Carmina Burana

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Die Carmina Burana (lat. "Beurische Lieder" oder "Lieder aus Benediktbeuern") enthalten im 12. und 13. Jahrhundert entstandene Lied- und Dramentexte, vorwiegend moralische Lieder, Minne- und Trinklieder und geistliche Dramen (siehe auch Vagantendichtung). Niedergeschrieben wurden sie um 1230. Es wird vermutet, dass dies im Kloster Seckau in der Steiermark geschah.

Die Carmina Burana wurden Anfang des 19. Jahrhunderts im Kloster Benediktbeuern wieder entdeckt. Im Zuge der Säkularisation gelangte die Handschrift, der so genannte Codex Buranus, nach München in die heutige Bayerische Staatsbibliothek. Die vorwiegend in Mittellateinisch, Altfranzösisch und Mittelhochdeutsch (zum Teil auch gemischt) verfassten Texte wurden von Johann Andreas Schmeller editiert und 1847 als "Carmina Burana - Lieder aus Benediktbeuern" herausgegeben.

Carl Orffs Carmina Burana

Carl Orff entdeckte die Carmina Burana 1935 für sich und vertonte diese 1935/1936. Am 8. Juni 1937 wurde sein Werk in Frankfurt am Main uraufgeführt. Orff wählte eine Gliederung in drei Teile:

  • "Primo vere", "Uf dem Anger" (Erwachen des Frühlings, Liebe)
  • "In taberna" (opulente Gelage)
  • "Cour d'amour" und "Blanziflor et Helena" (Annäherung zweier junger Menschen, Die Liebesgöttin Venus)

Eingerahmt wird das Werk von einem mächtigen Chor zu Ehren der Schicksalsgöttin Fortuna ("Fortuna Imperatrix Mundi"), die das Schicksal der Menschen letztlich bestimmen soll.

Nach der Komposition von Catulli Carmina und Trionfo di Afrodite faßte Carl Orff die Carmina Burana mit diesen unter dem Titel Trionfi zusammen. Aufführungen des gesamten Triptychons sind aber die Ausnahme geblieben.

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