Wangnicken (Kreis Heiligenbeil)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Untergegangener Ort
Wangnicken
(kein russischer Name bekannt)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Stadtkreis Mamonowo
Erste Erwähnung um 1400
Frühere Namen Doryngehoue,
Wangeniken (um 1400),
Waygikaymen (nach 1407),
Wangenick (nach 1468),
Kuntzke (vor 1785),
Wangnicken(um 1785 bis 1945)
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 30′ N, 20° 1′ OKoordinaten: 54° 30′ 0″ N, 20° 1′ 0″ O
Wangnicken (Kreis Heiligenbeil) (Europäisches Russland)
Wangnicken (Kreis Heiligenbeil) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Wangnicken (Kreis Heiligenbeil) (Oblast Kaliningrad)
Wangnicken (Kreis Heiligenbeil) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Wangnicken war ein Ort im Kreis Heiligenbeil in Ostpreußen. Seine Ortsstelle gehört heute zum Gebiet des Stadtkreises Mamonowo (Heiligenbeil) in der Oblast Kaliningrad der Russischen Föderation.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsstelle Wangnickens[1] liegt im südlichen Westen der Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)), sechs Kilometer nördlich der Stadt Mamonowo (Heiligenbeil).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1400 wurde das Dorf Doryngehoue, auch Wangeniken, erstmals erwähnt.[2] Nach 1407 wurde es Waygikamen, nach 1468 Wangenick, vor 1785 Kuntzke und um 1785 bis 1945 Wangnicken genannt.

Als Landgemeinde wurde Wangnicken im Jahre 1874 in den neu gebildeten Amtsbezirk Stuthenen[3] im ostpreußischen Kreis Preußisch Eylau aufgenommen.[4] Im Jahre 1910 zählte Wangnicken 35 Einwohner.[5]

Am 30. September 1928 schloss sich Wangnicken mit den Nachbargutsbezirken Romansgut[3], Keimkallen[3] und Newecken (russisch Timirjasewo) zur neuen Landgemeinde Wangnicken zusammen.[4] Am 12. Juli 1929 wurden Wangnicken und Romansgut in den Amtsbezirk Keimkallen umgegliedert, der am 13. September 1929 in „Amtsbezirk Schirten“ (russisch Potjomkino) umbenannt wurde.[4] Die Einwohnerzahl Wangnickens belief sich im Jahre 1933 auf 334, im Jahre 1939 auf 343.[6]

Im Jahre 1945 wurde das nördliche Ostpreußen in Kriegsfolge an die Sowjetunion abgetreten. Seither fehlt von Wangnicken jede Spur und eben auch eine russische Namensform. Der Ort wurde wohl nicht mehr besiedelt und gilt heute als untergegangen. Seine Ortsstelle liegt ganz im Norden des Mamonowski gorodskoi okrug (Stadtkreis Heiligenbeil) in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)).

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wangnicken war bis 1945 in das Kirchspiel der evangelischen Kirche Heiligenbeil in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert.[7]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kaum noch erkennbare Ortsstelle Wangnickens liegt südlich der Regionalstraße 27A-020 (ehemalige russische A 194 und E 28, frühere deutsche Reichsstraße 1) an einer Nebenstraße, die von Wesjoloje (Balga) über Snamenka (Groß Hoppenbruch) nach Bogdanowka (Kaliningrad) (Gnadenthal) führt.

Groß Hoppenbruch war vor 1945 – wie Snamenka es heute ist – die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Mamonowo–Kaliningrad, die einst von Berlin über Königsberg bis nach Eydtkau verlief.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Ort ist zu unterscheiden vom nahegelegenen und gleichnamigen Ort Wangnicken (heute russisch: Lesnoi) im Kreis Preußisch Eylau
  2. Dietrich Lange: Wangnicken, In: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  3. a b c kein russischer Name bekannt
  4. a b c Rolf Jehke: Amtsbezirk Stuthenen/Wolitten
  5. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Heiligenbeil
  6. Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Heiligenbeil
  7. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 459