Wahlbezirk Böhmen 13

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Wahlbezirk Böhmen 13
Land Österreich-Ungarn
Kronland Böhmen
Wahlkreisnummer 13
Typ Städtewahlkreis
Region Žižkov
Wahlberechtigte 7.817  (1911)
Abgeordnete


Der Wahlbezirk Böhmen 13 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Böhmen 13 umfasste die Stadt Žižkov ohne den zum Wahlbezirk 12 gehörenden Teil.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging aus dem ersten Wahlgang František Buříval als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 setzte sich sein Parteikollege Bohumír Šmeral durch.

Wahlergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichsratswahl 1907[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.

Erster Wahlgang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
František Brůha Tschechische Sozialdemokratische Partei 1853 37,2 %
František Buříval Tschechische national-soziale Partei 1682 33,8 %
Jaroslav Hlava Jungtschechen 1054 21,2 %
Deutsche Zählkandidaten[4] 184 3,7 %
Bohumil Šubrt Agrarier 169 3,4 %
Sonstige Parteien 39 0,8 %
Wahlberechtigte: 6394, Ungültige/Leere Stimmen: 18, Wahlbeteiligung: 78,2 %

Stichwahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
František Buříval Tschechische national-soziale Partei 2907 58,9 %
František Brůha Tschechische Sozialdemokratische Partei 2031 41,1 %
Wahlberechtigte: 6394, Ungültige/Leere Stimmen: 6, Wahlbeteiligung: 77,3 %

Reichsratswahl 1911[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[5] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund des absoluten Mehrheit für Buříval im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
František Buříval Tschechische national-soziale Partei 3176 57,3 %
Antonín Brůha Tschechische Sozialdemokratische Partei 2077 37,5 %
Alexander Richter deutscher Zählkandidat 123 2,2 %
Jan Švec Tschechische Christlichsoziale Partei 111 2,0 %
Tschechische staatsrechtlich-fortschrittliche Partei 34 0,6 %
Sonstige 19 0,3 %
Wahlberechtigte: 7817, Ungültige/Leere Stimmen: 13, Wahlbeteiligung: 71,0 %

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Wahlergebnisse in Böhmen. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 15. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
    České okresy.. In: Čech. (Der Böhme), 15. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/cdb
  3. Die Stichwahlen in Böhmen.. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 24. Mai 1907, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  4. Laut Zeitungsberichten darunter 137 Stimmen für Alexander Richter
  5. Die Reichsratswahlen.. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
    Volby do říšské rady.. In: Čech. (Der Böhme), 14. Juni 1911, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/cdb

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]