Sursock-Museum

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Das Sursock-Museum bei Nacht (2004)

Das Nicolas-Ibrahim-Sursock-Museum (arabisch قصر سرسق) ist ein Kunstmuseum in Beirut im Libanon. Es befindet sich in der historischen Rue Sursock im Achrafieh-Bezirk. Viele Villen stehen in dieser Straße, die im 19. Jahrhundert von den berühmten Familien in Beirut, wie den Sursocks und den Bustroses, gebaut wurden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marmortreppe zum Museum

Das Sursock-Museum ist ein großartiges Beispiel der libanesischen Architektur, die italienische, speziell venezianische, und osmanische architektonische Einflüsse hat. Nicolas Ibrahim Sursock, ein Mitglied einer der prominentesten adeligen Familien Beiruts, baute das Museum als eine private Villa im Jahr 1912. Als er 1952 starb, hinterließ er seine Villa der Stadt Beirut. Nach seinem Willen wurde die Villa in ein Museum umgewandelt. Das Museum wurde 1961 mit einer Ausstellung von Werken der zeitgenössischen libanesischen Künstler eröffnet, ein Präzedenzfall für kulturelle Veranstaltungen. Seitdem gab es bereits mehr als hundert Ausstellungen. Neben moderner Kunst umfasst die Dauerausstellung des Museums japanische und islamische Kunst.

Bis Frühling 2015 wurde das Museum mit einem unterirdischen Anbau für 12 Millionen Dollar durch den französischen Architekten Jean-Michel Wilmotte und den libanesischen Architekten Jacques Abou Khaled erweitert. Die Ausstellungsfläche wurde von 1500 m² auf 9000 m² vergrößert. Neben zusätzlichen Ausstellungsräumen wurden eine Bibliothek, ein Buchladen und ein Musiksaal geschaffen.[1]

Explosionskatastrophe in Beirut 2020[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Explosionskatastrophe in Beirut vom 4. August 2020 wurde das Museum stark beschädigt. Die Fassade des Museums hielt der Explosion von im Hafen der Stadt lagernden 2750 Tonnen Ammoniumnitrat stand, während die farbigen Fenster sowie weite Teile des Inneren und viele Kunstwerke zerstört wurden.[2]

Am 16. Mai 2021 unterzeichneten die italienische Regierung und die UNESCO ein Abkommen, das die Sanierung und Wiedereröffnung des Museums mit einer Million Euro unterstützt.[3] Nach über 2 Jahren Restauration unter Mitwirkung des Traditionsunternehmens Dimitri Tarazi & Fils[4] wurde das Museum am 26. Mai 2023 wieder eröffnet.[5]

Sammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Museum beherbergt eine Sammlung von Kunst des 18., 19. und 20. Jahrhunderts. Rund 5000 Exponate hat das Museum gesammelt, darunter Malerei, Skulptur und Keramik. In der Dauerausstellung sind Werke u. a. von diesen libanesischen und internationalen Künstlern vertreten:

  • Chafic Abboud
  • Lotti Adaimi
  • Anton Asfar
  • Simone Baltaxé-Martayan
  • Juman Beyazit
  • Rafic Charaf
  • Saloua Raouda Choucair
  • George Cyr
  • Paul Guiragossian
  • Georges Guv
  • John Haddian
  • Zavan Haditzian
  • Madi Hussein
  • Halim Jurdak
  • Elie Kanaan
  • Viola Kassab
  • Michel Elmir
  • Levon Moumjian
  • Mounir Najm
  • Omar Onsi
  • Mohammad Rawas
  • Aref Rayess
  • Nadia Saikali
  • Mohamed Sakr
  • Stelio Scamanga
  • Juliana Seraphim
  • H. Torrossian
  • Anita Toutikian
  • Sophie Yaramian
  • Khalil Zgaib
  • Alain Le Yaouanc

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sursock Museum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alex Taylor: Sursock Museum to reopen its doors in 2012 (Memento des Originals vom 7. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dailystar.com.lb, Daily Star, 11. November 2011 (englisch, abgerufen am 2. November 2012).
  2. Deutsche Welle (www.dw.com): Beirut: Das ist von seiner Kulturszene übrig | DW | 14.08.2020. Abgerufen am 5. April 2021 (deutsch).
  3. Italy donates €1 million for the rehabilitation and reopening of the Sursock Museum under UNESCO’s Li Beirut initiative. 17. Mai 2021, abgerufen am 17. Mai 2021 (englisch).
  4. Marco Costantini, Nour Salamé, Gregory Buchakjian (Hrsg.): Beyrouth, les temps du design (Ausstellungskatalog). Musée de design et d’arts appliqués contemporains (MUDAC)/Kaph Books, Lausanne/Beirut 2022, ISBN 978-6-14803542-5, S. 288.
  5. Helene Sallon: Beirut's Sursock Museum, a showcase for Lebanese art, reopens. In: Le Monde, 31. Mai 2023.

Koordinaten: 33° 53′ 34,9″ N, 35° 30′ 58,6″ O