Windschiefe

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Darstellung zweier windschiefer Geraden
Räumliches Bild zweier windschiefer Geraden mit Gemeinlot

In der Geometrie nennt man zwei Geraden windschief, wenn sie sich weder schneiden noch parallel zueinander sind[1]. Dies ist erst im dreidimensionalen Raum möglich.

Zum Nachweis, dass zwei Geraden g und h windschief sind, genügt es zu zeigen, dass ein Richtungsvektor von g, ein Richtungsvektor von h und ein Verschiebungsvektor von einem Punkt auf g zu einem Punkt auf h linear unabhängig sind. Äquivalent kann man zeigen, dass es keine Ebene gibt, die beide Geraden enthält.

Berechnung des Abstandes zweier windschiefer Geraden

Abstand d zweier windschiefer Geraden

Die eindeutig bestimmte Strecke kleinster Länge, die zwei windschiefe Geraden verbindet, nennt man Gemeinlot oder Minimaltransversale. Sie ist auch die einzige Strecke, die senkrecht auf beiden Geraden steht. Die Länge dieser Strecke ist der Abstand d der beiden Geraden.

Gegeben seien die windschiefen Geraden g und h mit den Stützpunkten A und B bzw. den Stützvektoren und den Richtungsvektoren und . Dann sind die Parameterformen der Geradengleichungen

wobei gilt und die drei Vektoren   linear unabhängig sein müssen.

Der Normalenvektor , der senkrecht auf den beiden Richtungsvektoren und steht, lässt sich über das Kreuzprodukt berechnen

   und auf die Länge 1 bringen:    .

Die Berechnung des Abstandes ist möglich durch die orthogonale Projektion des Verbindungsvektors der Stützpunkte auf den Normalenvektor. Dazu wird der Normalenvektor auf die Länge 1 gebracht. Der Abstand der beiden windschiefen Geraden beträgt dann

Schreibweise mit Determinanten

Die beiden Geradengleichungen lauten ausgeschrieben

Der Abstand der beiden windschiefen Geraden mit Hilfe der Determinante det beträgt dann

Bestimmung der Lotfußpunkte

Zeichnung zur Bestimmung der Lotfußpunkte

Den Lotfußpunkt Fh erhält man, indem man eine Hilfsebene E aufstellt. Der Punkt A liegt auf der Hilfsebene, und spannen die Hilfebene auf.

   , wobei der Normalenvektor bestimmt wird durch .

Der Schnittpunkt von E und h ergibt den Lotfußpunkt Fh.

Analog erhält man Fg mit der Ebene   und ihrem Schnittpunkt mit g.

Bei dieser Methode muss der Abstand d nicht berechnet werden.

Bemerkung

Einzelnachweise

  1. Meyers Rechenduden, Bibliographisches Institut, Mannheim, 1960, S. 807
  2. Abschnitt 3.3.1.1 Zwei Geraden in der Google-Bücher-Suche für das Taschenbuch der Mathematik

Literatur

  • Joachim Köhler et al.: Analytische Geometrie und Abbildungsgeometrie in vektorieller Darstellung, Diesterweg-Verlag, Frankfurt am Main, 1971, ISBN 3-425-05302-7
  • Wilmut Kohlmann et al.: Lineare Algebra und Analytische Geometrie, Vieweg-Verlag, Braunschweig, 1977, ISBN 3-594-10826-0
  • Elisabeth & Friedrich Barth, Gert Krumbacher: Anschauliche Analytische Geometrie, Oldenbourg-Verlag, München, 1997, ISBN 3-486-03500-2

Weblinks