenheim-Schule gibt es eine Gemeinschaftsschule in Ottenheim. Die Ludwig-Frank-Schule ist eine Grundschule. Dazu gibt es fünf evangelische und einen römisch-katholischen Kindergarten.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Bärbel von Ottenheim (1430–1484), Mätresse
- Patricius Schlager (1864–1930), Franziskaner und Historiker
- Wilhelm Herrenknecht (1865–1941), Professor und Begründer der Zahnmedizin an der Universität Freiburg
- Ludwig Frank (1874–1914), Politiker der SPD und Abgeordneter des Reichstags
- Karl August Bühler (1904–1984), Politiker der CDU und Bundes- sowie Landtagsabgeordneter
- Hans-Michael Bender (* 1943), Politiker der CDU und 1996–2001 Landtagsabgeordneter
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Regine Jolberg (1800–1870), Begründerin des Diakonissenhauses Nonnenweier
- Julius Bender (1893–1966), von 1928 bis 1945 Vorsteher des Diakonissenhauses Nonnenweier, anschließend badischer Landesbischof
- Martin Herrenknecht (* 1942), Ingenieur und Unternehmer, Vorstandsvorsitzender der in Schwanau ansässigen Herrenknecht AG (Tunnelvortriebsmaschinen)
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Kurt Baumann, Mathilde Siebert, Klaus Siefert: Ortssippenbuch Ottenheim. Personen, Familien und Geschlechter des Dorfes Ottenheim (= Badische Ortssippenbücher, 88). Albert Köbele Nachfolger, Lahr-Dinglingen 2000 (bearbeiteter Zeitraum 1642–1999).
- Karl-Ludwig Bender, Joachim Krämer, Eugen Eble: Ortssippenbuch Nonnenweier, Landkreis Lahr in Baden (= Badische Ortssippenbücher, 26). Albert Köbele, Grafenhausen 1971.
- Eugen Eble, Bernd Sandhaas: Ortssippenbuch Wittenweier, Landkreis Lahr in Baden (= Badische Ortssippenbücher, 23). Albert Köbele, Grafenhausen 1970 (bearbeiteter Zeitraum 1603–1969).
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2019 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 413–416
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 498.
- ↑ Zensusdatenbank