Sufan-Bewegung

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Die Sufan-Bewegung (chinesisch 肃反运动 / 肅反運動, pinyin: sufan yundong), auch “Bewegung zur Beseitigung versteckter Konterrevolutionäre” (ch. 肃清暗藏的反革命分子运动 / 肅清暗藏的反革命分子運動, pinyin: suqing ancang de fangeming fenzi yundong), war eine Regierungskampagne gegen politische Gegner in China. Sie wurde von der Kommunistische Partei Chinas (KPCh) unter Mao Zedong ins Leben gerufen.[1][2][3][4] Der Begriff „Sufan“ steht für „Konterrevolutionäre eliminieren (pinyin: suqing fangeming)“, die Bewegung gilt als eines der Menschenrechtsverbrechen der KPCh.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1955 gab das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas die „Richtlinie zur Einleitung eines Kampfes zur Beseitigung verborgener konterrevolutionärer Elemente (关于展开斗争肃清暗藏的反革命分子的指示)“ heraus.[1] Am 25. August 1955 gab es eine eindeutiger und repressiver ausgedrückte Fassung heraus: „Die Richtlinie über die gründliche Säuberung und Säuberung versteckter Konterrevolutionäre (关于彻底肃清暗藏的反革命分子的指示)“.[2] Die Bewegung gilt als Fortsetzung des Falles der konterrevolutionären Hu-Feng-Clique.[2][3] Die “Bewegung” endete Ende 1957.[1]

Während der Bewegung war der “Überragende Führer” Mao Zedong der Ansicht, dass in China 95 % „gute Leute“ und 5 % „Konterrevolutionäre“ waren, die aus der Kommunistischen Partei, Regierungsbehörden und anderen Institutionen auf dem von der KP beherrschten chinesischen Festland “ausgeschlossen” werden müssen.[2][5][6] Im Gegensatz zu der vorherigen „Kampagne zur Unterdrückung von Konterrevolutionären“ (1950–1953), die sich gegen (ehemalige) Mitglieder der Kuomintang in ländlichen Gebieten, Kleinstädten und Slums richtete, richtete sich die Sufan-Bewegung (1955–1957) auch gegen alle andere sogenannte Konterrevolutionäre wie nichtkommunistische Intellektuelle.[2][3][4][5] Auch die Sufan-Bewegung gilt hierbei als Demozid.

Staatlichen chinesischen Forschern zufolge wurden während der Sufan-Bewegung über 1,4 Millionen Intellektuelle und Beamte verfolgt, 214.000 Menschen wurden verhaftet und insgesamt 53.000 Menschen wurden getötet.[6][7][8][9][10] Unabhängige Forscher haben jedoch geschätzt, dass die Zahl der Ermordeten mehrere Hunderttausend betrug.[11][12][13] Neuere Berichte schätzen die Zahl der Toten sogar weitaus höher ein.[11]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c 1955年7月1日 中共中央发出《关于展开斗争肃清暗藏的反革命分子的指示》. In: The State Council Information Office of the People's Republic of China. Abgerufen am 14. Juli 2020 (chinesisch).
  2. a b c d e 中共中央关于彻底肃清暗藏的反革命分子的指示. In: China Internet Information Center. Abgerufen am 14. Juli 2020 (chinesisch).
  3. a b c China's Continuous Revolution. In: University of California. Abgerufen am 14. Juli 2020 (englisch).
  4. a b Maurice Meisner: Mao's China and After: A History of the People's Republic, Third Edition. Simon and Schuster, 1999, ISBN 0-684-85635-2 (libcom.org [PDF; abgerufen am 14. Juli 2020]).
  5. a b Li Weimin (李维民): 1955年肃反扩大化的教训. In: Yanhuang Chunqiu. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Juli 2020; abgerufen am 14. Juli 2020 (chinesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.yhcqw.com
  6. a b Zhu Zheng (朱正): 陆定一和尤金谈肃反运动. In: Yanhuang Chunqiu. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juni 2020; abgerufen am 14. Juli 2020 (chinesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.yhcqw.com
  7. Wang Gongbiao (王功彪): 日本侵略軍與中共暴政對中國人民造成傷害的比較. In: Yibao (议报). 4. September 2015, abgerufen am 14. Juli 2020 (chinesisch).
  8. Chen Zhaonan (陳昭南): 遇到中共就失憶!國民黨還能騙自己多久? In: Storm Media Group (風傳媒). 9. Juni 2018, abgerufen am 14. Juli 2020 (chinesisch (Taiwan)).
  9. William Luo (罗慰年): 半资本主义与中国 (Semi-Capitalism in China). 世界华语出版社, 2018, ISBN 978-1-940266-12-1, S. 153 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. Juli 2020]).
  10. 遒真言实:世界史头号罪人——不反毛,天理不容! In: Beijing Spring. 8. Oktober 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2019; abgerufen am 5. April 2020 (chinesisch).
  11. a b Valerie Strauss, Daniel Southerl: How many died? New evidence suggests far higher numbers for the victims of Mao Zedong's era. In: Washington Post. 17. Juli 1994, ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 14. Juli 2020]).
  12. Stéphane Courtois, et al. The Black Book of Communism. Harvard University Press, 1999. ISBN 0-674-07608-7 p. 485
  13. Rudolf G. Wagner, Professor of Chinese Studies Rudolph Wagner MD, Sieglinde Wagner: Inside a Service Trade: Studies in Contemporary Chinese Prose. Harvard Univ Asia Center, 1992, ISBN 0-674-45536-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).