Vanguardia (Schiff)

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Vanguardia
Schiffsdaten
Flagge Deutsche Demokratische Republik DDR
Uruguay Uruguay
andere Schiffsnamen

Otto von Guericke (1975–1991)

Schiffstyp Bergungsschiff
Klasse Piast-Klasse
Bauwerft Stocznia Północna (Nord-Werft), Danzig
Kiellegung 1974
Stapellauf 1975
Indienststellung Deutsche Demokratische Republik 29. Dezember 1976
Uruguay 18. Dezember 1991
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 72,6 m (Lüa)
Breite 12,0 m
Tiefgang (max.) 4,2 m
Verdrängung 1561 tn.l.
 
Besatzung 50 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × Dieselmotor Zgoda 6TD 48
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 2.640 kW (3.589 PS)
Höchst­geschwindigkeit 16 kn (30 km/h)
Propeller 2 × Verstellpropeller
Bewaffnung

Die Vanguardia ist ein Bergungsschiff der uruguayischen Marine, das von 1976 bis 1990 als Otto von Guericke (Kennung: A 46) für die Volksmarine eingesetzt war. Seit 1992 ist das Schiff als ROU[1] 26 Vanguardia in Uruguay im Dienst.

Entwurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Otto von Guericke war die Baunummer 3 der auf der Nord-Werft in Danzig gebauten Piast-Klasse (Projekt 570), einem Bergungsschiff auf der Basis der ebenfalls in Polen für die sowjetische Marine gebauten Vermessungsschiffe der Moma-Klasse (Projekt 861).

Die Ausrüstung des Schiffes bestand aus Feuerlöschmonitoren, Fremdlenzanlagen, Werkstätten, einer Schleppvorrichtung, einer Dekompressionskammer und einer aussetzbaren Taucherglocke an der Backbordseite. Von den polnischen Schwesterschiffen Piast und Lech unterschied sich die Otto von Guericke lediglich durch andere Radarantennen.

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Volksmarine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren 1979 und 1981 begleitete die Otto von Guericke das Schulschiff Wilhelm Pieck auf ihren Mittelmeerreisen. Weitere Einsätze erfolgten mit anderen Hilfsschiffen des Warschauer Pakts oder im Rahmen von Geschwaderfahrten bis in den Nordatlantik.

Die Otto von Guericke wurde von der Bundesmarine nicht übernommen und zunächst aufgelegt. Im Oktober 1991 wurde sie über die VEBEG an die Uruguayische Marine verkauft.

Uruguayische Marine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Neptun Werft wurde das Schiff vor der Reaktivierung überholt und am 18. Dezember 1991 in Rostock als Vanguardia in Dienst gestellt.[2]

Die Vanguardia wird als Versorgungsschiff für die Base Científica Antártica Artigas auf King George Island eingesetzt und erreichte die Station am 10. Januar 1993 zum ersten Mal. Mit ihrer Wetterstation sammelt sie darüber hinaus meteorologische und Eisbergdaten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Mehl/Knut Schäfer/Ulrich Israel: Vom Küstenschutzboot zum Raketenschiff, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1986, ISBN 3-327-00075-1
  • Siegfried Breyer/Peter Joachim Lapp: Die Volksmarine der DDR, Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1985, ISBN 3-7637-5423-7

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ROU ist die Abkürzung für „República Oriental del Uruguay“ und der Namenspräfix uruguayischer Schiffe
  2. http://www.armada.mil.uy/comflo/fuema/divse/rou26/historia.html