Wikipedia:Nichtadministrative Konfliktbewältigung/FAQ

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    Nichtadministrative Konfliktbewältigung
 


Nichtadministrative Konfliktbewältigung heißt:
gemeinsame Konfliktbewältigung.


FAQ[Quelltext bearbeiten]

Die Verwendung des generischen Maskulinums dient nur der Vereinfachung des Satzbaus – nicht der Diskriminierung oder Stigmatisierung.

Grundsätzliches[Quelltext bearbeiten]

Was ist nichtadministrative Konfliktbewältigung?[Quelltext bearbeiten]

Nichtadministrative Konfliktbewältigung (naK) reagiert auf Konflikte ohne formale Vorgaben für den Ablauf oder das Ergebnis der Lösung. NaK ist damit das Gegenteil der administrativen Konfliktbewältigungen. Sie versteht sich nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zur administrativen Konfliktbewältigungen.
Die naK ist wichtig, um individuelle Probleme auch individuell zu lösen.

Typische Merkmale der naK sind:

  • Analyse und Strukturierung von Konflikten (um komplexe Themen in überschaubare Teile zu gliedern).
  • Verlagerung des Konfliktthemas (zur Entlastung des einzelnen Autors)
  • Aufklärung, Vorbeugung und Deeskalation
  • Hierarchiefreie Hilfsangebote im Konfliktfall
  • Training und Weiterbildung von Guides

Differenzierung[Quelltext bearbeiten]

Störer, Autoren mit Mißbrauchsabsichten und Fälscher haben eins gemeinsam: sie möchten nur den konkreten Artikelinhalt ändern, aber nicht die gemeinsame Arbeit an der Verbreitung des freien Wissens unterstützen. D.h. das ihnen nur das Durchsetzen "ihres" Inhaltes wichtg ist - nicht aber die Zusammenarbeit und deren konstruktive Entwicklung.
NaK bietet eine Plattform, um bekannte Konflikte bei der gemeinsamen Arbeit zu lösen. Für eine Diskussion auf naK muß man Zeit, Mühe und Motivation einbringen, die sich bei Mißbrauchsabsichten kaum findet. Damit erhält die naK eine Scharnierfunktion zwischen:

  • dem Ideal zur Verbreitung freien Wissens
  • willigen Autoren, die aber durch Konflikte behindert werden
  • Ehrenamtlichen, die sich - per Arbeitsteilung - um Konfliktlösungen bemühen (die "Guides")

Was ist administrative Konfliktbewältigung?[Quelltext bearbeiten]

Administrative Konfliktbewältigung hat formale Vorgaben für den Ablauf oder das Ergebnis der Lösung. Dies ist wichtig, um Routinen zeitökonomisch realisieren zu können. Administrative Konfliktbewältigungen bietet keine individuellen Lösungen.

Typische Merkmale der administrative Konfliktbewältigung sind:

  • Ja/Nein-Schemata
  • Feste Abläufe für die Konfliktbewältigung
  • Deutliche Hierarchien

Beispiel[Quelltext bearbeiten]

Erfahrene Autoren besitzen den Status eines "Sichters". Dieser Status beinhaltet das Recht, die Beiträge neuer Autoren freizuschalten (Ja/Nein-Schemata).
Das hat sich als sehr effektives Mittel gegenüber Vandalismus erwiesen.

Disclaimer[Quelltext bearbeiten]

Administrative Konfliktbewältigung wird tagtäglich durch die Mehrheit der aktiven Autoren erledigt: der Vorgang des Sichtens. Administrative Konfliktbewältigung ist daher nicht gleichzusetzen mit "die Arbeit eines Administrators".
In diesem Sinne meint die "administrative Konfliktbewältigung" immer nur den Arbeitsvorgang, nicht die ausführenden Personen.

Allgemeine Begriffe der nichtadministrativen Konfliktbewältigung[Quelltext bearbeiten]

Persönlicher Konflikt[Quelltext bearbeiten]

Persönliche Konflikte können zahlreiche Themen umfassen: Zeitmangel, schwierige ökonomische Rahmenbedingungen, mangelndes Verständnis für

... oder einfach Probleme mit der Anonymität.

Zwischenmenschlicher Konflikt[Quelltext bearbeiten]

Die gemeinsame Arbeit an Wikipedia ist ehrenamtliche Arbeit. D.h. jeder der Autoren opfert seine Freizeit um das freie Wissen zu mehren. Ein Teil der Motivation dafür ist die gegenseitige Anerkennung der Arbeit und der gegenseitige Respekt.

Ein zwischenmenschlicher Konflikt liegt vor, wenn ein Autor diese Motivation nicht beachtet und dieses in seinem Verhalten deutlich macht.

Gegenseitiger Respekt[Quelltext bearbeiten]

Gegenseitiger Respekt meint die Achtung jedes Autors gegenüber anderen Autoren.

Diese Achtung beruht auf dem Gedanken, das jede gutwillige Erstellung von Inhalt Zeit und Mühe gekostet hat, die ein Autor freiwillig und ehrenamtlich für Wikipedia opfert. Da jeder Inhalt in Wikipedia auf dieser Mühe basiert, ist es für Wikipedia elementar, das diese Autorenarbeit gegenseitig respektiert wird.

