Winterbach (St. Wendel)
Winterbach Stadt St. Wendel
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Koordinaten: | 49° 29′ N, 7° 6′ O | |
Höhe: | 312 m ü. NN | |
Fläche: | 5,96 km² | |
Einwohner: | 2400[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 403 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 | |
Postleitzahl: | 66606 | |
Vorwahl: | 06851 | |
Lage von Winterbach im Saarland
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Ortsmitte von Winterbach (2012)
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Winterbach ist ein Ortsteil von St. Wendel im Saarland und ist nach Bliesen der zweitgrößte Ortsteil der Kreisstadt.[1]
Geschichte
Winterbach liegt an der Rheinstraße, einer Römerstraße, deren Ursprünge bis in die Keltenzeit zurückgehen. Daher kann von einer Besiedlung bereits um 500 v. Chr. in der Hallstattzeit ausgegangen werden[2]. In Winterbach wurde auch das einzige komplett erhaltene Relikt der Hallstattzeit im ganzen Saarland gefunden, ein Mahlstein[3]. Einige keltische Gräber befinden sich in der Nähe der Worrach, eines Wasserlaufes[4]. In römischer Zeit standen in Winterbach viele Villae, deren Grundmauern oft im 20. Jahrhundert bei Bauarbeiten entdeckt wurden. Für eine weiterreichende archäologische Erforschung der frühgeschichtlichen Bebauung war allerdings auch damals schon die Ausdehnung von Häusern und Straßen zu weit fortgeschritten.[5]
1242 wurde Winterbach erstmals urkundlich erwähnt. Aus diesem Anlass wurde 2012 an drei Tagen im August eine 770-Jahr-Feier veranstaltet.
Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Winterbach in die Kreisstadt Sankt Wendel eingegliedert.[6]
Gegenwart
Winterbach sei "nie ein Zentrum von irgendetwas, weder kirchlich, wo Winterbach bis zum Bau einer eigenen Kirche ganz nach Alsweiler orientiert war, noch politisch oder wirtschaftlich" gewesen, heißt es auf der Website des Dorfes[7]. Dennoch ist Winterbach heute, auch bedingt durch die günstige geografische Lage zwischen St. Wendel und der Autobahn A1, ein beliebter Wohnort. Gleichzeitig wird durch die Barrierewirkung des ehemaligen Truppenübungsplatzes eine gewisse Trennung von der Kreisstadt und eine Eigenständigkeit gefördert. Trotzdem stehen seit dem Beginn der 2000er-Jahre auch in Winterbach viele Häuser leer und verfallen.
Politik
Ortsvorsteher Gerhard Weiand (CDU) ist seit 1994 in diesem Amt tätig.[9] Insgesamt ist Winterbach klar CDU-geprägt, wobei sich, nach einem kurzen Aufschwung der SPD von 2004 bis 2009, die Ergebnisse der Parteien eingependelt haben.
Kirche
1906 fertiggestellt, ist die Pfarrkirche von Winterbach eine der letzten in Deutschland erbauten neogotischen Kirchen. Seit 2012 gehört sie zur Pfarreiengemeinschaft St. Wendel.
Verkehr
Winterbach liegt an der Bundesstraße 269 und an der Landesstraße 1. Ordnung 133. Die Anschlussstelle "St. Wendel-Winterbach" der B 41 liegt hingegen nicht in Winterbach, sondern am Wendelinuspark in St. Wendel.
Trivia
- Wie für viele Orte "auf dem Land" gibt es auch für die Winterbacher einen - mehr oder weniger ironischen - Ortsnecknamen: Die Bezeichnung als "Käsfresser" wird heutzutage allerdings eher als Kompliment eingeschätzt[7]. Hiervon zeugt auch eine Statue eines Mannes mit Käselaib, die im letzten Jahrhundert am nordöstlichen Dorfrand aufgestellt wurde.
- Ende Dezember 2011 stürzte in Winterbach nach einigen Fehlern am Bau ein Haus in sich zusammen. Überregionale Medienaufmerksamkeit erhielt ein geistesgegenwärtig aufgenommenes Handyvideo des Einsturzes[10] sowie die darauf folgende Spendenaktion.[11]
Persönlichkeiten
- Karl Recktenwald, Motorrad-Rennfahrer (1931-1964)[12]
- Arnold Recktenwald, Theologe (1931-2014)[13]
Weblinks
- Website von Winterbach
Einzelnachweise
- ↑ a b Zahlen, Daten, Fakten auf www.sankt-wendel.de
- ↑ Vor- & Frühgeschichte 3: Grabhügelfelder der Latènezeit, Heimatfreunde Winterbach.
- ↑ Vor- und Frühgeschichte im Wiki der Heimatfreunde Winterbach.
- ↑ Vor- & Frühgeschichte 4: Keltische Gräber in der Seiters, Heimatfreunde Winterbach
- ↑ Vor- & Frühgeschichte 5: Römische Villen auf der Mechers und vor dem Allenwald, Heimatfreunde Winterbach.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 810 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Dorftradition auf der Dorfwebsite
- ↑ Wahlergebnisse auf der Website von Winterbach
- ↑ Ortsrat auf der Website von Winterbach
- ↑ Video des Hauseinsturzes bei YouTube
- ↑ Saarbrücker Zeitung vom 28. Dezember 2011: Winterbacher Rohbau sackt ab - Straße ohne Strom
- ↑ Karl Recktenwald auf Find A Grave
- ↑ Arnold Recktenwald auf trauer.de