Umspannwerk Dürnrohr

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Panoramaansicht östliches 400-kV-Freiluftschaltfeld
Netzleitwarte

Das Umspannwerk Dürnrohr ist ein Umspannwerk zwischen den 110-kV-, 220-kV- und 380-kV-Ebenen in Zwentendorf-Dürnrohr in Niederösterreich. Es ist Teil des österreichischen 380-kV-Hochspannungsringes und wird von der Austrian Power Grid (APG) betrieben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Werk ging 1976 in Betrieb und war Ausgangspunkt der ersten innerösterreichischen 380-kV-Leitung über Etzersdorf nach Ernsthofen. Es übernimmt den Abtransport des vom Donaukraftwerk Altenwörth und vom Kohlekraftwerk Dürnrohr erzeugten Stroms. Das Kernkraftwerk Zwentendorf hätte ebenfalls in dieses Umspannwerk eingespeist, ging aber nie in Betrieb. Daneben enthält das Umspannwerk auch eine Netzleitwarte, die zum Teil Daten per Richtfunk erhält und sendet, weshalb sich auf dem Stationsareal seit 1976 ein Richtfunkturm bei 48° 19′ 45.3″ N, 15° 53′ 0″ O befindet. Dieser Turm war ursprünglich 75 Meter hoch. Heute misst seine Höhe nur noch 63 Meter.

Zu Beginn der 1980er Jahre wurde das Umspannwerk Dürnrohr um die Gleichstromkurzkupplung Dürnrohr erweitert. Diese ermöglichte einen Stromaustausch mit Tschechien, dessen Stromnetz damals nicht synchron mit dem österreichischen war. Die Zusammenschaltung in den kontinentaleuropäischen Netzverbund erfolgte 1995.[1] Dadurch wurde die Gleichstromkurzkupplung entbehrlich. Seit 2007 ist von ihr nur noch die heute als Werkstatt genutzte Stromrichterhalle vorhanden. Es existieren auch eine SVC-Anlage und umfangreiche Blindleistungskompensatoren.

Ende der 1980er Jahre wurde zusammen mit dem neu errichteten Kraftwerk Dürnrohr eine 380-kV-Leitung über die Umspannwerke Bisamberg und Sarasdorf nach Wien-Südost gebaut. Diese Leitung ist Bestandteil des 380-kV-Hochspannungsringes und als eine der wenigen in Österreich für eine Aufnahme von vier 380-kV-Stromkreisen ausgelegt, wurde jedoch zuerst nur mit zwei Stromkreisen betrieben. Im Zuge der steigenden Energieerzeugung durch Windkraftanlagen im Weinviertel wurden in den Jahren 2013 bis 2014 die beiden noch fehlenden Stromkreise aufgelegt.[2]

Abgehende Leitungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dreiphasen-Luftdrossel neben dem 400/220-kV-Kuppeltransformator
110-kV-Freiluftschaltfeld mit Sammelschienen und Drehtrennschaltern

380 kV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

220 kV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

110 kV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Waidhofen (zwei Systeme)
  • Gedersdorf (zwei Systeme)
  • Kernkraftwerk Zwentendorf (ein System)
  • Kraftwerk Dürnrohr (zwei Systeme)
  • Tulln (zwei Systeme)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eurelectric: European, CIS and Mediterranean Interconnection (Memento des Originals vom 4. Dezember 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eurelectric.org, S. 8
  2. APG Projekt Dürnrohr–Wien Südost, abgerufen am 22. Februar 2017

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dürnrohr substation – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 19′ 44,1″ N, 15° 53′ 9,1″ O