Tarek Rasouli

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Tarek Rasouli (* 1974) ist ein ehemaliger deutscher BMX- und Mountainbike-Profi-Freerider. Seit einem Unfall im Jahr 2002 ist er querschnittgelähmt. Heute ist er Geschäftsführer seiner Sportmarketing- und Kommunikationsagentur Rasoulution in München. Rasouli gilt als „Legende unter den Bikern und Freeridern“[1] und war „einer der bekanntesten Mountainbiker“[2].

Leben

Tarek Rasouli ist in München aufgewachsen. Im Alter von neun Jahren begann er im Jahr 1983, BMX-Bikes zu fahren. In den frühen 1990er Jahren wurde er Mitglied des „University of BMX“-Trainingscamps, mit dem er in den USA trainierte.[3] Nach dem Abschluss der Schule ging er wieder in die USA, um an Wettbewerben teilzunehmen. Ungefähr im Jahr 1994 wechselte er von BMX-Rädern auf Mountainbikes (MTB). Rasouli gewann mit dem BMX Rad die Münchener Stadtmeisterschaft, den Württemberg-Cup, wurde Bayerischer Meister und Deutscher Meister. Mit seinem Freund Igor Obu trat er gemeinsam in Show-Veranstaltungen auf, wo sie 24 Personen oder eine Höhe von 1,07 Meter übersprangen.

Rasouli wurde auch als Model für Werbung, Kataloge und Kalender abgelichtet. Er zierte eine zweistellige Zahl an Covern internationaler Bike-Magazine.[4]

Im kanadischen Ort Sun Peaks kam es am 23. Juli 2002 bei Dreharbeiten für den Film Kranked 5 zu einem Unglück[5][4]: Nach einem 17 Meter weiten Sprung realisierte Rasouli, dass er zu weit gesprungen war. Er ließ das Fahrrad los und landete aus sechs Metern Höhe auf den Füßen, wobei er sich den ersten Lendenwirbel brach. Seitdem ist er querschnittgelähmt.[6]

Nach der intensiven Reha-Phase startete Tarek für Zeitschriften Szene-Kolumnen zu schreiben und wurde schließlich angefragt, einen Event zu organisieren. Mit der Motivation, auch Menschen jenseits der Szene für Bike-Events zu begeistern, wählte er eine Location bei Konstanz am Bodensee und setzte auf Good Vibes und Partystimmung. Aus «Ride to the Lake» wurde später der Red Bull District Ride, ein legendäres Bike-Spektakel vor zehntausenden Zuschauern, zuletzt etwa in der Nürnberger Altstadt.[5]

Dies war der Grundstein für sein eigenes Unternehmen Rasoulution, eine international tätige Sportmarketing- und Kommunikationsagentur mit Sitz in München. Als Athleten Manager hat er heutige Stars der Bike-Szene wie beispielsweise Fabio Wibmer, Danny MacAskill, Erik Fedko oder Emil Johansson entdeckt und betreut zahlreiche noch heute.[5]

Rasouli ist seit 2005 Botschafter der Wings for Life Stiftung, die sich für die Heilung von Querschnittslähmung einsetzt.[5] Weiter ist er Mitgründer und Vorstandsmitglied des Verbands FMBA (Freeride Mountain Bike Association).[6]

2022 wurde Tarek Rasouli in die Mountainbike Hall of Fame aufgenommen und gehört damit zum erlesenen Kreis der Allergrößten des Sports. Er ist damit erst der fünfte Deutsche, der in die heiligen Hallen des Marin Museum of Bicycling in Fairfax, Kalifornien, aufgenommen wurde.[7][8]

Einzelnachweise

  1. egofm.de vom 2. Mai 2010: Tarek Rasouli: "Immer höher, immer weiter!" (Memento vom 7. Juli 2011 im Internet Archive)
  2. Sabine Buchwald: Davor und danach : Tarek Rasouli war einer der bekanntesten Mountainbiker der Welt, stand oft vor der Kamera. Vor zehn Jahren verunglückte er und ist seither querschnittsgelähmt. Doch der Bike-Sport bestimmt noch immer sein Leben, in: Süddeutsche Zeitung vom 5. Oktober 2012, S. R 6
  3. 2006, Tarek Rasouli auf "University of BMX" August 2006, abgerufen am 22. November 2012.
  4. a b Tarek Rasouli is Europe's most influential bike manager. Abgerufen am 6. Mai 2021 (englisch).
  5. a b c d Frorider suffers spinal injury. In: Bike Magic. Abgerufen am 6. Mai 2021 (amerikanisches Englisch).
  6. a b freeride-magazine.com vom 13. April 2011: Fünf Wildcards für Red Bull District Ride 2011 (Memento vom 23. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
  7. Dennis Haas: Tarek Rasouli in der Hall of Fame. In: mtb NEWS. 13. Oktober 2022, abgerufen am 30. Dezember 2022.
  8. Alexandre Buslain: Derrière les meilleurs cyclistes du monde, dont le Belge Thomas Genon ; Rencontre avec Tarek Rasouli. In: La Libre. 20. Oktober 2022, abgerufen am 30. Dezember 2022 (französisch).