Mikropolitik[Quelltext bearbeiten]

Mikropolitik ist die Verwendung "kleiner" Machtmethoden zur Durchsetzung individueller Interessen.
Ein typischer Ort in Wikipedia ist ein Artikel-Nischenthema, bei dem nur wenige Autoren aktiv sind.

  • Exemplarisch sind lange Artikelstreits – die oft nur dann enden, wenn eine Streitpartei aufgibt (ohne das der Konflikt gelöst wurde).
  • Typische Machtmethoden sind:
  • die gesamte Palette der Arroganz: dem "Gegner" wird deutlich gemacht, das man zu keinem Zeitpunkt an einer gemeinsamen Lösung interessiert ist.
  • Vom Kernthema ablenken, indem man über Formalien streitet.
  • Zusätzlichen Druck (Vandalismusmeldungen, ...) aufbauen, um vom Kernthema abzulenken.

Wird Mikropolitik "richtig" mißbraucht, kann man mit legalen Mitteln die meisten Streits zu seinem Gunsten entscheiden (man benötigt nur genügend Ausdauer).Ein typischer Mißbrauchsfall ist es, nicht-eindeutig-lösbare Probleme zu Gunsten der eigenen Meinung zu beeinflussen.

Großkonflikte[Quelltext bearbeiten]

Großkonflikte sind Konflikte, bei denen 3 Bedingungen erfüllt sind:

  1. es gibt mehrere Konfliktebenen (Artikelinhalt, Autorenverhalten, ...)
  2. es gibt mehrere erfolglose Versuche administrativer Konfliktlösungen
  3. es gibt eine immer wieder aufflammende Endlosdiskussion (Wochen, Monate, Jahre)
Beispiele Großkonflikt
  1. Streit um den Lemmanamen "Verstümmelung weiblicher Genitalien" (7 Jahre)
  2. Streit um die Verwendung genealogischer Zeichen (seit 2003)
  3. der sich langsam entwickelnde Konflikt um Geschlecht, Sprache und Neutralität

Ausreichende Diskussion[Quelltext bearbeiten]

Es gibt in Wikipedia keine pauschale Festlegung, wie ausführlich eine Diskussion zu erfolgen hat, bevor man von einer ausreichenden Diskussion sprechen kann.
In verschiedenen Konfliktfällen wird das unterschiedlich gehandhabt:

Als Indikator für eine ausreichende Diskussion dienen folgende Regeln:

  • mindestens 2 verschiedene Standpunkte sind ausreichend diskutiert worden
  • es gibt eine nachvollziehbare und transparente Entscheidungsfindung (keine mikropolitische Entscheidung)
  • potentielle Diskussionsinteressierte hatten die Möglichkeit ihren Standpunkt einzubringen (Bekanntmachung der Diskussion)

Nicht-eindeutig-lösbare Probleme[Quelltext bearbeiten]

Viele individuelle Streitfragen in Wikipedia sind nicht eindeutig lösbar. Da sie nicht eindeutig lösbar sind, werden sie entweder nach den Gesetzmäßigkeiten der Mikropolitik entschieden oder führen zu einen Großkonflikt.
Die administrative Konfliktbewältigung kann die Eskalation solcher Konflikte wirksam unterdrücken, aber dieselben nicht lösen.

Beispiel: Peter-Problem[Quelltext bearbeiten]

Das Peter-Problem basiert auf realen Konflikten in Wikipedia. Aus Gründen der zeitlosen Universalität wird aber ein fiktiver Wikipedia-Artikel beschrieben.
Frage: soll der grün markierte Text im Artikel bleiben? Ja oder nein? Warum?

Fiktiver Artikel: Peter Lehmann[Quelltext bearbeiten]

Peter Lehmann ist ein anerkannter und sozialkritischer Autor der Neuzeit.

In der Interviewreihe "Der hessische Rundfunk zuhause bei berühmten Leuten" wollte Lehmann den "neuen Nationalsozialismus" beweisen. Aus diesem Grund begleitete ihn ein Journalist zu einer NPD-Kundgebung. Da die anwesenden Kundgebungsteilnehmer nicht mit Lehmann reden wollten, versuche er diese mit dem Hitlergruß zu provozieren. Dabei wurde er wegen der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole verhaftet.

Konfliktskizze[Quelltext bearbeiten]

Alle genannten Fakten lassen sich durch Quellen belegen - trotzdem entstehen folgende Probleme:

  • Nur ein Gericht kann feststellen, ob eine Straftat (=Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole) entstanden ist. Wenn Wikipedia darüber berichtet, entspricht das den Kriterien der Theoriefindung.
  • Lediglich das dritte Programm hat darüber berichtet, dadurch ist keine Relevanz gegeben. Versucht sich dieser Autor einfach wichtig zu machen?
  • Diese Aktion ist typisch für Peter Lehmann - da es typisch ist, ist es relevant.
  • Herr Lehmann ist Künstler - und Kunst versucht bekanntlich Grenzen auszuloten. Diese Aktion ist also nicht ungewöhnlich für einen Künstler.
  • usw. usw. viele Pro- und Kontraargumente

Ansprechpersonen[Quelltext bearbeiten]