Werner Böhm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Februar 2013 um 23:13 Uhr durch 84.46.11.83 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Werner Böhm
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[2]
Hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse
 DE415.02.1982(8 Wo.)
Da kommt Freude auf
 DE2715.11.1982(9 Wo.)
Singles[2]
Herbert
 DE428.01.1980(16 Wo.)
Polonäse Blankenese
 DE123.11.1981(21 Wo.)
 AT1015.02.1982(8 Wo.)
 CH1214.02.1982(3 Wo.)
Der Ohrwurm
 DE7019.04.1982(2 Wo.)
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei
 DE4123.02.1987(4 Wo.)
Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! (als Teil der Dschungel Stars)[1]
 DE209.02.2004(9 Wo.)
 AT1808.02.2004(8 Wo.)
 CH3122.02.2004(4 Wo.)
King of the Jungle (Werner Böhm vs. Gottlieb Wendehals)
 DE6623.02.2004(2 Wo.)

Template:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/Quellen-Parameter

Werner Böhm (* 5. Juni 1941 in Thorn), alias Gottlieb Wendehals, ist ein deutscher Sänger und Musiker.

Anfänge

Werner Böhm war Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre Pianist bei den „Cabinet Jazzmen“ in Hamburg, die damals eine der populärsten Jazzbands in Norddeutschland war. Dort hatte er den ersten Pianisten der Band, Kaschi Jöhnck abgelöst, der nach San Diego Kalifornien ausgewandert war. Bereits mit 16 Jahren verschiedene Auftritte in Deutschland. Nach seiner Lehre als Polsterer verdiente er sein Geld als Kaufhaus-Dekorateur. Von 1970 bis 1971 war er Jazz-Pianist in Hamburg unter anderem im „Jazz House“ („Knuds“), „Riverkasematten“, „Logo“, „Dennis Swing Club“, „Cotton-Club“, „Remter“ und im legendären „Onkel Pö“, der Hamburger Szene. Böhm begleitete in diesen Jahren am Flügel Musikergrößen wie Louis Armstrong, Ella Fitzgerald und Erroll Garner.

Ende 1974 startete Böhm eine Karriere als selbständiger Musiker, Texter und Komponist und gründete das „Werner Böhm Quintett“ mit dem „Teufelsgeiger“ Lonzo Westphal, Udo Lindenberg am Schlagzeug, am Bass Hans-Otto Mertens (Manager von Otto Waalkes), Gesang Knut Kiesewetter und Werner Böhm am Piano und Vibrafon.

Gottlieb Wendehals

1979 erschuf er die Bühnenfigur „Gottlieb Wendehals“, einen schlaksigen, etwas tumben Spaßmacher mit ostfriesischem Dialekt, pomadisiertem Mittelscheitel, schwarzweiß kariertem Jackett, zerfledderter Aktentasche und einem Gummi-Huhn unterm Arm. In dieser Manier spielte er verschiedene Spaß-Titel ein, von denen es Herbert (1980) und die Polonäse Blankenese (1981) bis in die deutschen Top Ten schafften; letzterer hielt sich neun Wochen auf dem ersten Platz. Im Jahre 1982, auf dem Höhepunkt seines Ruhms, wirkte Werner Böhm neben Karl Dall und Helga Feddersen in der Erotik-Klamotte Sunshine Reggae auf Ibiza mit. Ab 1985 reiste er mit vierzehn Musikern als „Gottlieb-Wendehals-Band“ durch Europa.

1982 nahm er an der Deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teil. Mit Der Ohrwurm erreichte er den elften und damit vorletzten Platz. Mit dem Lied Lady (sechster Platz), das seine damalige Ehefrau Mary Roos zusammen mit David Hanselmann vortrug, war er als Komponist und Texter (in Zusammenarbeit mit Michael Chambosse) ebenfalls beteiligt.

