Ungava Bay

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Ungava Bay
Baie d'Ungava
Satellitenbild der Ungava Bay im Juni mit Akpatok Island

Satellitenbild der Ungava Bay im Juni mit Akpatok Island

Gewässer Hudsonstraße
Landmasse Labrador-Halbinsel
Geographische Lage 59° 45′ N, 67° 30′ WKoordinaten: 59° 45′ N, 67° 30′ W
Ungava Bay (Nunavut)
Ungava Bay (Nunavut)
Breite ca. 265 km
Fläche 33.000 km²
Größte Wassertiefe 300 m
Inseln Akpatok Island, Île Qikirtajuaq (Rivière à la Baleine), Île Qikirtajuaq (Leaf Bay), Tiercel Island, Îles Gyrfalcon, Ivik Island, Tikiraaluk Island
Zuflüsse Rivière Arnaud, Rivière aux Feuilles, Rivière Koksoak, Rivière à la Baleine, Rivière George
Karte der Ungava Bay
Karte der Ungava Bay

Karte der Ungava Bay

Ungava Bay (französisch Baie d'Ungava;[1] Inuktitut: ᐅᖓᕙ ᑲᖏᖅᓗᒃ / ungava kangiqluk) ist eine Bucht im Norden der kanadischen Labrador-Halbinsel.

Die Bucht und alle in ihr liegenden Inseln gehören administrativ zur Region Qikiqtaaluk des Territoriums Nunavut, während ihre Festlandküste zur Region Nunavik (Verwaltungsregion Nord-du-Québec) der Provinz Québec gehört.

Die etwa 33.000 km² große Bucht grenzt im Westen an die Ungava-Halbinsel, im Norden öffnet sie sich in die Hudsonstraße und erreicht dort eine Breite von etwa 265 km. Die Ungava Bay ist ein mit durchschnittlich 150 m vergleichsweise flaches Gewässer, die größte Tiefe wird mit rund 300 m im Nordosten erreicht. Die Bucht liegt im Einflussbereich des kalten Labradorstroms, sodass die Landschaft rund um die Bucht von Tundra geprägt und die Bucht im Winter und Frühjahr von Packeis bedeckt ist.

Wichtige Zuflüsse in die Ungava Bay sind Rivière Arnaud, Rivière aux Feuilles, Rivière Koksoak, Rivière à la Baleine und Rivière George. Größte Insel in der Bucht ist Akpatok Island im Nordwesten.

Im Südwesten der Ungava Bay wird – neben der Bay of Fundy – der möglicherweise weltweit höchste Tidenhub registriert.[2]

Auf Pamiok Island im Nordwesten der Ungava Bay sind steinerne Reste langhausähnlicher Strukturen von über 44 Meter Länge nachweisbar. Sie werden der Dorset-Kultur zugeschrieben.

Langhaus Nr. 2 auf Pamiok Island

Deren Langhäuser könnten von den Wikingern beeinflusst worden sein.[3] Rätsel gibt die Konstruktion der (bisher nicht nachgewiesenen) Bedachung auf, da Bauholz erst etwa 200 Kilometer weiter südlich vorhanden ist. Farley Mowat[4] hielt es für möglich, dass Wikinger in der tierreichen Region überwinterten und ihre umgedrehten Boote als Wetterschutz auf den Steinfundamenten benutzten.

Im Jahr 1602 erkundete die Expedition von George Weymouth auch die Ungava Bay. Die Naskapi aus dem südlichen Waldland jagten im Binnenland Karibus, während die Inuit vor allem das Küstengebiet besiedelten und von Meerestieren lebten. Im 19. Jahrhundert betrieb die Hudson’s Bay Company Pelzhandel in der Gegend des heutigen Kuujjuaq. Seit 1921 leben französische Pelzhändler und Siedler in Kangirsuk 13 Kilometer von der Westküste der Ungava Bay entfernt. Das Verschwinden der Karibus und der Niedergang des Pelzhandels in der Krise der 1930er Jahre führte zur Verarmung der Einwohner.[5]

Heute liegen wieder zahlreiche Inuit-Siedlungen an der Küste der Ungava Bay, von denen Kuujjuaq 50 Kilometer oberhalb der Mündung des Rivière Koksoak mit über 2000 Einwohnern die bedeutendste ist. Lebensgrundlagen bilden Jagd, Fischfang, Muschelsuche und die teils genossenschaftlich organisierte handwerkliche Herstellung von Bekleidung.

Die Ufer der Bucht sind Brutgebiete der Dickschnabellumme. Auch Belugawale finden sich hier bei offenem Wasser ein. Ferner gibt es Eisbären.

Commons: Ungava Bay – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Natural Resources Canada
  2. Charles T. O’Reilly, Ron Solvason, and Christian Solomon: Resolving the World’s largest tides (Memento vom 9. Januar 2011 im Internet Archive) (PDF; englisch; 653 kB) (abgerufen am 4. Oktober 2010)
  3. Thomas E. Lee: Archaeological investigations of a longhouse ruin: Pamiok Island, Ungava Bay, 1972. Quebec 1972, S. 325.
  4. Farley Mowat: The FarFarers. Toronto 1999.
  5. Tom Morantz: Relations on Ungava Bay: An Illustrated History of Inuit, Naskapi, and Eurocanadian Interaction, 1800–1970. 2016, ISBN 978-2-921644-52-5.