Werner Hahn (Mediziner)

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Werner Hahn (* 7. März 1912 in Trier; † 14. Januar 2011 in Kiel) war ein deutscher Kieferchirurg und Nestor der deutschen Oralchirurgie.[1]

Beruflicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Sohn eines Justizrates geboren, studierte Hahn nach der Reifeprüfung an der Universität Trier, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Zahnheilkunde. Hahn erlangte 1934 seine Approbation als Zahnarzt und promovierte 1937 zum Doktor med. dent.[2] Es folgte eine Assistentszeit bei Georg Axhausen in Berlin und in der Charité, während er sein Studium der Medizin begann, das der Zweite Weltkrieg zunächst unterbrach.

Hahn war Mitglied der SA, der Sturmabteilung, der paramilitärischen Kampforganisation der NSDAP während der Weimarer Republik, die als Ordnertruppe eine entscheidende Rolle beim Aufstieg der Nationalsozialisten spielte. Später wurde er Mitglied der SS, der Schutzstaffel (SS), dem wichtigsten Terror- und Unterdrückungsorgan im NS-Staat. Die SS war maßgeblich an der Planung und Durchführung von Kriegsverbrechen und von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wie dem Holocaust, beteiligt.

Während der Kriegsjahre arbeitete er als Leiter der Kieferstation in einem Luftwaffen-Lazarett. Noch vor dem Ende des Krieges wurde er Fachzahnarzt für Kieferchirurgie. 1947 wurde ihm die Leitung der Chirurgischen Abteilung der Universitäts- und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster übertragen. 1955 wurde er zum Oberarzt der Klinik und 1961 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Im gleichen Jahr erfolgte seine Berufung nach Kiel, wo er die Leitung der Chirurgischen Abteilung der Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten übernahm und 1965 zum ordentlichen Professor ernannt wurde. 1969 bis 1980 war er Ordinarius für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.[1]

Im Jahre 1976 gründete er den Arbeitskreis für Forensische Odonto-Stomatologie (AKFOS) der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) und war mehr als 20 Jahre lang sein Vorsitzender. Er setzte sich von Anbeginn an für die Weiterbildung zum „Fachzahnarzt für Forensische Odonto-Stomatologie“ ein, jedoch ohne Erfolg.[3]

Zwei Jahre nach seiner Emeritierung übernahm er für zwanzig Jahre die wissenschaftliche Leitung des neu gegründeten Heinrich-Hammer-Instituts, der zentralen Fortbildungseinrichtung der Zahnärztekammer Schleswig-Holsteins.[4]

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Prof. Dr. Dr. Werner Hahn feiert seinen 95. Geburtstag (Memento des Originals vom 15. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zaek-sh.de, Pressemeldung der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein vom 7. März 2007. Abgerufen am 15. Februar 2016.
  2. Prof. Dr. Dr. Hahn: Der Nestor der deutschen Kieferchirurgen ist tot., Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift 05/2011. Abgerufen am 16. Februar 2016.
  3. Claus Grundmann, Der Zahnarzt als Sachverständiger, Zahnärztliche Mitteilungen, Heft 24/2008. abgerufen am 15. Februar 2016.
  4. D.-E. Lange, Prof. Dr. Dr. Hahn: Der Nestor der deutschen Kieferchirurgen ist tot, Ausgabe: 05/2011, Universität Münster. Abgerufen am 15. Februar 2016.
  5. Jahresbericht 2014/2015 (Memento des Originals vom 15. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bzaek.de, Bundeszahnärztekammer, S. 6. Abgerufen am 15. Februar 2016.
  6. Ehrennadel der DGZMK. Abgerufen am 15. Februar 2016.
  7. Ehrenmitglieder der DGZMK. Abgerufen am 15. Februar 2016.
  8. Der Zahnarzt als Sachverständiger, Zahnärztliche Mitteilungen, Heft 24/2008. Abgerufen am 15. Februar 2016.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]