Theuerleinsmühle
Theuerleinsmühle Markt Geiselwind
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Koordinaten: | 49° 47′ N, 10° 27′ O |
Höhe: | 365 m |
Postleitzahl: | 96160 |
Vorwahl: | 09556 |
Lage der Theuerleinsmühle (fett) im Geiselwinder Gemeindegebiet
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Die Theuerleinsmühle (auch Hecknersmühle) ist eine Einöde auf der Gemarkung von Geiselwind im unterfränkischen Markt Geiselwind im Landkreis Kitzingen.
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Theuerleinsmühle liegt im Nordwesten des Geiselwinder Gemeindegebietes an der Reiche Ebrach. Nördlich ist der Geiselwinder Ortsteil Röhrensee gelegen, auf dessen Gemarkung sich die Mühle befindet. Südöstlich beginnt das Gebiet des Marktes Ebrach im oberfränkischen Landkreis Bamberg, die Gemarkung von Kleinbirkach liegt der Theuerleinsmühle am nächsten. Südöstlich reihen sich an der Reichen Ebrach die Schleifmühle und die Schnackenmühle auf. Im Westen beginnt das Gebiet der Gemeinde Wiesentheid mit dem Ortsteil Obersambach.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name der Mühle verweist auf die zeitweise dort lebende Familie Theuerlein. Erstmals erwähnt wurde die Mühle allerdings bereits im Jahr 1506 als „Hecknersmühle“. Damals erschien im Zinsbuch der Fürsten zu Schwarzenberg „1 morg bey der Heckners mül“.[1] Eine lange Überlieferungslücke ließ den alten Namen wohl in Vergessenheit geraten. Vielleicht wurde die Anlage auch im Dreißigjährigen Krieg zerstört, da sie an einer wichtigen Heerstraße lag.
Erst mit dem Jahr 1750 erschien die Mühle neuerlich in den Quellen. Ein Taufeintrag der Pfarrei Geiselwind nennt den Johann Adam Deüerlein, „molitor [Müller] der Lohe Mühl bey Röhrensee“. In den Einträgen in der Pfarrmatrikel wurde 1752 erneut Johann Adam Theuerlein genannt, ehe 1754 der jüngere Johann Adam zum Müller aufgestiegen war. 1783 hieß der Müller Johann Konrad Valentin, ehe bis 1810 Matthias Enzenbrenner und dann sein Sohn Johann Enzenbrenner die Mühle innehatten.[2]
Im Jahr 1860 wurde die Theuerleinsmühle neu errichtet. Die Wasserzufuhr für das Mühlrad wurde durch zwei kleine Wasserteiche gewährleistet, weil dort der Zulauf der Ebrach und des Röhrenseebachs noch sehr gering war. Zusätzlich entstand im Jahr 1900 eine Sägemühle neben der Getreidemühle. Zunächst lebte seit 1860 der Müller Friedrich Theuerlein in der Mühle. Anschließend übernahm die Familie Meyer die Anlage und es bewohnten Georg senior, Georg junior und Manfred Meyer die Theuerleinsmühle.
Ab 1936 erhielt die Mühle und das Sägegatter einen Holzgenerator. Bereits 1939 wurde der Generator mit einem Elektromotor ausgetauscht. Im Jahr 1951 erneuerte man die Wohngebäude der Mühle, die Westseite nahm Mühle ein, während der Ostteil als Wohngebäude diente. 1967 endete der Betrieb der Getreidemühle. Bis in die ersten Jahre des 21. Jahrhunderts betrieb der letzte Besitzer Manfred Meyer zusammen mit seiner Frau Lisa die Säge.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 333.
- Erwin Müller: Geiselwind mitten in Franken. Mit Landschaftskunde und Geschichte. Scheinfeld 2001.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Theuerleinsmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon.