Terespol

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Terespol
Wappen von Terespol
Terespol (Polen)
Terespol (Polen)
Terespol
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lublin
Powiat: Biała Podlaska
Fläche: 10,20 km²
Geographische Lage: 52° 4′ N, 23° 37′ OKoordinaten: 52° 4′ 24″ N, 23° 36′ 31″ O
Höhe: 140 m n.p.m.
Einwohner: 5457
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 21-550
Telefonvorwahl: (+48) 83
Kfz-Kennzeichen: LBI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: WarschauMoskau
Eisenbahn: Warschau–Moskau
Nächster int. Flughafen: Warschau
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde
Einwohner: 5457
(31. Dez. 2020)[1]
Gemeindenummer (GUS): 0601021
Verwaltung (Stand: 2015)
Bürgermeister: Jacek Danieluk[2]
Adresse: ul. Wojska Polskiego 130
21-550 Terespol
Webpräsenz: www.terespol.pl



Terespol ist eine polnische Stadt im Powiat Bialski der Woiwodschaft Lublin mit etwa 6.000 Einwohnern. Sie liegt am Bug. Die Grenzstadt Terespol ist einer der wichtigsten Kraftfahrzeug- und Schienengrenzübergänge nach Belarus. Am gegenüberliegenden Ufer des Bug befindet sich die belarussische Großstadt Brest.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte des Ortes beginnt Ende des 17. Jahrhunderts, als 1697 das bisherige Dorf Błotków durch den Woiwoden Słuszko zur Stadt Terespol erhoben wurde. Die weitere Geschichte ist eng verbunden mit den Adelsgeschlechtern der Flemmings und der Czartoryskis. Während des Kościuszko-Aufstands 1794 verloren die Rebellen eine wichtige Schlacht gegen das russische Heer General Alexander Wassiljewitsch Suworows in der militärisch befestigten Stadt.

Bei der Dritten Teilung Polens 1795 fiel Terespol kurzfristig an Österreich, gehörte ab 1807 zum Herzogtum Warschau und wurde auf dem Wiener Kongress 1815 Russland zugeschlagen. Zar Nikolaus I. ließ zur Verbesserung der Befestigungsanlagen große Teile der Stadt, darunter alle katholischen Kirchen, abreißen. 1867 wurde die Bahnstrecke nach Warschau eingeweiht.[3] Um 1900 gab es etwa 4.000 Einwohner, darunter 900 Juden. Nach dem Ersten Weltkrieg und der neuen Grenzziehung, durch die Terespol eine grenzferne polnische Provinzstadt wurde, verließen viele russische und ukrainische Einwohner die Stadt. Nach dem deutschen Überfall 1939 wurde die Stadt für knapp fünf Jahre besetzt. Am 17. September ermordeten deutsche Militärpolizisten ca. 60 polnische Soldaten. In der Stadt entstand ein Übergangslager für polnische Kriegsgefangene, die verbliebenen jüdischen Bewohner wurden ermordet. Nach der Eroberung durch die Rote Armee 1944 wurde Terespol wieder eine Grenzstadt.

Von 1975 bis 1998 gehörte es zur Woiwodschaft Biała Podlaska.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ehemaliges Dominikanerkloster aus dem Jahre 1863
  • Klassizistische orthodoxe Kirche mit einem Glockenturm aus dem 18. Jahrhundert

Grenze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bewohner der Stadt leben heute hauptsächlich vom Handel und den Dienstleistungen, die im Zusammenhang mit dem Grenzverkehr stehen, der die am Bug verlaufende EU-Außengrenze betrifft. Die Grenzübergangsanlagen wurden in den letzten Jahren saniert und ausgebaut.

Landgemeinde Terespol[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Terespol war bis 2013 Sitz einer Landgemeinde, zu der die Stadt selber nicht gehört. Deren Sitz ist seitdem das Dorf Kobylany.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Terespol unterhält seit 2002 eine Gemeindepartnerschaft mit Brest in Belarus Belarus.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Terespol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Website der Stadt (BIP), Burmistrz @1@2Vorlage:Toter Link/umterespol.bip.lublin.pl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 3. März 2015
  3. Henry Jacolin, Ralf Roth: Eastern European Railways in Transition: Nineteenth to Twenty-first Centuries. Ashgate Publishing 2013, S. 91
  4. Project identification. Büro der Stadt Terespol, abgerufen am 4. Februar 2023 (englisch).