Wenzel II. (Liegnitz)

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Wenzel von Liegnitz (* 1348; † 30. Dezember 1419 in Ottmachau) war 1409–1419 Herzog von Liegnitz, 1375–1382 Bischof von Lebus und 1382–1417 Bischof von Breslau.

Herkunft und Werdegang

Seine Eltern waren Wenzel I., Herzog von Liegnitz, und Anna von Teschen. Wenzel studierte in Montpellier und war seit 1368 Domherr in Breslau. Mit päpstlicher Dispens (er hatte noch nicht das kanonische Alter erreicht) wurde er 1375 Bischof von Lebus, residierte jedoch in Fürstenwalde, da die Lebuser Kathedrale 1373 durch Truppen Kaiser Karls IV. zerstört worden war.

Bischof von Breslau

Epitaph für Bischof Wenzel von Liegnitz

1382 erfolgte durch das Domkapitel die Wahl zum Bischof von Breslau, dem er bereits seit Anfang 1381 als Administrator vorstand. Die Ernennung durch Papst Urban VI. erfolgte am 18. April 1382. Gleichzeitig mussten Wenzel und sein Domkapitel dem böhmischen König Wenzel IV. den Lehnseid leisten. Die ihm vom Papst 1385 angebotene Kardinalswürde lehnte er ab. 1401, 1406 und 1415 hielt er Diözesansynoden ab.

Während seiner Amtszeit wurde der Nordturm des Breslauer Doms ausgebaut. In Ottmachau, Oberglogau und Falkenberg wurden Kollegiatkapitel errichtet. In Striegau wurde ein Karmelitenkloster, in Wiese bei Oberglogau ein Kloster der Paulinereremiten gegründet und die Johanniterkomturei in Warmbrunn 1403 in eine Zisterzienserpropstei umgewandelt.

1417 resignierte Wenzel und lebte auf dem Ottmachauer Schloss. Nach seinem Tod wurde er in der Kirche des Kollegiatstifts in Ottmachau, das er gegründet hatte, beigesetzt. Nachdem das Kollegiatstift nach Neisse verlegt worden war, wurden seine Gebeine 1477 in die dortige Jakobuskirche umbestattet. Das für ihn geschaffene Epitaph aus Marmor zeigt ihn in vollem Bischofsornat.

Mit ihm starb die piastische Linie der Herzöge von Liegnitz aus.

Literatur


VorgängerAmtNachfolger
Preczlaw von PogarellBischof von Breslau
13821417
Konrad von Oels