St. Gertrud (Bouderath)

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St. Gertrud (Bouderath), Südseite

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Gertrud in Nettersheim-Bouderath gehört zum Bistum Aachen. Das Gotteshaus ist nach der heiligen Gertrud von Nivelles benannt.[1]

Zur seit 1804 bestehenden Pfarre gehören neben Bouderath auch die Kapellenorte Holzmülheim und Roderath.[2] Sie bildet heute mit mehreren anderen Pfarreien die Gemeinschaft der Gemeinden Hl. Hermann-Josef Steinfeld. Die Kirche ist ein geschütztes Baudenkmal.[3]

Baugeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchenschiff mit Chor

Der älteste romanische Teil der Kirche besteht aus den ersten zwei Achsen des Kirchenschiffs und den beiden unteren Geschosse des Westturms.[4] Sie stammen von einem Kapellenbau aus dem 12. Jahrhundert.[1] 1740 erfolgte eine Renovierung der Kirche.[5] 1804 wurde sie Pfarrkirche.[6] 1838 wurde das Kirchenschiff um drei Achsen auf fünf erweitert und dem Turm ein drittes Geschoss hinzugefügt.[4] 1892 wurde durch den Regierungsbaumeister Johann Thoma ein neuer Chor mit rundem Chorabschluss errichtet.[5] Südlich des Chores wurde eine Sakristei hinzugefügt.[7] 1905 wurde der Turm auf vier Geschosse aufgestockt.[4]

Die Kirche ist nicht streng nach Osten ausgerichtet. Sie hat 180 Sitz- und 50 Stehplätze.[5]

Kratochwil-Orgel

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel aus dem Jahr 1927 ist eine der wenigen erhaltenen Orgeln aus der Werkstatt von Otto Kratochwil in Bonn. Sie verfügt über 16 Regisster auf zwei Manualen und Pedal. Im Jahr 2001 wurde sie von Weimbs Orgelbau restauriert.[8][9] Eine weitere nahezu original erhaltene Orgel Kratochwils, Baujahr 1924, steht in der Kirche St. Maria Magdalena in Hüttigweiler (Saarland).

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Glockengeläut im Kirchturm von St. Gertrud besteht aus drei Glocken:[10]

Glocke Name Gießer Gussjahr Material Durchmesser Gewicht
(ca.)
Schlagton
(HT-116)
1 Gertrud Wolfgang Hausen-Mabilon, Glockengießerei Mabilon, Saarburg 1972 Bronze  1008 mm 580 kg as′-5
2 Stocky, Saarburg (?) 1794 Bronze  770 mm 250 kg b′-7 p
3 Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation 1952 Gussstahl  777 mm 180 kg des″-4

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Gertrud – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Hans Peter Schiffer: Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Nettersheim. Geschichte – Bauart – Ausstattung. Kall 2004, S. 9.
  2. Hans Peter Schiffer: Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Nettersheim. Geschichte – Bauart – Ausstattung. Kall 2004, S. 11.
  3. Baudenkmal Nr. 147 in der Denkmalliste der Gemeinde Nettersheim
  4. a b c Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Schleiden (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. 11. Band, II. Abteilung). Verlag von L. Schwann, Düsseldorf 1932, S. 94.
  5. a b c Hans Peter Schiffer: Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Nettersheim. Geschichte – Bauart – Ausstattung. Kall 2004, S. 10.
  6. Hans Peter Schiffer: Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Nettersheim. Geschichte – Bauart – Ausstattung. Kall 2004, S. 11.
  7. Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Schleiden (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. 11. Band, II. Abteilung). Verlag von L. Schwann, Düsseldorf 1932, S. 94 f.
  8. http://www.orgbase.nl/scripts/ogb.exe?database=ob2&%250=2032473&LGE=DE&LIJST=lang Orgel Databank: Bouderath, Katholische Pfarrkirche Sankt Gertrud von Nivelles
  9. Hans Peter Schiffer: Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Nettersheim. Geschichte – Bauart – Ausstattung. Kall 2004, S. 12.
  10. Norbert Jachtmann (Bearb.), Glocken in der Region Eifel (Glockenbücher des Bistums Aachen), S. 188 ff.

Koordinaten: 50° 31′ 4,1″ N, 6° 44′ 2,8″ O