Welsberg (Itzgrund)

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Welsberg
Gemeinde Itzgrund
Koordinaten: 50° 10′ N, 10° 54′ OKoordinaten: 50° 9′ 54″ N, 10° 53′ 53″ O
Höhe: 355 m ü. NN
Einwohner: 147 (2013)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 96274
Vorwahl: 09533
Alte Schule
Alte Schule

Welsberg ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Gemeinde Itzgrund im Landkreis Coburg in Bayern.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Welsberg liegt etwa zwölf Kilometer südwestlich von Coburg auf einem Bergrücken zwischen dem westlich gelegenen Rodachtal und dem östlich gelegenen Itzgrund. Durch das Dorf führt die Kreisstraße CO 5 von Rossach nach Schottenstein. Etwa 1,8 Kilometer westlich liegt die Einöde Sorghof, eine ehemalige Försterei.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine urkundliche Erwähnung von Welsberg war im Jahr 1496, als die Brüder Kraft und Pangratz von Lichtenstein mit Jeronimus von Lichtenstein und anderen den Zehnten zu Welßberg vom Würzburger Bischof zu Lehen nahmen.[2][Anmerkung 1] Der Ort gehörte zum Kirchsprengel der Urpfarrei Pfarrweisach. 1452 wurde das Dorf der neu erhobenen Pfarrei Watzendorf zugeordnet. Ende des 18. Jahrhunderts unterstand der eine Teil Welsbergs dem Hochstift Würzburg, der andere Teil gehörte zur Gutsherrschaft Gereuth derer von Greiffenclau. Welsberg lag direkt an der Grenze zwischen dem Hochstift und dem Fürstentum Sachsen-Coburg. Zu den Vorgängern der Greiffenclaus zählten die von Lichtenstein. Zeitweise gab es in Welsberg einen adeligen Ansitz, den Ernst Wilhelm von Lichtenstein zu Schottenstein bewohnte.[1]

1848 wurden die Weiler Büdenhof, erstmals im 12. Jahrhundert genannt, und Sorghof, erstmals im 16. Jahrhundert genannt, eingegliedert. 1910 errichtete die Gemeinde ein Schulhaus, 1911 wurde das Dorf durch ein Feuer stark zerstört.[1]

1925 hatte das Dorf 148 Einwohner und 29 Wohnhäuser. In der Gemeinde, aus Welsberg, Büdenhof und Sorghof bestehend, lebten 167 Personen, von denen 157 zum Kirchsprengel der evangelisch-lutherischen Kirche in Schottenstein gehörten.[3] Im Jahr 1987 hatte das Dorf 150 Einwohner und 33 Wohnhäuser mit 38 Wohnungen.[4]

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst. Seitdem gehört Welsberg zum Landkreis Coburg. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform verlor Welsberg am 1. Mai 1978 seine Selbstständigkeit als Gemeinde und wurde, wie seine Ortsteile, die Einöden Büdenhof und Sorghof, ein Gemeindeteil von Itzgrund.[1]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1875 1900 1925 1950 1970 1987 2013
Einwohner 163[5] 165[6] 148[3] 220[7] 139[8] 150[4] 147[1]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Wirtshaus

Das ehemalige Wirtshaus, ein stattlicher Fachwerkbau mit Halbwalmdach stammt im Kern aus dem 18. Jahrhundert. In der Liste der Baudenkmäler in Itzgrund sind weitere Baudenkmäler aufgeführt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Welsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Günther Rose: Welsberg. In Broschüre: 1225 Jahre Itzgrund, S. 32–34
  2. Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978 3 7696 6861 2. S. 129
  3. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1160. (Digitalisat).
  4. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 299. (Digitalisat).
  5. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1124., urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  6. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1122. (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1002. (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 153. (Digitalisat).

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1392 nach Walter Schneier: Das Coburger Land. 2. Auflage, Coburg 1990. S. 209