Wikipedia:Wikimedia Deutschland/Neue Ehrenamtliche/Werkstatt/PaidEditing/Inhalte/NGOs

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Anmerkungen zum Text   Einleitung   Zielgruppe: NGOs, öffentliche Einrichtungen etc.   Zielgruppe: Agenturen und PR-Abteilungen   Zielgruppe: Gefälligkeitsautoren   Fazit  

Der gute Zweck heiligt nicht alle Mittel[Quelltext bearbeiten]

Nehmen wir an, Sie arbeiten für eine gemeinnützige Organisation, die noch keinen Wikipedia-Artikel hat. Das möchten Sie im Interesse einer größeren Sichtbarkeit ändern. Anderes Beispiel: Sie sind in einer lokalen Wasserbehörde tätig. Sie haben den Wunsch, dass die Anstrengungen zur Wassergewinnung in ihrer Region besser dargestellt werden. Dazu loben Sie mit öffentlichen Mitteln ein Projekt für das Schreiben entsprechender Artikel aus.

Was sollte man als Vertreter solcher Organisationen beachten, die zwar nicht kommerziell tätig sind, aber durchaus Interessen haben?

Im Fall des „eigenen Artikels“ wäre die erste zu klärende Frage: Entspricht die Organisation, um die es geht, den Wikipedia-Relevanzkriterien? Das sollten Sie ausdrücklich nicht gleichsetzen mit der Frage: Ist meine Organisation gesellschaftlich oder für mich relevant? Die Bedeutung von Einrichtungen, Behörden, Stiftungen etc. und ihrer Arbeit in der realen Welt mag für ihre Anliegen und bestimmte Menschen groß sein. Dennoch kann ihre Größe oder Reichweite zu gering sein, um nach den Relevanzkriterien einen eigenen Wikipedia-Artikel zu rechtfertigen. Damit ist keine Bewertung der jeweiligen Organisation und ihrer Arbeit verbunden. Der Check gibt lediglich Klarheit über die Frage: Grundsätzlich relevant für Wikipedia, ja oder nein?

Angenommen, Sie beantworten diese Frage für Ihre Organisation nach kritischer Abwägung mit „ja“, wie sollte es dann weitergehen? Bevor Sie gleich in Wikipedia loslegen, skizzieren Sie die wesentlichen Inhalte doch erst einmal auf dem Papier. Denn als nächstes Prüfkriterium wartet auf jede (nicht-triviale) Aussage in Wikipedia die Belegpflicht. In unserem Beispiel heißt das: Die grundlegenden Zahlen, Daten und Fakten zu ihrer Organisation können ggf. aus Eigendarstellungen, z. B. der Website belegt werden. Für weitergehende Aussagen zur Arbeit, Wirkung, Bedeutung etc. sollten Sie unbedingt unabhängige, neutrale und glaubwürdige Quellen heranziehen. Diese können online verfügbar sein oder in gedruckter Form. In unserem Beispiel beispielsweise die Tages- oder Fachpresse, ggf. auch Fachliteratur. Die eigene Imagebroschüre darf es jedenfalls nicht sein.

Wenn Sie sich nun an die Arbeit machen, und auf dem Papier den Wikipedia-Artikel zu Ihrer Organisation ausformulieren, gibt es eine Menge zu beachten – mehr als hier dargestellt werden kann. Mit das Wichtigste: Der Neutrale Standpunkt. Was Sie über Ihre Organisation zu schreiben haben, tun Sie es möglichst objektiv, nüchtern, sachlich, denn es liegt bei Ihnen unter Umständen ein Interessenkonflikt vor. Vermeiden Sie Wertungen. Der enzyklopädische Stil in Wikipedia erfordert Kürze und Prägnanz. Ein Wikipedia-Artikel ist kein Fachartikel und schon gar keine Werbebroschüre. Es gibt eine gründliche Einführung darüber, wie man gute Artikel schreibt. Sie sollten sich vorher unbedingt mit diesen Hinweisen beschäftigen – und sie auch einhalten.

Sie sind schon seit Jahren in Wikipedia angemeldet, haben auch bereits im einen oder anderen Artikel editiert – und wären jetzt also soweit, unter Ihrem persönlichen Account den Artikel über die Organisation, in der Sie arbeiten, anzulegen? Stopp! Oberste Bedingung ist Transparenz. Legen Sie einen speziellen Account an, der Sie als Vertreter*in Ihrer Organisation eindeutig erkennbar macht. Lassen Sie diesen Account zusätzlich verifizieren. So vermeiden Sie den Verdacht, unter falscher Flagge zu segeln.

Sie haben jetzt alle Hausaufgaben gemacht und wären bereit loszulegen? Dann ist es immer noch eine gute Option zu überlegen, es doch nicht zu tun. Denn nach erfolgter, positiver Relevanzabwägung und dem Check, ob zu Ihrer Organisation ausreichend reputable Quellen verfügbar sind, können Sie alternativ auch in Wikipedia auf die Existenz der Organisation hinweisen (wie und wo das geht, dazu hier mehr). Es gibt zu nahezu allen Themen- und Fachgebieten in der Wikipedia-Community genügend Experten, die sich früher oder später mit Ihrer Anregung beschäftigen. Ungeduld oder Insistieren wird sich in einer Gemeinschaft von Freiwilligen nicht auszahlen. Wenn erfahrene Mitglieder der Community zu dem Schluss kommen, dass Ihre Organisation in Wikipedia mit einem Artikel oder einer Erwähnung aufgenommen werden sollte, werden sie sich dem annehmen: aus eigenem Antrieb, neutral und kompetent. Mit hoher Wahrscheinlichkeit entsteht so ein viel besserer Artikel, als Sie Ihn selbst schreiben könnten. In jedem Fall auf eine Art und Weise, die dem Geist und den Regeln von Wikipedia entspricht.

Sollten Sie sich dennoch entschließen, unter Ihrem offiziellen, verifizierten Benutzerkonto einen regelgerechten Artikel anzulegen, dann bleiben Sie offen für eine sachliche und freundliche Kommunikation mit den Mitgliedern der Community, die sich gegebenenfalls sehr schnell zu Wort melden. Gehen Sie stets von einem gemeinsamen Willen zum bestmöglichen Ergebnis im Sinne von Wikipedia aus. Sofern Ihre Tätigkeit dem entspricht, können Sie mit einem kritisch-konstruktiven Weg zu einem guten Artikel rechnen.