Wahlbezirk Böhmen 51

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Wahlbezirk Böhmen 51
Land Österreich-Ungarn
Kronland Böhmen
Wahlkreisnummer 51
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Rakonitz, Pürglitz,
Kralowitz, Manetin
Anwesende Bevölkerung  70.802  (1910)
Umgangssprachen Böhmisch (99,2 %), Deutsch (0,8 %)
Wahlberechtigte 15.594  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Böhmen 51 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Böhmen 51 umfasste folgende Gebiete, wobei die Stadt Rakonitz (Wahlbezirk 19) vom Wahlbezirk ausgenommen war.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging aus dem ersten Wahlgang der Sozialdemokrat Karel Folber als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 setzte sich der Agrarier František Kulich durch.

Wahlergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichsratswahl 1907[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Folber im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Karel Folber Tschechische Sozialdemokratische Partei 7031 51,8 %
František König Tschechische Agrarpartei 4523 33,3 %
Jandač Tschechisch national-soziale Partei 1630 12,0 %
Václav Beneš Tschechischer Realist 181 1,3 %
František Saller Jungtschechen 175 1,3 %
Sonstige Parteien 40 0,3 %
Wahlberechtigte: 15.105, Ungültige/Leere Stimmen: 114, Wahlbeteiligung: 90,7 %

Reichsratswahl 1911[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[3] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[4] durchgeführt.

Erster Wahlgang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Karel Folber Tschechische Sozialdemokratische Partei 6442 49,4 %
František Kulich Tschechische Agrarpartei 5235 40,1 %
Lad. Gardovský Tschechisch national-soziale Partei 775 5,9 %
Olejník Selbständiger Kandidat 331 2,5 %
Konopásek Tschechische Christlichsoziale Partei 232 1,8 %
Sonstige Parteien 31 0,2 %
Wahlberechtigte: 15.594, Ungültige/Leere Stimmen: 174, Wahlbeteiligung: 84,8 %

Stichwahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
František Kulich Tschechische Agrarpartei 7115 52,0 %
Karel Folber Tschechische Sozialdemokratische Partei 6561 48,0 %
Wahlberechtigte: 15.594, Ungültige/Leere Stimmen: 86, Wahlbeteiligung: 88,3  %

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Říšské volby.. In: Čech. (Der Böhme), 16. Mai 1907, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/cdb
  3. Die Reichsratswahlen.. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
    Volby do říšské rady.. In: Čech. (Der Böhme), 15. Juni 1911, S. 11 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/cdb
  4. Die Reichsratswahlen.. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 21. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]