Steinbruch am Barkhauser Berg

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Steinbruch am Barkhauser Berg

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Steinbruch im Februar 2015

Steinbruch im Februar 2015

Lage Oerlinghausen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Fläche 6,3 ha
Kennung LIP-067
WDPA-ID 329645
Geographische Lage 51° 57′ N, 8° 40′ OKoordinaten: 51° 56′ 50″ N, 8° 39′ 43″ O
Steinbruch am Barkhauser Berg (Nordrhein-Westfalen)
Steinbruch am Barkhauser Berg (Nordrhein-Westfalen)
Einrichtungsdatum 2004
Verwaltung Untere Landschaftsbehörde des Kreises Lippe

Der Steinbruch am Barkhauser Berg ist ein ehemaliger Kalksteinbruch und seit 2004 ein Naturschutzgebiet in Oerlinghausen im Kreis Lippe.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung des Steinbruchs geht auf den Industriellen und Gutsbesitzer Harald Tenge, Sohn von Carl Friedrich Tenge, zurück. Nach langjährigen Auseinandersetzungen mit der Stadt Oerlinghausen und seinem Konkurrenten Sültemeier erhielt er 1875 eine Konzession und konnte mit dem Kalksteinabbau beginnen. Innerhalb des Steinbruchs entstanden die Öfen zur Kalkbrennerei. Das Werk überlebte bis in die 1990er Jahre, dann wurden bis 2001 die Öfen und Rüttelanlagen demontiert. Schon Anfang der 1990er Jahre erwarb der Bund für Vogelschutz, der sich bald darauf in Naturschutzbund Deutschland umbenannte, die ungenutzten Teile des Steinbruchs. An die ehemalige Kalkgewinnung erinnert noch heute die an der Grube vorbeiführende Straße Am Kalkofen.[1][2]

Charakteristik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hänge des Steinbruchs türmen sich bis zu 20 Meter empor. An den aufgebrochenen Gesteinsschichten kann die Entwicklung vor 90 Millionen Jahren abgelesen werden, als das Flachmeer des Turonium mit seinen abgestorbenen Bewohnern die Bildung der Kalkschichten einleitete. Der Talkessel fängt im Sommer die Sonnenstrahlen ein und bietet wärmeliebenden Arten wie Reptilien und Amphibien einen geeigneten Lebensraum, darunter die Zauneidechse und die Waldeidechse. In den Felshöhlen brütet der Uhu, die weltweit größte Eulenart. Auf den steinigen Böden wachsen Fransenenzian, Frühlings-Fingerkraut, Feld-Thymian und Rundblättrige Glockenblume. Die kleinen Teiche trocknen im Sommer teilweise aus, hier ist der Lebensraum der Kreuzkröte. Der NABU betreut das Naturschutzgebiet im Steinbruch und verhindert durch Ziegenbeweidung die Verbuschung.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Naturschutzgebiet Steinbruch am Barkhauser Berg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Katharina Korell: Zeitsprünge Oerlinghausen. Sutton, Erfurt 2011, ISBN 978-3-86680-928-4, S. 42–43.
  2. Karin Prignitz: Steinbruch ist heute Biotop. In: Neue Westfälische. Abgerufen am 17. Februar 2015.
  3. Daniel Lühr, Peter Rüther: NSG Steinbruch am Barkhauser Berg. In: Naturschutzgebiete in Lippe. Verlag Jörg Mitzkat, Holzminden 2010, ISBN 978-3-940751-22-5, S. 134–144.