Unbefleckte Empfängnis Mariä (Höllstein)

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Pfarrkirche Unbefleckte Empfängnis Mariä in Steinen

Die Pfarrkirche Unbefleckte Empfängnis Mariä im Ortsteil Höllstein der Gemeinde Steinen wurde in den 1860er Jahren errichtet. Sie entstand mit der steigenden Zahl an Katholiken, blieb jedoch einziges römisch-katholisches Gotteshaus in der Gemeinde Steinen und seinen Teilorten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts mussten Katholiken Gottesdienste in Zell im Wiesental oder Lörrach besuchen. 1840 erhielten sie die Erlaubnis in der Evangelischen Kirche Höllstein vorübergehend ihre Sonntagsgottesdienste abzuhalten. 1848 wurde zusätzlich die Evangelische Kirche in Eichen mitbenutzt, die damals zu einer Filialkirche erklärt wurde. Zunehmende Streitigkeiten führten dazu, dass die Höllsteiner Gemeinde bestrebt war, eine eigene Kirche zu errichten. Bereits 1858 wurden Pläne angefertigt, die der Freiburger Architekt Ludwig Engesser in den Jahren 1865 bis 1866 verwirklichte. Den Neubau maßgeblich vorangetrieben hat der Theologieprofessor Alban Stolz. Am 8. Dezember 1866 fand die Benedizierung statt.[1]

In den Folgejahren kamen nach und nach Ausstattungsgegenstände hinzu, so im Jahr 1870 die Kanzel und 1873 die drei Altäre. 1890, 1914 und 1938 wurde die Kirche renoviert. Mit der Erhebung zur selbstständigen Pfarrei 1902 gehörten zu Höllstein auch die Orte Steinen, Maulburg, Hägelberg, Hüsingen, Weitenau, Schlächtenhaus und Endenburg dazu. In den Jahren 1961 bis 1962 erfolgte eine umfassende Renovierung, bei der man den Innenraum gemäß den Vorstellungen des Zweiten Vatikanischen Konzils umgestaltete.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchenbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftbild der Kirche

Die Pfarrkirche Unbefleckte Empfängnis Mariä steht unweit der B 317 im Ortsteil Höllstein. Das Gotteshaus besteht aus einem einschiffigen, rechteckigen Saalbau, an dessen Längsseite sich fünf rundbogige, hohe Fenster befinden. Das Langhaus ist mit einem Satteldach bedeckt. An der Westfassade, wo sich auch das rundbogige Hauptportal befindet, ist das Dach als Staffelgiebel ausgeführt. An der Nordseite des Langhauses befindet sich ein zusätzliches Seitenportal. Über dem westlichen Dachende erhebt sich ein quadratischer Dachreiter, der sich darüber achteckig fortsetzt und mit einem schlanken Pyramidendach und einem Kreuz an seiner Spitze abschließt. Im untersten kubischen Teil des Dachreiters befinden sich zu jeder Seite Zifferblätter der Turmuhr. Im achteckigen Teil befinden sich hohe, rundbogige Klangarkaden.

Innenraum und Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenraum

Der Innenraum ist mit einem flachen Dach eingezogen. Die Ausrichtung des Gottesdienstraumes erfolgt – entgegen der sonst üblichen Weise – quer zur Langhausrichtung: der Altar befindet sich an der Südseite des Langhauses; die Einzelsitze für die Gottesdienstbesucher sind dazu in einem Kreissegment um den Altar herum platziert. An der Ostwand befindet sich der Chor, der vom Langhaus mit einem Triumphbogen getrennt ist. An der Nordwand steht der Spieltisch der auf der Empore aufgestellten Orgel.

Glocken und Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glockenturm

Das erste Geläut der Kirche goss 1868 die Werkstatt von Carl Rosenlächer. Zwei der drei Glocken mussten 1917 infolge des Ersten Weltkrieges abgegeben werden. Die übrig gebliebene Glocke befindet sich heute in der Kirche, wird aber nicht mehr eingesetzt. 1921 wurde das Geläut ersetzt, aber wegen des Zweiten Weltkrieges mussten wiederum Glocken abgegeben werden. Das heutige dreistimmige Geläut im Tedeum-Motiv wurde 1964 von F. W. Schilling, Heidelberg gegossen und setzt sich wie folgt zusammen:[2]

Glocke Name Durchmesser Gewicht Schlagton
1 Marienglocke 805 mm 347 kg h′+4
2 St.Josefs-Glocke 710 mm 244 kg d″+6
3 St.-Alban-Glocke 632 mm 165 kg e″+4

Die erste Orgel wurde 1871 als gebrauchtes Instrument in Wehr gekauft und bis 1904 benutzt. Die neue aus der Werkstatt von Friedrich Wilhelm Schwarz arbeitet mit Kegelladen und pneumatischer Spiel- und Registertraktur und verfügt über zwei Manuale, ein Pedal und 16 Register.[3] Zusätzlich wurde nach 1990 ein fahrbares Positiv gebraucht erworben.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Unbefleckte Empfängnis Mariä (Höllstein) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. E. F. Bühler: Steinen – Chronik eines Dorfes, 1892, S. 199–203
  2. Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, S. 369 (07.2)
  3. Steinen (Baden) / Höllstein – St. Maria Immaculata (Hauptorgel) – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 18. Februar 2024.
  4. Steinen (Baden) / Höllstein – St. Maria Immaculata (Positiv) – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 18. Februar 2024.

Koordinaten: 47° 38′ 28,2″ N, 7° 44′ 56,7″ O