Weilnau (Gemeinde)
Weilnau war der Name einer kurzlebigen vom 1. Dezember 1970 bis zum 31. Juli 1972 existierenden hessischen Gemeinde, heute Teil der Gemeinde Weilrod.
Seit Mitte der 1960er wurde über eine Gebietsreform in Hessen diskutiert. Wunsch der Landesregierung war, dass die Zusammenschlüsse der Gemeinden und Kreise auf freiwilliger Basis erfolgen sollte. Da dies in vielen Fällen nicht der Fall war, stand gleichzeitig die Drohung mit einer landesgesetzlichen Regelung im Raum. In den meisten Fällen reichte diese Drohung aus, nicht jedoch im hohen Taunus.
Um eine drohende Integration in eine größere Gemeinde im Zuge der Gebietsreform in Hessen zu vermeiden, schlossen sich am 1. Dezember 1970 die Gemeinden Altweilnau, Finsternthal, Mauloff, Neuweilnau und Riedelbach freiwillig zur neuen Gemeinde Weilnau zusammen.[1][2] Bürgermeister der Gemeinde wurde Kurt Böhmer. Die Größe der neu entstandenen Gemeinde reichte der Landesregierung jedoch nicht aus. So wurde die Gemeinde kraft Landesgesetz bereits am 1. August 1972 aufgelöst, und die Ortschaften wurden Teil der neuen, größeren Gemeinde Weilrod[3][4].
Im Juni 1971 wurde Kurt Böhmer (SPD) (1933–2012) zum Bürgermeister gewählt. Sein Amtssitz war das Riedelbacher Rathaus.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zusammenschluß der Gemeinden Altweilnau, Finsternthal, Mauloff, Neuweilnau und Riedelbach im Landkreis Usingen zur neuen Gemeinde „Weilnau“ vom 30. November 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 50, S. 2339, Punkt 2337 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 379 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Obertaunuskreises und des Landkreises Usingen (GVBl. II 330-18) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 227, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 276.
Quelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Taunus-Zeitung vom 6. Januar 2012, Seite 19: Trauer um Ernst Butz
- Taunus-Zeitung vom 7. Mai 2012, Seite 26: Alt-Bürgermeister Böhmer gestorben
Koordinaten: 50° 18′ 58″ N, 8° 25′ 9″ O