Weser (Schiff, 1974)

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Weser p1
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Feuerlöschboot
Rufzeichen DBML
Heimathafen Bremerhaven
Bauwerft Schichau Unterweser AG, Bremerhaven
Baunummer 2247
Taufe 28. Januar 1974
Stapellauf 20. Oktober 1973
Indienststellung 28. Januar 1974
Außerdienststellung 31. Dezember 1998
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 32,50 m (Lüa)
Breite 6,75 m
Seitenhöhe 4,06 m
Tiefgang (max.) 2,20 m
 
Besatzung 3
Maschinenanlage
Maschine 3 × MTU-Dieselmotor
Maschinen­leistung 4.500 PS (3.310 kW)
Dienst­geschwindigkeit

16 kn (30 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Propeller 3 × Propeller (1 × Festpropeller, 2 × Verstellpropeller)
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd

Die Weser war ein in Bremerhaven stationiertes Feuerlöschboot.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wurde 1973 unter der Baunummer 2247 auf der Werft Schichau Unterweser AG in Bremerhaven gebaut. Der Stapellauf erfolgte am 20. Oktober 1973. Das Schiff wurde am 28. Januar 1974 getauft und in Dienst gestellt.[1]

Das Schiff war vom Hansestadt Bremisches Amt in Bremerhaven bestellt worden. Der Bau wurde vom Land Bremen und der Bundesrepublik Deutschland finanziert. Hintergrund des Baus des Löschkreuzers war der Brand des Hecktrawlers Vest Recklinghausen am 22. August 1970 in der Weser­mündung, bei dem acht Seeleute ums Leben kamen. Das für das Hafengebiet gebaute Löschboot aus Bremerhaven brauchte rund drei Stunden von Bremerhaven bis zur Unglücksstelle in der Nähe des Leuchtturms Roter Sand.[2]

Das Schiff wurde einmal umfangreich umgebaut und der bis dahin offene, obere Steuerstand durch eine geschlossene, gasdichte Brücke ersetzt.[3]

Der Löschkreuzer war das erste seegehende Feuerlöschboot der Bundesrepublik Deutschland. Er galt damals als modernster Feuerlöschkreuzer in Europa.[3] Das Schiff hatte seinen Liegeplatz im Geeste­vorhafen.

Am 31. Dezember 1998 wurde der Löschkreuzer außer Dienst gestellt und 1999 an ein Unternehmen in den Niederlanden verkauft. Er sollte danach zur Bewachung von Bohrinseln und als Rettungsschiff verwendet werden; 2006 wurde er als Präsentationsschiff der Metaaldraaierij Sepers bv genutzt und sollte auch auf maritimen Ausstellungen in Holland gezeigt werden.[4]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Antrieb des Schiffes erfolgte durch drei MTU-Dieselmotoren. Dabei wurde das Antriebskonzept der Dreischrauben-Seenotkreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger übernommen. Ein Sechzehnzylinder-Dieselmotor mit 3000 PS Leistung als Mittelmotor wirkte auf einen Festpropeller und zwei Achtzylinder-Dieselmotoren mit jeweils 750 PS Leistung als Seitenmotoren wirkten jeweils auf einen Verstellpropeller.[2][4]

Das Schiff war mit drei Löschmonitoren ausgestattet. Zwei davon befanden sich vor dem Deckshaus, einer auf einer Plattform auf dem Schornstein. Dieser Löschmonitor war bis zu 17 Meter über die Wasserlinie ausfahrbar. Die Wurfweite der Monitore betrug rund 100 Meter. Die Monitore wurden von zwei Feuerlöschpumpen gespeist, die bis zu 12.000 Liter Wasser pro Minute fördern konnten.[4] Die Schaummittel­tanks fassten 15.000 Liter.

Auf dem Achterdeck wurde ein Festrumpfschlauchboot mitgeführt, das mithilfe eines Krans ins Wasser gesetzt und wieder aufgenommen werden konnte.

Die Besatzung des Schiffes bestand aus drei Mann. Im Einsatzfall wurde sie durch Feuerwehrleute der Feuerwehr Bremerhaven verstärkt.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Löschwesen von 1950–1993, Feuerwerk Bremerhaven. Abgerufen am 7. September 2018.
  2. a b Hans Georg Prager: Florian 14: Achter Alarm, Sutton Verlag, 2011, S. 165, ISBN 978-3-86680-899-7.
  3. a b Montageanleitung für den Löschkreuzer Weser, Graupner. Abgerufen am 7. September 2018.
  4. a b c d Löschkreuzer Weser (Memento vom 8. September 2018 im Internet Archive).