Walter Kriege

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Walter Kriege (vollständiger Name Walter Adolf Florens Hermann Kriege; * 15. März 1891 in Asunción; † 1. Dezember 1952 in Düsseldorf) war ein deutscher Jurist.

Leben

Kriege, studierte Rechtswissenschaften und wurde promoviert. Er nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil.[1] Von 1921 bis 1923 war Kriege bei der Reichsbank tätig und danach bis 1944 zunächst in der preußischen Justizverwaltung und der Reichsjustizverwaltung.[2] Im April 1940 war Kriege Ministerialdirektor im Reichsministerium der Justiz. Kriege nahm vom 23. bis 24. April 1941 an einer Tagung der höchsten Juristen im "Haus der Flieger" in Berlin teil, wo die Teilnehmer über die "Aktion T4" zur "Vernichtung unwerten Lebens" ("Euthanasie“) unterrichtet wurden.[3] Von 1939 bis 1944 war er auch Präsident des Oberprisenhofes.[2]

Kriege war im Schattenkabinett Beck/Goerdeler als Staatssekretär im Justizministerium[4] bzw. als Justizminister [5] eingeplant. Nachdem das Attentat vom 20. Juli 1944 gescheitert war, wurde Kriege festgenommen und im November 1944 wieder entlassen.[1]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Kriege von 1946 bis 1949 stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Finanzrates sowie stellvertretender Direktor der Verwaltung für Finanzen. Ab 1950 war Kriege Präsident der Landeszentralbank von Nordrhein-Westfalen und bekleidete dieses Amt bis zu seinem Tod.[2]

Walter Kriege war Sohn des Diplomaten Johannes Kriege, Neffe des Architekten Richard Saran, Enkel des Bremer Bürgermeisters John Daniel Meier und Cousin der Publizistin Mary Saran.[6] Er war ein Verwandter des Frühsozialisten Hermann Kriege.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Kurzbiografie der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
  2. a b c Kabinettsprotokolle Online
  3. Aussage Wilhelm von Ammon bei der Generalstaatsanwaltschaft im Verfahren Ks 1/69 vor dem LG Frankfurt am Main, vgl. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 341, 16; vgl. Helmut Kramer: „Gerichtstag halten über sich selbst“ – das Verfahren Fritz Bauers zur Beteiligung der Justiz am Anstaltsmord. In: Hanno Loewy und Bettina Winter: NS-Euthanasie vor Gericht: Fritz Bauer und die Grenzen juristischer Bewältigung. Campus-Verlag, Frankfurt/Main 1996, S. 84-86, 117.
  4. "Von Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg wird Kriege in den Regierungsplänen der Verschwörer als Staatssekretär im Justizministerium vorgesehen.", vgl. Kurzbiographie der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
  5. Gerhard Ritter: Carl Goerdeler und die deutsche Widerstandsbewegung. DVA, Stuttgart 1984. S. 617-619.
  6. Kulenkampff'sche Familienstiftung (Hg.), Stammtafeln der Familie Kulenkampff, Bremen: Verlag B.C. Heye & Co 1959, Linie John Daniel Meier, J.D.M., S. 47–50.