Sokotra-Granatapfel

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Sokotra-Granatapfel

Blüten und kleine, unreife Früchte

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Weiderichgewächse (Lythraceae)
Unterfamilie: Punicoideae
Gattung: Granatäpfel (Punica)
Art: Sokotra-Granatapfel
Wissenschaftlicher Name
Punica protopunica
Balf.f.

Der Sokotra-Granatapfel (Punica protopunica) ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae) gehört.[1] Er ist ein Endemit auf der zum Jemen gehörenden Inselgruppe Sokotra im nordwestlichen Indischen Ozean.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sokotra-Granatapfel wächst als immergrüner[2] Strauch, der Wuchshöhen von 2 bis 4,5 Meter erreicht[3] und oft verdornte Äste besitzt.[3] Die Laubblätter besitzen eine elliptische oder längliche, seltener verkehrt-eiförmige oder kreisförmige, ganzrandige Blattspreite mit stumpfer, oft ausgerandeter Spreitenspitze.[3] Sie sind fleischiger als bei Punica granatum.[4]

Die Tragblätter sind länglich und stumpf.[3] Die Kronblätter sind verkehrt-herzförmig[3] und im Gegensatz zu Punica granatum rosafarben statt rot.[4] Die Früchte sind kleiner und weniger süß.[4] Die Fruchtblätter stehen anders als bei Punica granatum in einer Ebene.[3][5] Das Tausendkorngewicht der Samen beträgt 6,81 g.[6]

Systematik und Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Punica protopunica wurde 1882 von Isaac Bayley Balfour erstbeschrieben[3] und bildet zusammen mit dem Granatapfel (Punica granatum L.) die nur zwei Arten zählende Gattung der Granatäpfel (Punica). Sie wird manchmal als die Stammform des Granatapfels angesehen,[7] während dessen Abstammung von Punica protopunica in anderen Werken bezweifelt wird.[8]

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Zeitpunkt seiner Entdeckung galt der Sokotra-Granatapfel als häufig.[3] Bis 1997 galt diese Art in der roten Liste der IUCN als stark gefährdet (EN). Seit 1998 wird sie nur noch als „gefährdet“ (VU) eingestuft. Das gesamte Verbreitungsgebiet wird auf etwa 100 km² geschätzt.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Punica protopunica im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  2. Большая детская энциклопедия. Биология. Moskau 2003, ISBN 5-901227-17-4, S. 284 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b c d e f g h Bayley Balfour: Diagnoses plantarum novarum et imperfecte descriptarum Phanerogamarum Socotrensium. Pars Prima. In: Proceedings of the Royal Society of Edinburgh. Band 11, 1882, S. 498–514, (S. 512 als Digitalisat).
  4. a b c The Illustrated Encyclopedia of Trees and Shrubs: An Guide To Trees and Shrubs of the World. Mobile Reference 2008, ISBN 978-1-60501-487-6, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  5. G. Schweinfurth: Allgemeine Betrachtungen über die Flora von Socotra. In: Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. Band 5, 1884, S. 47 (online).
  6. Punica protopunica. In: Seed Information Database. Abgerufen am 28. Februar 2011.
  7. Kommentar zum Deutschen Arzneibuch. 5. Ausgabe. Band 1, 1910.
  8. Peter Hanelt, Rudolf Mansfeld, Jürgen Schultze-Motel: Mansfeld's encyclopedia of agricultural and horticultural crops (except ornamentals). 6, Addenda, references, indices. Springer, Berlin/Heidelberg/New York 2001, ISBN 3-540-41017-1, S. 965, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  9. Punica protopunica in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN.

Weiterführende Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • G. M. Levin, E. A. Sokolova: Materialy k izucheniyu Punica protopunica Balf.-F. (Punicaceae). (Materials to the study of Punica protopunica Balf.-F. (Punicaceae)). In: Botaniceskij Zhurnal. Band 64, Nr. 7, 1979, S. 998–1005 (russ.).
  • А. Л. Тахтаджян (Armen Tachtadschjan) (Hrsg.): Жизнь растений. В 6-ти т. Т. 5. Ч. 2 Цветковые растения — М.: Просвещение, 1981