Theater Winterthur
Das Theater Winterthur – Das internationale Gastspielhaus (vormals Theater am Stadtgarten) ist ein Gastspielbetrieb in Winterthur, Schweiz. Der Bau mit einem Bleidach wurde am 4. Juni 1978 aufgerichtet und am 5. Oktober 1979 mit Mozarts Die Zauberflöte eröffnet. Es ist nahe dem Stadtgarten, leicht ausserhalb der Altstadt, an zentraler Lage gelegen.
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Theater Winterthur beschäftigt rund 70 Angestellte und gilt als grösstes Gastspielhaus der Schweiz. Viele namhafte Bühnen aus dem Ausland, vor allem Schauspielhäuser aus dem deutschsprachigen Raum, sind regelmässig zu Gast, so z. B. das Burgtheater Wien, das Staatstheater Stuttgart, das Thalia Theater Hamburg, das Schauspielhaus Hamburg oder das Deutsche Theater Berlin. Auch internationale Operngastspielhäuser kommen nach Winterthur, so zum Beispiel das Landestheater Detmold, das Theater und Orchester Heidelberg oder das Theater Freiburg. Regelmässig werden im Theater Winterthur auch internationale Ballett- und Tanzproduktionen gezeigt. Ausserdem stehen auch Tourneebetriebe, wie die Konzertdirektion Landgraf, auf dem Spielplan. Pro Spielzeit verzeichnet das Theater rund 55'000 Eintritte, was einer Auslastung von etwa 60 % entspricht. Das Theater verzeichnet vor allem Besucher aus der Stadt und den umliegenden Gemeinden, aber auch aus der Region und dem grenznahen Ausland.
Leitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Theater Winterthur wurde seit 1979 als städtische Abteilung geführt und gehörte zum Departement Kulturelles und Dienste der Stadt Winterthur. Politisch unterstand es dem Stadtpräsidium (Vorsteher Departement Kulturelles und Dienste) und operativ dem Bereich Kulturelles. Per 1. August 2019 wurde es in eine gemischtwirtschaftliche, gemeinnützige Aktiengesellschaft überführt.[1]
- Gesamtleitung: Bettina Durrer (seit 11. November 2019)
- Programmleitung: Thomas Guglielmetti (seit 1. September 2010)
- Technische Leitung: André Schwabe (seit 1. September 2011)
Der für den Spielplan zuständige Thomas Guglielmetti folgte auf Gian Gianotti, der die künstlerische Leitung vom 1. April 2000 bis zum 31. Mai 2010 innehatte.[2] Guglielmetti hat in der Vergangenheit als Dramaturg am Staatstheater Stuttgart, am Maxim-Gorki-Theater Berlin, am Schauspielhaus Graz sowie am Staatstheater Mainz gearbeitet.
Haus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 1979 erstellte Theatergebäude umfasst ein Foyer mit Zuschauergarderoben, den Zuschauersaal, die Bühne mit Seiten- und Hinterbühnenbereich, sowie die technischen Betriebsräume und Künstlergarderoben. Es ist ein direkter Zugang zur Parkgarage vorhanden. Ausserdem befindet sich ein ans Foyer angegliedertes Restaurant im Haus, das seit September 2014 vom Theater Winterthur selber betrieben wird.
Der Zuschauersaal der grossen Bühne bietet zwischen 787 und 822 Plätze (je nach Einsatz und Grösse des Orchestergrabens) und kommt ohne Säulen aus. Im Bereich des Hochparketts auf der rechten Seite sind Stehplätze vorhanden, die aber erst verkauft werden, wenn keine Sitzplätze mehr vorhanden sind. Im Foyer können auf einer mobilen Bühne auch kleinere Produktionen – insbesondere aus dem Bereich Kinder- und Jugendtheater – gezeigt werden.
Der Bau, ein Hauptwerk des Zürcher Architekten Frank Krayenbühl, befindet sich seit 2012 im kantonalen Inventar schützenswerter Bauten. Pläne, ihn durch einen Neubau (samt Kongressräumlichkeiten und Hotel) zu ersetzen, wurden im September 2016 aufgegeben.[3]
Spielplan
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Spielplan des Theaters Winterthur umfasst alle Sparten und viele Sprachen. Es werden Opern, Operetten, Musicals, Schauspiel, Kindertheater und Tanz angeboten. Ausserdem sind regelmässig Stücke auf Englisch oder Französisch zu erleben. Das Theater bietet rund 150 programmierten Vorstellungen (Gastspiel-Abende) an, immer häufiger auch in Form von Koproduktionen, z. B. mit dem Musikkollegium Winterthur, dem Theater Kanton Zürich oder dem Kindertanztheater Claudia Corti. Das Theater wird auch an andere Veranstalter vermietet.
Besucherzahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Saison | 11/12 | 12/13 | 13/14 | 14/15 | 15/16 | 16/17 | 17/18 | 18/19 | 19/20 |
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Total Vorstellungen | 187 | 158 | 168 | 178 | 167 | 161 | 162 | 181 | 107 |
Total Besucher | 59'812 | 59'387 | 54'879 | 53'291 | 52'275 | 49'348 | 57'302 | 54'861 | 40'813 |
Durchschnittliche Besucherzahlen | 442 | 433 | 431 | 431 | 423 | 414 | 454 | 451 | 502 |
Quelle: Theater Winterthur, offizielle Auslastungszahlen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tobias Hoffmann-Allenspach: Theater Winterthur am Stadtgarten, Winterthur ZH. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 3, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 1895 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Theater Winterthur
- Digitalisat von Schweizer Ingenieur und Architekt, Nr. 97 aus dem Jahr 1979 zum Theater am Stadtgarten. (PDF; 5,1 MB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Theater Winterthur: Zahlen & Fakten. Abgerufen am 12. Januar 2021.
- ↑ Pressemitteilung: Thomas Guglielmetti neuer Programmleiter am Theater Winterthur. ( des vom 23. September 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. 22. März 2016. Abgerufen am 30. März 2010.
- ↑ Johanna Wedel: Stadt stoppt Projekt – Winterthurer Theater bleibt stehen. In: Neue Zürcher Zeitung, 23. September 2016.
Koordinaten: 47° 30′ 7,4″ N, 8° 43′ 40″ O; CH1903: 697128 / 262053