Stadt Luzern (Schiff, 1928)

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Schiffsdaten
Flagge Schweiz Schweiz
Schiffsname Stadt Luzern
Schiffstyp Raddampfer
Heimathafen Luzern
Eigner Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee
Bauwerft Gebrüder Sachsenberg, Roßlau
Stapellauf 1928

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Schiffsmaße und Besatzung
Länge 63,5 m (Lüa)
Breite 7,8 m
über Radkästen: 15,2 m
Tiefgang (max.) 1,6 m
Verdrängung 415 t
 
Besatzung 6 Mann

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Maschinenanlage
Maschine 3-Zyl.-Dampfmaschine
Maschinen­leistung 1.600 PS (1.177 kW)
Höchst­geschwindigkeit 14 kn (26 km/h)
Propeller 2 Seitenräder

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Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 1.200

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Die Stadt Luzern ist ein Schaufelraddampfer auf dem Vierwaldstättersee in der Schweiz. Sie wird von der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees betrieben und gilt als deren Flaggschiff.[1] Sie ist das letzte Dampfschiff, das für einen Schweizer See gebaut wurde.[2]

Geschichte

Die Beschaffung des Schiffs wurde von der damaligen «Dampfschiffgesellschaft des Vierwaldstättersees» (DGV) 1926 beschlossen, um auf die Modernisierung älterer Schiffe, insbesondere der Stadt Luzern (1887) verzichten zu können. Obwohl die DGV ihre Salon-Raddampfer bis zu diesem Zeitpunkt meist bei Escher-Wyss oder Sulzer bauen liess, entschied man sich dafür, die Firma Gebrüder Sachsenberg in Roßlau an der Elbe zu beauftragen, da die Schweizer Hersteller wesentlich teurer offerierten und den Bau von Dampfschiffen bald einzustellen planten.[3]

Schaufelrad

Die Stadt Luzern war bei ihrer Ablieferung 1928 mit einer schrägliegenden Zweizylinder-Heissdampf-Verbunddampfmaschine ausgestattet. Das Schiff musste jedoch schon zwei Tage nach seiner Jungfernfahrt vom 23. Juni 1928 wegen einer Maschinenpanne für mehr als ein Jahr stillgelegt werden.[4] Es zeigte sich, dass die Maschine den Anforderungen nicht genügte und ersetzt werden musste. Als Ersatz wurde eine schrägliegende Drillings-Gleichstromdampfmaschine von Sulzer gewählt, welche seit der zweiten Jungfernfahrt am 5. Juli 1929 ihren Dienst versieht.

Von den durchwegs älteren anderen Dampfern auf den Seen der Schweiz hebt sich die Stadt Luzern durch ihre Gestaltung in Anlehnung an Ozeanliner der Zwanzigerjahre ab, unter anderem mit Salons im Art Deco-Stil.[2] Bugzier ist das Luzerner Blau-Weiss. Auf dem Vierwaldstättersee ist sie das längste, breiteste und schwerste Passagierschiff.[1] Mit 1200 Passagieren verfügt sie zudem über die grösste Kapazität und mit 1600 PS (im Betrieb zur Schonung auf 1300 PS gedrosselt)[4] über die stärkste Maschine auf dem See. 1953/54 wurde die Kesselanlage von Kohle- auf Schwerölfeuerung umgebaut.[3] Eine umfangreiche Generalüberholung wurde zwischen 1985 und 1989 etappenweise jeweils im Winter durchgeführt, eine weitere zwischen 1997 und 2000.

Wie auch die anderen vier aktiven Vierwaldstättersee-Dampfer Uri, Unterwalden, Schiller und Gallia wurde die Stadt Luzern als Kulturgut von nationaler Bedeutung (Kategorie A) eingestuft.[5]

Einsatz

Die Stadt Luzern wird sowohl für Linien- als auch für Charterfahrten eingesetzt. Mit Stand Ende Saison 2008 hatte sie 920'422 km geleistet.[4] Sie wird gelegentlich auch bei Staatsbesuchen verwendet; so sind Eva Perón und Königin Elisabeth II. mit ihr gefahren. Auch General Henri Guisan benutzte das Schiff 1940 für seine Fahrt zum Rütlirapport.[2]

Literatur

  • Erich Liechti et al.: Schiffahrt auf dem Vierwaldstättersee. Geschichte und Schiffsregister. Verlag Eisenbahn, Villigen 1974. ISBN 3-85649-021-3.
Commons: Stadt Luzern (ship, 1928) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees: Stadt Luzern (PDF), abgerufen am 21. April 2009.
  2. a b c Dampferfreunde Vierwaldstättersee: Stadt Luzern, abgerufen am 2. Mai 2009.
  3. a b Erich Liechti et al.: Schiffahrt auf dem Vierwaldstättersee. Geschichte und Schiffsregister. Verlag Eisenbahn, Villigen 1974. ISBN 3-85649-021-3. S. 66-67.
  4. a b c Dampferfreunde Vierwaldstättersee: Technische Daten der «Stadt Luzern», abgerufen am 2. Mai 2009.
  5. Schweizerisches Inventar der Kulturgüter von nationaler Bedeutung: Liste der A-Objekte im Kanton Luzern. (PDF) Bundesamt für Bevölkerungsschutz, 1. April 2011, abgerufen am 7. April 2011.