Waldtrichterspinne

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Waldtrichterspinne

Waldtrichterspinne (Histopona torpida)

Systematik
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Teilordnung: Entelegynae
Überfamilie: Agelenoidea
Familie: Trichterspinnen (Agelenidae)
Gattung: Histopona
Art: Waldtrichterspinne
Wissenschaftlicher Name
Histopona torpida
(C. L. Koch, 1837)

Die Waldtrichterspinne (Histopona torpida, Syn.: Tegenaria torpida)[1] ist eine der auch in Mitteleuropa heimischen Arten der Gattung Histopona aus der Familie der Trichterspinnen (Agelenidae). Sie wurde vor 2005 zur Gattung der Winkelspinnen gezählt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weibchen werden 5 bis 7 Millimeter lang, die Männchen 4,5 bis 6 Millimeter. Die Waldtrichterspinne ist damit eine kleine Art, verglichen mit den anderen Arten der Gattung Histopona und der verwandten Gattung Tegenaria. Der Körperbau wirkt schlank, der Vorderkörper (Prosoma) ist im Augenbereich verschmälert. Der Vorderkörper der Waldtrichterspinne trägt ein helles, breites Band. Die Seiten sind dunkelbraun. Der Hinterkörper (Opisthosoma) trägt ein fein gezeichnetes, hellbraunes Ornament, das von dunklen Flecken gesäumt wird. Seitlich wird es durch eine Reihe heller Winkelflecken abgegrenzt. Die Beine tragen abwechselnd hell- und dunkelbraune Ringe. Das Sternum, die Brustplatte auf der Ventralseite des Vorderleibs, ist dunkel, aber gegen die Mitte zu aufgehellt.

Die hinteren Mittelaugen sind größer als die anderen Augenpaare. Dadurch unterscheidet sich die Waldtrichterspinne von den Tegenaria-Arten. Das Männchen hat an den Pedipalpen einen dünnen, peitschenartig geschwungenen Embolus, der so lang ist wie die Spinne selbst. Dieser Embolus wird bei der Paarung in die Geschlechtsöffnung des Weibchens eingeführt. Die Epigyne des Weibchens besteht aus einer großen Chitinplatte.[2]

Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Waldtrichterspinne ist eine typische Bewohnerin der Laub- und Nadelwälder.[3] Sie ist in ganz Mitteleuropa verbreitet und überall in den Wäldern häufig. Sie lebt in Bodennähe, wo sie ihr kleines Trichternetz unmittelbar über dem Boden zwischen Baumwurzeln oder Steinen webt.

Nomenklatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Waldtrichterspinne Histopona torpida wurde bis 2005 als Tegenaria torpida bezeichnet.[4] Sie kann mit anderen waldlebenden Arten der Gattung Tegenaria, beispielsweise mit der Waldwinkelspinne verwechselt werden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heiko Bellmann: Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Extra: Süßwasserkrebse, Asseln und Tausendfüßer. 3. Auflage, Franckh-Kosmos, Stuttgart 2006, S. 134, ISBN 3-440-10746-9
  • Rainer F. Foelix: Biologie der Spinnen. Thieme, Stuttgart 1979, ISBN 3-13-575801-X
  • Ambros Hänggi, Edi Stöckli, Wolfgang Nentwig: Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Miscellanea Faunistica Helvetiae 1995, Centre suisse de cartographie de la faune, Neuchatel (CH).
  • Frieder Sauer, Jörg Wunderlich: Die schönsten Spinnen Europas. Fauna Verlag, Karlsfeld 1985.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Elchin M Guseinov, Yuri M. Marusik & Seppo Koponen: Spiders (Arachnida: Aranei) of Azerbaijan 5. Faunistic review of the funnel-web spiders (Agelenidae) with the description of new genus and species. Arthropoda selecta, 14, 2, 153–177, 2005 (PDF (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/arthropodaselecta.britishspiders.org.uk)
  2. Heiko Bellmann: Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Extra: Süßwasserkrebse, Asseln und Tausendfüßer. 3. Auflage, Franckh-Kosmos, Stuttgart 2006, S. 134, ISBN 3-440-10746-9
  3. Ambros Hänggi, Edi Stöckli, Wolfgang Nentwig: Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Miscellanea Faunistica Helvetiae, Centre suisse de cartographie de la faune, Neuchatel (CH) 1995
  4. Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern: World Spider Catalog Version 15.5 – Histopona torpida. Abgerufen am 5. September 2014.