84 Ahead

1984 versuchte sich Werner Böhm an einem Stilwechsel. Das Album 84 Ahead orientierte sich an den Stilrichtungen Italo-Disco, Disco und Rap. Böhm sang auf dem Album auf englisch. Die Titel "Get On Up" und "I'm a Winner" wurden als Single ausgekoppelt. Mit "Get On Up" trat er im Musikladen am 3. Mai 1984 auf. Kommerziellen Erfolg hatten das Album und die Singles nicht. In der Folge wurde 84 Ahead aufgegeben und Böhm trat wieder verstärkt als Gottlieb Wendehals auf.

Weitere Aktivitäten

1990 veröffentlichte Böhm einige Titel im Stile des volkstümlichen Schlagers. Er konnte aber nicht an seine Erfolge als Gottlieb Wendehals anknüpfen.

Unter seinem bürgerlichen Namen nahm er 2004 an der ersten Staffel der Fernsehshow Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! teil. Im September 2005 zog er für eine Woche in das Haus der Fernsehsendung Big Brother ein. Dort hatte der alkoholkranke Böhm einen Rückfall.

Privatleben

Werner Böhm hat aus drei Ehen jeweils einen Sohn, die 1966, 1986 und 2007 geboren wurden. Die erste Ehe mit einer Schweizerin wurde 1965 geschlossen; von 1981 bis 1989 war er mit Mary Roos verheiratet. Seit 1995 ist er mit der 29 Jahre jüngeren Susanne Böhm verheiratet, einem ehemaligen Model, dessen Bekanntschaft er bereits sieben Jahre vorher gemacht hatte.[3]

Obwohl er als Musiker ein millionenschweres Einkommen hatte, musste er Mitte der 1990er Jahre Privatinsolvenz mit 600 000 Euro Schulden anmelden. Grund sei sein "Unvermögen mit Geld umzugehen".[4] Er lebe seitdem auf "Sparflamme".

Politisches Engagement

Bei der Hamburger Bürgerschaftswahl 2008 kandidierte Böhm auf dem zweiten Listenplatz der Zentrumspartei.

Diskografie

Singles

  • 1979 · Herbert
  • 1980 · Morgens Fango – Abends Tango
  • 1981 · Polonäse Blankenese
  • 1982 · Jap dadel dip, dadel dup dadel
  • 1982 · Der Ohrwurm
  • 1982 · Polonäse mit Getöse
  • 1982 · Damenwahl
  • 1983 · Schick, Schick Bum, Bum
  • 1984 · Get On Up
  • 1984 · I'm a Winner
  • 1985 · Schlappi Räp mit Klaus Schlappner
  • 1990 · Wenn die Nordlichter feiern
  • 1990 · Wenn die Kirschblüten blüh'n im Alten Land
  • 2004 · King of the Jungle (Werner Böhm vs. Gottlieb Wendehals)
  • 2006 · Saalrunde

Alben

  • 1979 · Polonäse Blankenese
  • 1981 · Mensch ärgere Dich nicht
  • 1982 · ErVolksLieder
  • 1982 · Polonäse mit Getöse
  • 1983 · Da kommt Freude auf
  • 1983 · Gran Canaria
  • 1984 · 84 AHEAD
  • 1984 · Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei
  • 1988 · Polonäse Blankenese
  • 1990 · Freibier für Deutschland
  • 1991 · Wenn die Kirschblüten blüh'n
  • 1997 · Samba Ramba Zamba
  • 1998 · Schmarozza
  • 2000 · Polonäse 2000
  • 2004 · King of the Jungle
  • 2004 · Old Mac Donald
  • 2004 · Summertime – Sunny Days

Quellen

  1. a b Dschungel Stars in den Charts: DE-AT-CH / DE2
  2. a b Chartquellen: DE-AT-CH / DE2
  3. Mit 65 noch mal Papa bei Bild.de vom 19. September 2005, 11:07 Uhr
  4. Menschen bei Maischberger: Werner Böhm bei daserste.de bzw. "Menschen bei Maischberger" vom 15. November 2011

Weblinks