Wahrnehmungssache

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Wahrnehmungssache
Studioalbum von Felix Kramer

Veröffent-
lichung(en)

21. September 2018

Label(s) Phat Penguin Records

Format(e)

CD, Download, LP

Genre(s)

Liedermacher, Singer-Songwriter, Austropop

Titel (Anzahl)

11

Länge

45:05

Produktion

Hanibal Scheutz

Aufnahmeort(e)

Wien

Wahrnehmungssache ist das Debütalbum des österreichischen Liedermachers Felix Kramer. Es erschien am 21. September 2018 auf dem Label Phat Penguin Records.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Album wurde in rund fünf Monaten intensiver Studioarbeit unter der Leitung von Produzent und Kontrabassist der Band 5/8erl in Ehr’n Hanibal Scheutz aufgenommen.[1] Scheutz wurde deshalb als Produzent ausgewählt, da Kramer von dessen Produktion des Albums Gut Lack von Scheutz' Vater Wilfried begeistert gewesen war und unbedingt mit ihm arbeiten wollte.[2] Zu den einzelnen Aufnahmeterminen gab es keine fixen Uhrzeiten, stattdessen rief Kramer meist kurz vorher an, wenn er aufnehmen wollte. Diese Freiheit sei ihm wichtig gewesen, da er für die Aufnahmen in einem emotional ehrlichen Zustand sein müsse.[3]

Die Musik wurde größtenteils von Kramer an Gitarre, Harmonium und Orgel sowie einigen erfahrenen Studiomusikern eingespielt. Sämtliche Streicher- und Bläserarrangements stammen hierbei von Kramer selbst, welcher an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien ausgewählte Fächer in Kompositionslehre und Jazztheorie besucht hatte.[4] Generell hatte Kramer laut eigener Aussage "bei jedem Schlagzeug-Fill und jedem Klavier-Lick, bei jeder Bassline und beim Mischen" maßgeblichen Input und bezeichnet sich selbst in dieser Hinsicht als "anstrengenden Kontrollfreak".[3]

Stil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musikalisch stellt Kramers Gitarre für die meisten Lieder die Grundlage dar, welche dann oftmals von Streichquartetten oder Klavier sanft untermalt werden.[5] Das Concerto Magazin bezeichnete Wahrnehmungssache als einen "vorwiegend akustisch gehaltene[n], stimmige[n] Bogen aus chansonartigem Einfühlungsvermögen, Behutsamkeit und Pop.[4] Generell ist die Begleitung oft minimalistisch und zurückhaltend arrangiert, wodurch Kramers Texte in den Vordergrund rücken.

Die Texte, auf wienerisch gesungen, handeln zumeist von den Unzulänglichkeiten des täglichen Lebens[5], von zwischenmenschlichen oder gesellschaftlichen Gräben[6], von Beziehungsgeschichten[2] und von den Abgründen der menschlichen Seele.[7] Dabei wurden von verschiedenen Publikationen oft Vergleiche mit anderen berühmten Textern und Singer-Songwritern wie Leonard Cohen[7], Georg Danzer[6], Bob Dylan[2] oder Jacques Brel[8] angestellt, die meisten Parallelen wurden allerdings zum Liedermacher Ludwig Hirsch[1][2][4][6][7][8] gezogen.

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Text und Musik jeweils von Felix Kramer.

Nr.TitelLänge
1.Wahrnehmungssache3:15
2.Beide allan4:09
3.Trotzdem nix woan4:20
4.I trau mi ned3:17
5.Trotzdem Platz4:50
6.Gsund wern4:03
7.An deiner Schulter2:56
8.Es woa nix4:42
9.Du muasst ned mehr5:15
10.Vielleicht bist es eh du3:06
11.Es is ned so5:12
Gesamtlänge:45:05

Besetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Album wurde von Kritikern beinahe ausschließlich positiv bewertet und von einigen Publikationen zutiefst gelobt. So wurde Wahrnehmungssache in einer Sendung auf dem Radiosender Bayern 2 als "kleiner Meilenstein österreichischer Liedermacherkunst" bezeichnet[9], vom Falter als "exzellentes Debütalbum" klassifiziert[1] und vom Standard als "berührendes Werk voller präziser Beobachtungen"[8] beschrieben. Kramer sei laut einigen Rezensionen ein "Meister der Reduktion und Verdichtung"[1] und ein "Erbe der Austropop-Größen vergangener Jahre"[7], seine Lieder hätten eine "poetische Kraft"[6] und einen "atmosphärischen Zauber"[5].

„Seine Melodien fühlen sich vertraut an, in der Erinnerung verankert. Seine Texte, die sich oft um zwischenmenschliche Beziehungen drehen, glänzen durch lapidare Präzision. Sie sind uneitel und substanziell, beobachten, ohne zu bewerten, wirken weder altklug noch platt. Auf dem berührenden Debüt regiert eine Melancholie, die bereits Frieden mit sich selbst gemacht hat. Manchmal mit einem Schuss Wiener Morbidität, manchmal mit Schmäh versetzt. Dialekt und Sprachgefühl sei Dank, klingt das nie pathetisch.“

Amira Ben Saoud: Albumrezension von Wahrnehmungssache im Standard[8]

Chartplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Österreich (Ö3)[10]22 (3 Wo.)3

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Gerhard Stöger: Dunkelgraue Lieder. "Wahrnehmungssache" von Felix Kramer. In: Falter. Nr. 38/2018. Falter Zeitschriften Gesellschaft m.b.H., Wien (falter.at).
  2. a b c d Daniela Darntl: Es ist kompliziert. In: fm4.ORF.at. 2018-10-02, 2. Oktober 2018, abgerufen am 23. Januar 2019.
  3. a b Shilla Strelka: "Es geht mir um den Ausdruck. Gnadenlos" - Felix Kramer aka Felix Pöchhacker im mica-Interview. In: musicaustria.at. MUSIC Information Center AUSTRIA, 17. Januar 2019, abgerufen am 23. Januar 2019 (deutsch).
  4. a b c Dietmar Hoscher: Ich leb' trotzdem. Das Plattendebüt des Felix Kramer. In: Concerto Magazin. Nr. 5/2018, 3. Oktober 2018, S. 48.
  5. a b c Dominik Oswald: Der neue Ottakringer – Felix Kramer und sein Debütalbum »Wahrnehmungssache«. In: The Gap. 3. September 2018, abgerufen am 23. Januar 2019 (deutsch).
  6. a b c d Marco Weise: Felix Kramer: Distanziert zu den eigenen Wunden. In: kurier.at. 5. Oktober 2018, abgerufen am 23. Januar 2019.
  7. a b c d Reinhold Gruber: "Orientiert, aber nicht kopiert". In: Oberösterreichische Nachrichten. 21. September 2018, abgerufen am 23. Januar 2019.
  8. a b c d Amira Ben Saoud: Debütalbum von Liedermacher Felix Kramer: Lieder wühlen Seele auf - derStandard.at. In: Der Standard. 27. September 2018, abgerufen am 23. Januar 2019.
  9. Dagmar Golle: Heimatsound-Tipp: Felix Kramer: Eine Frage der Perspektive. (Audioaufnahme) In: Bayern 2. 29. September 2018, abgerufen am 23. Januar 2019.
  10. Wahrnehmungssache in den österreichischen Charts