Staudengrund am Maschsee

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Staudengrund am Maschsee

Der Staudengrund am Maschsee in Hannover ist ein öffentlicher Park am Südufer des Maschsees. Die Anlage liegt unmittelbar an dem um die Innenstadt führenden und als Radwander- und Spazierweg angelegten Julius-Trip-Ring, der wiederum mit dem Grünen Ring verbunden ist. Die teils von großen Gehölzen beschattete Grünfläche des Staudengrunds, deren architektonischer Bezugspunkt die Maschseequelle bildet, wird von Beeten mit zahlreichen Arten hoher Stauden und Gräser geschmückt, die an den älteren hier angelegten Staudengrund erinnern.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa zur Entstehungszeit des Maschsees Mitte der 1930er Jahre wurde der Staudengrund als ein freier, sonnenbeschienener Staudengarten genutzt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Pflege der Anlage jedoch für mehrere Jahrzehnte eingestellt. Erst in den Jahren 1997 bis 1998, im Vorfeld der Weltausstellung EXPO 2000, ließ die niedersächsische Landeshauptstadt die mittlerweile von hohen Bäumen umstandene, langgestreckte Grünfläche entlang des Maschseeufers erneut als gepflegte Parkanlage gestalten.[1]

Steinskulptur auf einer Rasenfläche im Staudengrund

Die Pflanzung der zu unterschiedlichen Zeiten blühenden Ziergewächse zeigten sich Anfang des 21. Jahrhunderts nach Plänen des niederländischen Landschaftsgärtners Piet Oudolf. Zudem versah der Bildhauer Wilfried Behre die Rasenfläche der Parkanlage mit Skulpturen aus seiner Gruppe Globales Steinband, die sich als Kunst im öffentlichen Raum auch an anderen Stellen rund um den Maschsee zieht.[2] Der Künstler aus der Südstadt nutzte den Staudengrund bereits seit dem Ende seines Studiums als Meisterschüler ab 1992 als Freiluft-Atelier. In den folgenden zwei Jahrzehnten erlebten ungezählte Spaziergänger den Bildhauer, der hier aus Steinbrüchen herangeschaffte und bis zu 14 Tonnen schwere Blöcke mit Hammer und Meißel bearbeitete.[3]

Besonderheiten der Vegetation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Vegetation der Anlage zählt die noch vor Frühlingsbeginn und zumeist schon im Februar blühende Alpenveilchen-Narzisse (Narcissus cyclamineus): Als zur Verwilderung geeignete Frühblüher lassen die leicht zurückgebogenen Blütenblätter der Krone der Sorte „Februar Gold“ mit ihrer leuchtend gelben Farbe und langer Blütezeit den Staudengrund am Maschsee wie ein Meer aus lichtem Gold erscheinen.[4]

Etwa ab Juni bildet der bis 80 cm hohe sogenannte „Iranlauch“ (Allium aflatunense) ganz andere Blickfänge: Die Pflanze aus der Familie der Zierlauchgewächse bildet große, purpurviolette runde Blütendolden aus.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Staudengrund am Maschsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Silke Beck, Martina Schunke: Maschseequelle, in Silke Beck (Red.): Der Julius-Trip-Ring. Stadtnah mit dem Rad das grüne Hannover entdecken!, Faltblatt mit Erläuterungen und skizziertem Stadtplan-Ausschnitt zum Radweg rund um die Innenstadt Hannovers, Hrsg.: Landeshauptstadt Hannover, der Oberbürgermeister, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Hannover: LHH, 2016; auch als PDF-Dokument von der Seite hannover.de
  2. Ehrengard Burkhardt: Spaziergang: Maschsee, in dies.: Hannover. „Sonntags-Spaziergänge.“ Führer zur Architektur und Kunst im öffentlichen Raum, Petersberg: Michael Imhof Verlag, 2003, ISBN 3-935590-62-8, S. 64–69; hier: S. 68
  3. Sebastian Harfst: Süd / Hannoveraner Künstler / Bildhauer Wilfried Behre arbeitet am Maschsee unter freiem Himmel, Artikel auf der Seite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 25. August 2011, zuletzt abgerufen am 6. Juni 2018
  4. a b Elke Schwägerl: Ein Meer in Gelb - im Staudengrund am Maschsee, in Silke Beck, Klaus-Dieter Bonk, Claudia Wollkopf (Red.): Frühlingsblüher in Hannover. Blaustern, Schneeglanz, Krokus & Co., Faltblatt, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, der Oberbürgermeister, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Hannover: LHH, 2017; auch als PDF-Dokument

Koordinaten: 52° 20′ 37,2″ N, 9° 44′ 46,7″ O