Wjatscheslaw Fjodorowitsch Muchanow

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Wjatscheslaw Muchanow (2009)

Wjatscheslaw Fjodorowitsch Muchanow (russisch Вячеслав Фёдорович Муханов; engl. Transkription Vyacheslav Fyodorovich Mukhanov, auch Viatcheslav Fyodorovich Mukhanov; wiss. Transliteration Vjačeslav Fëdorovič Muchanov; * 2. Oktober 1956 in Kanasch, Tschuwaschien) ist ein russischstämmiger Astrophysiker, Kosmologe und Hochschullehrer.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Muchanow studierte am Moskauer Institut für Physik und Technologie, wo er bei Witali Ginsburg 1982 promoviert wurde. Danach war er am Lebedew-Institut in Moskau. Als Post-Doktorand ging er nach Westeuropa, unter anderem nach Zürich, und in die USA. Muchanow ist Professor am Arnold-Sommerfeld-Zentrum für Theoretische Physik an der Universität München[1] und Distinguished Professor am Korea Institute for Advanced Study. Muchanow ist Leiter des Lehrstuhls für Theoretische Physik – Astroteilchenphysik[2] und Vorsitzender der Kosmologie der Fakultät für Physik[3] an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Muchanow war Anfang der 1980er Jahre ein Pionier der Inflationstheorie, indem er als Erster Quantenfluktuationen des Inflaton-Feldes berechnete, die die Ursprünge der späteren Strukturbildung im Universum sind.[4][5] Seine Vorhersagen wurden durch Beobachtungen von Inhomogenitäten im Kosmischen Mikrowellenhintergrund (CMB) bestätigt.

2006 erhielt er die Oskar-Klein-Medaille, 2009 den Schweizer Tomalla-Preis,[6] 2011 eine Blaise Pascal-Gastprofessur in Frankreich,[7] 2012 die Amaldi-Medaille und 2013 gemeinsam mit Alexei Starobinsky den Gruber-Preis für Kosmologie.[8] Die Bayerische Akademie der Wissenschaften zeichnete ihn 2014 mit dem Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling-Preis aus[9] und für 2015 wurden ihm die Max-Planck-Medaille[10][11] und der BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award zugesprochen. 2019 erhielt er die Dirac-Medaille des ICTP,[12] 2021 die Sacharow-Goldmedaille der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Er ist Herausgeber des Journal of Cosmology and Astroparticle Physics (JCAP, ein elektronisches Journal).

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Physical foundations of cosmology, Cambridge University Press 2005
  • mit Sergei Winizki Introduction to Quantum Effects in Gravity, Cambridge University Press, 2007
  • mit H. A. Feldman, R. H. Brandenberger Theory of Cosmological Perturbations, Physics Reports, 1992

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arnold Sommerfeld Center Members bei theorie.physik.uni-muenchen.de. Abgerufen am 6. August 2023.
  2. Lehrstühle und Arbeitsgruppen bei physik.lmu.de. Abgerufen am 6. August 2023.
  3. Prof. Dr. Viatcheslav Mukhanov Chair on Cosmology bei physik.lmu.de. Abgerufen am 6. August 2023.
  4. Mukhanov, G. V. Chibisov Quantum fluctuation and „nonsingular“ universe, JETP Letters, Band 33, 1981, S. 532–535
  5. Mukhanov The vacuum energy and large scale structure of the universe, Sov. Phys. JETP, Band 56, 1982, S. 258–265
  6. Laudatio, pdf
  7. LMU München zu Pascal Lehrstuhl für Muchanow
  8. siehe Presse-Information über den Gruber-Preis für Kosmologie bei gruber.yale.edu
  9. Prof. Mukhanov ausgezeichnet. LMU Fakultät für Physik, 10. Oktober 2014, abgerufen am 14. Oktober 2014.
  10. Preisträger der Max-Planck-Medaille 2015: Prof. Dr. Viatcheslav F. Mukhanov (Ludwig-Maximilians-Universität München) - Interview - TU Berlin, 19. März 2015, doi:10.5446/19333
  11. Preisträger der Max-Planck-Medaille 2015: Prof. Dr. Viatcheslav F. Mukhanov (Ludwig-Maximilians-Universität München) - Preisträgervortrag - Titel: "Quantum Universe" TU Berlin, 19. März 2015, doi:10.5446/19334
  12. Dirac-Medaille (ICTP) 2019