Wahlbezirk Böhmen 47

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Wahlbezirk Böhmen 47
Land Österreich-Ungarn
Kronland Böhmen
Wahlkreisnummer 47
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Neubenatek, Brandeis an der Elbe
Nimburg
Anwesende Bevölkerung  67.686  (1910)
Umgangssprachen Böhmisch (99,6 %), Deutsch (0,2 %)
Wahlberechtigte 14.082  (1911)
Abgeordnete


Der Wahlbezirk Böhmen 47 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Böhmen 47 umfasste die Gerichtsbezirke Neubenatek, Brandeis an der Elbe und Nimburg, wobei folgende Gemeinden ausgenommen waren:[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging der Agrarier Karel Prášek als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte Prášek sein Mandat erfolgreich verteidigen.

Wahlergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichsratswahl 1907[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Jaroš im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Karel Prášek Tschechische Agrarpartei 6825 56,6 %
Ladislav Beran Tschechische Sozialdemokratische Partei 4348 36,1 %
Josef Jelinek Klerikaler Agrarier 451 3,7 %
Josef Plešinger Jungtschechen 397 3,3 %
Sonstige Parteien 36 0,3 %
Wahlberechtigte: 13.363, Ungültige/Leere Stimmen: 217, Wahlbeteiligung: 91,9 %

Reichsratswahl 1911[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[3] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[4] durchgeführt.

Erster Wahlgang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Vladislav Beran Tschechische Sozialdemokratische Partei 5077 41,7 %
Karel Prášek Tschechische Agrarpartei 3891 31,9 %
Josef Zajíček[5] Tschechische Agrarpartei 2261 18,6 %
Alois Švejda Tschechische Christlichsoziale Partei 589 4,8 %
Josef Handl Tschechisch national-soziale Partei 313 2,6 %
Sonstige Parteien 49 0,4 %
Wahlberechtigte: 14.082, Ungültige/Leere Stimmen: 238, Wahlbeteiligung: 88,2 %

Stichwahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Karel Prášek Tschechische Agrarpartei 6056 51,6 %
Vladislav Beran Tschechische Sozialdemokratische Partei 5688 48,4 %
Wahlberechtigte: 14.082, Ungültige/Leere Stimmen: 263, Wahlbeteiligung: 85,3 %

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Wahlergebnisse in Böhmen. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 15. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
    Říšské volby.. In: Čech. (Der Böhme), 16. Mai 1907, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/cdb
  3. Die Reichsratswahlen.. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
    Volby do říšské rady.. In: Čech. (Der Böhme), 15. Juni 1911, S. 11 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/cdb
  4. Die Reichsratswahlen.. In: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 21. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  5. offizieller Kandidat der Tschechischen Agrarpartei

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]