Walter Schübler

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Walter Schübler (2004)

Walter Schübler (* 6. August 1963 in Lindach / Oberösterreich) ist ein österreichischer Biograf und Literaturwissenschaftler, der in Wien lebt und arbeitet.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walter Schübler schloss sein Übersetzerstudium[1] (Französisch, Englisch, Portugiesisch), das er mit einer Dissertation über François Rabelais ab.[2] Danach war er als Lektor, Übersetzer und Literaturkritiker für Zeitungen, Zeitschriften und den ORF-Hörfunk tätig. Er war mehrere Jahre lang freier Redakteur des Spectrums, der Wochenend-Feuilleton-Beilage der Wiener Tageszeitung Die Presse.

Schübler hat sich auf das Schreiben von Biografien spezialisiert: Zu Johann Nestroys 200. Geburtstag erschien Schüblers „Short-cuts“-Biografie über Nestroy. Es folgte die so genannte „Pasticcio“-Biografie über das vermeintliche Vorbild der Mephisto-Figur, den Goethe-Freund Johann Heinrich Merck. 2012 erschien Schüblers „Zoom-Biografie“ über Gottfried August Bürger. Nach dem Abschluss eines mehrjährigen Forschungsprojektes über den Wiener Schriftsteller Anton Kuh, das als „bio-bibliografische Grundlagensicherung“ und Vorarbeit für eine monografische Einzelstudie sowie Basis für eine kommentierte Werkausgabe gedacht war, die Ende 2016 in sieben Bänden veröffentlicht wurde, legte Schübler eine entsprechende Biografie vor. 2020 veröffentlichte er eine quellennahe Aufbereitung des Skandalprozesses gegen Marcell Veith. Dieser wurde 1909 unter regem Interesse der Öffentlichkeit verurteilt, seine minderjährige Adoptiv-Tochter Mizzi zur Prostitution gezwungen zu haben. Gegenwärtig forscht Schübler zum Journalisten Karl Tschuppik.[3]

Als Publizist hat Schübler gelegentlich ausgewählte wissenschafts- sowie förderpolitische Missstände, beispielsweise Werner Welzigs umstrittenes „Fackel-Wörterbuch-Projekt“ der Österreichischen Akademie der Wissenschaften[4] sowie die gleichfalls umstrittene Tätigkeit der Direktorin der Österreichischen Nationalbibliothek, Johanna Rachinger, medial wirksam thematisiert.[5] Im August 2014 erhielt Walter Schübler den „Preis der Stadt Wien für Publizistik“ zuerkannt.[6]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Biografien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monographien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herausgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anton Kuh: Werke. Herausgegeben von Walter Schübler. Sieben Bände. Wallstein Verlag Göttingen 2016. ISBN 978-3-8353-1617-1.
  • Anton Kuh: Jetzt können wir schlafen gehen! Zwischen Wien und Berlin. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Walter Schübler. Metroverlag Wien 2012. ISBN 9783993000691.

Publizistische Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Paterno: Volles Schlaglicht. Der Wiener Feuilletonist Anton Kuh ist in einer neuen Werkausgabe wiederzuentdecken. In: Profil. Nr. 48/2016 vom 28. November 2016. S. 100f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. François Villon „Le Testament“ mit vier Übertragungen ins Deutsche: kritischer Übersetzungsvergleich. Diplomarbeit. Universität Wien. 1987 (Bibliographischer Nachweis).
  2. Die Rabelais-Rezeption im deutschen Sprachraum unter besonderer Berücksichtigung übersetzungswissenschaftlicher Aspekte. Dissertation. Universität Wien. 1991 (Bibliographischer Nachweis).
  3. FWF Project Finder - Auswahlmaske. Abgerufen am 12. März 2020.
  4. Walter Schübler: Des Präsidenten neue Kleider. Über Werner Welzigs „Wörterbücher der ,Fackel‘“. In: Wespennest, Nr. 117. 10. Dezember 1999.
  5. Walter Schübler: „Die Generalin“ oder: Wie man eine Nationalbibliothek herunterwirtschaftet. In: „Recherche“. Zeitung für Wissenschaft. Nr. 3/2011. S. 27. 30. November 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. März 2016; abgerufen am 16. August 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.recherche-online.net
  6. Wien Kultur (Kulturabteilung der Stadt Wien, Magistratsabteilung 7): Preise der Stadt Wien. Preisträgerinnen und Preisträger. Publizistik (seit 1947). In: Stadt Wien. 16. August 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Juni 2019; abgerufen am 16. August 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wien.gv.at