Ocean Navigator

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Victory II)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ocean Navigator
Das Schiff als Victory II
Das Schiff als Victory II
Schiffsdaten
Flagge Bahamas Bahamas
andere Schiffsnamen

Victory II (2017–2022)
Sea Discoverer (2011–2017)
Clipper Discoverer (2007–2011)
Coastal Queen II (2007–2009)[1]
Cape Cod Light (2004–2007)[1]

Schiffstyp Passagierschiff
Rufzeichen C6Y28
Heimathafen Nassau
Eigner Victory Holdings II
Reederei American Queen Voyages, Fort Lauderdale, Florida
Bauwerft Atlantic Marine, Jacksonville, Florida
Baunummer 243[2]
Kiellegung 29. September 1999
Stapellauf 2001
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 91,44 m (Lüa)
87,27 m (Lpp)
Breite 15,24 m
Seitenhöhe 6,10 m
Tiefgang (max.) 3,81 m
Verdrängung 2720 t
Vermessung 4954 BRZ / 1486 NRZ
 
Besatzung 84
Maschinenanlage
Maschine 2 × Caterpillar-Dieselmotoren
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 2.982 kW (4.054 PS)
Dienst­geschwindigkeit

10 kn (19 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Höchst­geschwindigkeit 14 kn (26 km/h)
Propeller 2 × Ruderpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 695 tdw
Zugelassene Passagierzahl 202
PaxKabinen 101
Sonstiges
Klassifizierungen Bureau Veritas
IMO-Nummer 9213131

Die Ocean Navigator ist ein Passagierschiff unter der Flagge der Bahamas. Das Schiff wurde zuletzt von dem in Fort Lauderdale im US-Bundesstaat Florida ansässigen Unternehmen American Queen Voyages für Kreuzfahrten auf den Großen Seen, dem Sankt-Lorenz-Strom und in Neuengland und zur Yucatán-Halbinsel in Mexiko eingesetzt.[3] American Queen Voyages stellte Anfang 2024 den Betrieb ein.[4]

Das Schiff wurde unter der Baunummer 243 auf der Werft Atlantic Marine in Jacksonville, Florida, für American Classic Voyages gebaut. Benannt wurde das Schiff nach dem Leuchtturm im Norden der Halbinsel Cape Cod im US-Bundesstaat Massachusetts.[5] American Classic Voyages wollte das Schiff, dessen Form an die Paketschiffe des späten 19. Jahrhunderts erinnern soll,[5] im Sommer auf den Großen Seen, im Frühling und Herbst entlang der US-Ostküste sowie in den Wintermonaten in der Karibik einsetzen, meldete aber noch vor der Ablieferung des Schiffes im Oktober 2001 Insolvenz an.[6]

Das am 17. November 2000 auf der Bauwerft getaufte Schiff[7] wurde im Dezember 2004 fertiggestellt und zunächst in Green Cove Springs am St. Johns River aufgelegt. Die Baukosten für das Schiff waren mit 37 Millionen US-Dollar veranschlagt[8] und beliefen sich am Ende auf 38,5 Millionen US-Dollar.[9] Im Juni 2008 verkaufte die Maritime Administration des U.S. Department of Transportation das Schiff gemeinsam mit dem Schwesterschiff Cape May Light für zusammen 18 Millionen US-Dollar.[10][11]

Das Schiff wurde von verschiedenen Reedereien für Kreuzfahrten von US-amerikanischen Häfen aus genutzt und 2011 an die Clipper Group verkauft. Die Clipper Group vercharterte das in Sea Discoverer umbenannte Schiff an Comfort at Sea, die es als Hotelschiff für die Errichtung von Offshore-Windparks einsetzt.[12]

Im Juli 2017 kaufte die Victory Cruise Lines das Schiff.[13] Neuer Name des Schiffes wurde Victory II. Nach einem Umbau im Jahr 2019 wurde das Schiff als Ocean Voyager von American Queen Voyages eingesetzt.[3] American Queen Voyages stelle Anfang 2024 den Betrieb ein.[4]

Technische Daten und Ausstattung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wird von zwei Viertakt-Dieselmotoren des Herstellers Caterpillar (Typ: 3516 TA) mit jeweils 1491 kW Leistung angetrieben. Die Motoren treiben zwei Ruderpropeller an.[14] Das Schiff erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 14 kn. Es ist mit einem Bugstrahlruder mit rund 740 kW Leistung ausgerüstet.

Für die Stromversorgung stehen zwei Generatoren, die von zwei Caterpillar-Hilfsdieseln (Typ: 3516B) angetrieben werden, sowie ein Caterpillar-Notgenerator zur Verfügung. Die Generatoren haben eine Leistung von jeweils 1901 kW (Scheinleistung 2261 kVA), der Notgenerator hat eine Leistung von 315 kW (Scheinleistung 394 kVA).[14]

Das Schiff verfügt über sechs Decks. Für Passagiere stehen 101 Doppelkabinen zur Verfügung, so dass 202 Personen an Bord Platz finden.[3] Alle Kabinen sind Außenkabinen. Für die Besatzungsmitglieder stehen sieben Einzelkabinen und 36 Doppelkabinen zur Verfügung.[14]

Commons: IMO 9213131 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b 9213131 Sea Discoverer, Maritime-Connector.com. Abgerufen am 27. Januar 2017.
  2. BAE Systems Southeast, Jacksonville FL, U.S. Shipbuilding History (Stand 4. Januar 2019). Abgerufen am 28. Juni 2019.
  3. a b c Ocean Navigator, American Queen Voyages. Abgerufen am 10. November 2022.
  4. a b Zum Verkauf gestellt: American Queen Voyages hat Betrieb eingestellt, an Bord, 23. Februar 2024. Abgerufen am 15. März 2024.
  5. a b AMCV completes $76.4 million financing for coastal cruise ships, Marine Log, 19. Oktober 2000. Abgerufen am 27. Januar 2017.
  6. Cruiseship Designed for Great Lakes Calls to Dublin Port, Afloat, 17. Februar 2012. Abgerufen am 27. Januar 2017.
  7. Delta Queen Coastal Voyages Launches Second Ship, MarineLink, 21. November 2000. Abgerufen am 27. Januar 2017.
  8. Atlantic Marine building two boats for Delta Queen (Memento vom 27. Januar 2017 im Internet Archive), The Florida Times-Union, 10. September 1999.
  9. Rebecca Mowbray: Last two American Classic Voyages vessels sold off, The Times-Picayune, 18. Juni 2008. Abgerufen am 27. Januar 2017.
  10. Maritime Administration Sells Two Cruise Ships, Cruise Industry News, 15. Juni 2008. Abgerufen am 28. Juni 2019.
  11. Coastal cruise ship gets Haiti mission, Marine Log, 19. März 2010. Abgerufen am 27. Januar 2017.
  12. Sea Discoverer, Offshore accomodation, Comfort at Sea. Abgerufen am 27. Januar 2017.
  13. Anne Kalosh: It’s official: Victory Cruise Lines acquires a second ship, Seatrade Cruises, 25. Juli 2017. Abgerufen am 28. Juni 2019.
  14. a b c M/V Sea Discoverer – Technical Specifications (Memento vom 28. Juni 2019 im Internet Archive), SunStone Ships Inc.