Thomas Jordan (Mediziner)
Thomas Jordan oder Tamás Jordán ab 1570 z Klauznburgku/von Klausenburg (auch Jordaus oder Thomáš Jordán; * 1540 in Klausenburg[1]; † 12. Februar 1585 in Brünn) war ein siebenbürgischer Mediziner.
Leben
Jordan besuchte das Gymnasium von Klausenburg und schrieb sich am 23. November 1555 an der Universität Wittenberg ein. Dort studierte er Philosophie und Medizin. Anschließend wechselte er an die Universität Paris. Dort widmete er sich zusätzlich dem Studium der Mathematik und Geschichte. Am 1. Oktober 1561 immatrikulierte er sich an der Universität Montpellier, an der er Lieblingsschüler des Universitätskanzlers Guilelmus Rondelet wurde. Hier erlernte er die Grundlagen der Pestabwehr. Im Jahr 1562 wurde er an der Universität von Valence zum Dr. med. promoviert. Er beendete damit allerdings noch nicht seine Ausbildung. 1562 bildete er sich zudem an der Universität Basel über die Syphilisbehandlung weiter und schrieb sich am 23. Oktober 1562 an der Universität Padua ein. Nach einer Station an der Universität Pisa ging er im Februar 1564 an die Universität Bologna, an der er vor allem mathematische und philosophische Vorlesungen bei Girolamo Cardano hörte. 1565 machte er bei Bartolomeo Eustachi in Rom Station, bevor er weiter nach Wien reiste. Dort wurde am 23. Januar 1566 von der medizinischen Fakultät der Universität Wien sein Doktorgrad bestätigt.
Jordan wurde im Kontext des Zweiten Österreichischen Türkenkrieges unter Kaiser Maximilian II. zum Feldarzt ernannt. In den Lagern der kaiserlichen Truppen brach in dieser Zeit Fleckentyphus aus, den Jordan diagnostizierte. Nicht nur deshalb soll er bei den Behörden einen guten Ruf genossen haben. Nachdem Feldzug ließ sich Jordan nach Stationen in Karlsbad und Prag schließlich 1569 in Brünn nieder. Er wurde dort von den mährischen Ständen zum Protomedicus der Markgrafschaft Mähren ernannt und bereits 1570 als Ritter mit dem Prädikat von Klausenburg/z Klauznburgku in den Adelstand erhoben. In den Jahren 1577 und 1578 konnte er in Brünn eine Syphilis-Epidemie erfolgreich bekämpfen.
Jordan wurde nach seinem Tod in der Minoritenkirche von Brünn bestattet.
Werke (Auswahl)
- De aquis medicatis Moraviae Commentariolus. Wechel, Frankfurt am Main 1575.
- Thomas Jordani medici Pestis phaenomena seu de iis, quae circa febrem pestilentem apparent Exercitatio. Accedit Bezoar lapidie Descriptio. Wechel, Frankfurt am Main 1576.
- Brunno Gallicus seu Luis novae in Mora-via exortae Descriptio. Wechel, Frankfurt am Main 1577.
- Jordana z Klausenburgkie Knij o wodách hogitedlnych nep teplicech Morawskych. Brünn 1581.
Literatur
- Jordan, Thomas. In: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Gleditsch, Leipzig 1750, Sp. 1967.
- Constantin von Wurzbach: Jordan, Thomas. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 10. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1863, S. 266 f. (Digitalisat).
- August Hirsch: Jordan, Thomas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 14, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 520.
- Arnold Huttmann: Jordanus, Thomas in der Ostdeutschen Biographie (Kulturportal West-Ost).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bis zum Fund einer genaueren Angabe 1976 ging man allgemein von 1539 als Geburtsjahr aus; siehe z.B. Huttmann.
Personendaten | |
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NAME | Jordan, Thomas |
ALTERNATIVNAMEN | Jordan von Klausenburg, Thomas; Jordán, Tamás; Jordanus, Thomas; Jordán, Thomáš |
KURZBESCHREIBUNG | siebenbürgischer Mediziner |
GEBURTSDATUM | 1540 |
GEBURTSORT | Klausenburg |
STERBEDATUM | 12. Februar 1585 |
STERBEORT | Brünn |