Mengenabweichung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Verbrauchsabweichung)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eine Mengenabweichung (oder Verbrauchsabweichung) liegt in der Abweichungsanalyse und Kostenrechnung vor, wenn die Istmenge von der Sollmenge abweicht.

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sollmengen sind Planungsgrößen, Istmengen dagegen die tatsächlich vorkommenden Größen. Mengenabweichungen gehören wie die Preisabweichungen und Sekundärabweichungen zu den Kostenabweichungen, bei denen Sollwerte den Istwerten in Form eines Soll-Ist-Vergleichs gegenübergestellt werden.[1] Während Preisabweichungen die Sollkosten und Istkosten vergleichen, befasst sich die Mengenabweichung mit Verbrauchsmengen.

Ermittlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Mengenabweichung wird der Planpreis der Differenz aus Planmenge und Istmenge gegenübergestellt:[2]

.

Eine Multiplikation von Preisen mit Verbrauchsmengen ergibt die Kosten, so dass die Unterschiede zwischen Soll- und Istwerten die Kostenabweichung darstellen.

Die Kombination von Mengen- und Preisabweichung ergibt schließlich die Sekundärabweichung :

.

Sie entspricht der multiplikativen Verknüpfung von Preis- und Mengenänderungen.[3]

Beispiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

   Die Planbeschäftigung (= Vollbeschäftigung) einer Kostenstelle beträgt:	3.400 Stück
   Die Plankosten belaufen sich dabei auf:					6.710 €
   Der Fixkostenanteil beträgt 60 % der Plankosten (also Fixkosten = 4026)
   Berechnung: 6710 – 4026 = 2684 (variable Kosten)
   Die Ist-Beschäftigung beträgt:			                        2.920 Stück
   Dabei sind Ist-Kosten angefallen in Höhe von:	                        4.320 €
   (Istkosten – Sollkosten)
   Berechnung: 4320-(4026+2684  2920) / 3400 = −2011,08
   (Sollkosten = 6331,08)

Wirtschaftliche Aspekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um die Ursache und Verantwortung für Kostenabweichungen zu bestimmen, werden die Mengenabweichungen der Kostenstellen weiter aufgegliedert, wobei lineare Kostenfunktionen

unterstellt werden.[4] Dabei ist die Beschäftigung () eine Handlungsvariable und die Auftragsanzahl () ein Einflussfaktor, wobei Fixkosten () und variable Kosten zu berücksichtigen sind. In einer Plankostenrechnung (Vollkostenrechnung) werden die Gesamtkosten auf die Kostenträger verrechnet.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-Ulrich Küpper, Analyse der Kostenabweichungen, in: Wolfgang Lück (Hrsg.), Lexikon der Betriebswirtschaft, 2004, S. 395
  2. Carl-Christian Freidank/Laurenz Lachnit (Hrsg.), Vahlens großes Auditing-Lexikon, 2007, S. 1043
  3. Wolfgang Becker/Stefan Lutz, Gabler Kompakt-Lexikon Modernes Rechnungswesen, 2007, S. 205
  4. Hans-Ulrich Küpper, Analyse der Kostenabweichungen, in: Wolfgang Lück (Hrsg.), Lexikon der Betriebswirtschaft, 2004, S. 395