Worms (Computerspiel, 1995)

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Worms
Zählt zur Reihe Worms
Entwickler Team17
Publisher Ocean Software
Veröffentlichung 17. November 1995
Plattform Amiga CD32, Atari Jaguar, Game Boy, Macintosh, MS-DOS, PlayStation, Sega Mega Drive, Sega Saturn, Super Nintendo Entertainment System
Genre Artillery-Spiel
Spielmodus Einzelspieler, Mehrspieler
Sprache u. a. Deutsch, Englisch
Altersfreigabe
USK
USK ab 6 freigegeben
USK ab 6 freigegeben

Worms ist ein 1995 erschienenes Artillery-Spiel von Team17 und der erste Teil der Worms-Reihe. Mit Worms Reinforcements erschien 1996 eine Erweiterung, die als Worms United mit dem Originalspiel gebündelte nochmals veröffentlicht wurde. Mit Worms 2 erschien 1997 ein direkter Nachfolger und mit Worms – The Directors Cut ein Amiga exklusives Spiel, dass Elemente des Nachfolgers auf die Ursprungsplattform Amiga rückportierte.

Spielprinzip[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Worms ist ein rundenbasiertes Strategiespiel. Jeder Spieler steuert ein Team aus mehreren Würmern. Im Laufe des Spiels wählen die Spieler abwechselnd einen ihrer Würmer aus. Sie verwenden dann alle verfügbaren Werkzeuge und Waffen, um die Würmer der Gegner anzugreifen und zu töten, wodurch sie das Spiel gewinnen. Der Spieler kann sich auf verschiedene Arten im Gelände bewegen. Jede Runde ist zeitlich begrenzt. Im Spiel gibt es fünfzig verschiedene Waffen. Außerdem gibt es im Spiel auch Fallen, wie Landminen oder explosiven Fässern. Die Würmer können auch durch die Gifte der Waffen oder durch ertränken sterben.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste Prototyp wurde von Andy Davidson zunächst auf einem Casio Grafikrechner erstellt. Als klassisches Artilleriespiel mit Panzern konnte es Level zufällig berechnen, Winkel und Tempo der Geschossen waren einstellbar.[1] Bei der Portierung auf den Commodore Amiga wurden die Grafiken von Lemmings extrahiert und das Spiel in Lemartillery umbenannt.[2] Der Prototyp war zu dem Zeitpunkt noch vollständig in Blitz Basic geschrieben.[3] Später kamen Davidson kommerzielle Ambitionen, so dass er die urheberrechtlich problematischen Grafiken gegen Würmer ersetzte und sein Spiel nun mit dem Namen Total Wormage auf einer Spielemesse vorstellte.[4] Zuvor nahm er erfolglos an einem Entwicklerwettbewerb einer Amiga-Zeitschrift teil. Auf der ECTS in London erkannte der britische Publisher Team17 jedoch schnell das Potenzial des nahezu vollständig entwickelten Spiels und nahm Davidson noch vor Ort unter Vertrag.[1]

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Worms erschien am 17. November 1995 für das Amiga. Es folgten Portierungen für das Amiga CD32, Atari Jaguar, Game Boy, Macintosh, MS-DOS, PlayStation, Sega Mega Drive, Sega Saturn und Super Nintendo Entertainment System.[5] Des Weiteren wurde 1997 von der ukrainischen Firma Silicon Brains eine CGA-Version für den Sinclair ZX Spectrum veröffentlicht.[6]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertungen
PublikationWertung
AmigaCD³²DOSJaguarPSMega DriveSNESSaturn
Amiga Joker88 %[7]89 %[8]
MAN!AC76 %[15]69 %[15]69 %[16]
PC Joker87 %[9]
PC Player69 %[10]
Power Play74 % (Solo)
86 % (Multi)[17]
Video GamesSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[14]85 %[12]70 %[11]67 %[13]85 %[12]

Worms erhielt sehr positive Kritiken auf der Ursprungsplattform Amiga. Die Steuerung sei zunächst ungewohnt dann jedoch intuitiv. Die Statistik, die Replay-Kamera und die Idee mit Deluxe Paint eigene Level zu malen seien positiv hervorzuheben.[7] Für den CD³² wurden unter anderem die Rendersequenzen der PC Version unterstützt, an denen man sich jedoch auch schnell satt sehe.[8]

Es handele sich um ein Artillerie-Spiel in technischer perfekter Ausführung. Der lange Playtest zahle sich aus. Die Tastatursteuerung mit Mausbewegung sei zeitlos gut.[9] Heinrich Lenhardt von PC Player lobte zwar die einfache, griffige Spielidee. Für ihn sei der Titel jedoch kein großer Wurf und insbesondere in Solopartien öde.[10] Eine Kampagne fehle. Mit mehreren menschlichen Spielern vor dem Computer spiele Worms seine Stärken aus.[9]

Die Portierung auf den Super Nintendo sei abgespeckt, mit mäßiger Grafik, umständlicher Steuerung und fehlender Speicherfunktion. Im Mehrspieler sei es weiterhin ein Hit.[16][13] Ein großer Vorteil sei, dass der Mehrspieler auf der PlayStation mit nur einer Konsole auskomme. Animationen und Soundeffekte seien altbacken, aber immer noch ansehnlich. Es handele sich um einen Geheimtipp.[12] Auf dem Mega Drive fehlen unverständlicherweise Waffen und Spielelemente. Es handele sich um eine stiefmütterliche Portierung.[11]

Die Royal Mail brachte 2020 einen Satz von zwölf Briefmarken mit Motiven aus britischen Computerspielen heraus, in dem ein Wert Worms zeigt.[18]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Olaf Bleich, Benedikt Plass-Fleßenkämper: Spieleklassiker "Worms": Im Land der Raketenwürmer. In: Spiegel Online. 2020, abgerufen am 14. März 2023.
  2. "Worms Armageddon": 21 Jahre nach dem Start gibt es ein großes Update für den Spieleklassiker. In: derstandard.de. 20. Juli 2020, abgerufen am 14. März 2023 (österreichisches Deutsch).
  3. Florian Scherz: Spiele, die ich vermisse #29: Worms. In: shock2.info. 1. Februar 2013, abgerufen am 18. März 2023 (deutsch).
  4. Achim Fehrenbach: Auf sie mit Gewürm! In: ZEIT ONLINE. 18. November 2015, abgerufen am 14. März 2023.
  5. Christmas Games Guide. In: Computer Trade Weekly. 27. November 1995, S. 43.
  6. Worms on Spectrum Computing
  7. a b Max Magenauer: Worms. In: Amiga Joker. Dezember 1995, S. 20–22 (Textarchiv – Internet Archive).
  8. a b Max Magenauer: Worms. In: Amiga Joker. Januar 1996, S. 70–71 (Textarchiv – Internet Archive).
  9. a b c Max Magenauer: Worms - Da ist der Wurm drin. In: PC Joker. Dezember 1995, S. 78–79 (Textarchiv – Internet Archive).
  10. a b Heinrich Lenhardt: Worms. In: PC Player. Dezember 1995, S. 108–109 (Textarchiv – Internet Archive).
  11. a b Jan Schweinitz: Mega Drive - Reviews: Kleinvieh - Worms. In: Video Games. Nr. 51. Future-Verlag, Februar 1996, S. 90 (Textarchiv – Internet Archive).
  12. a b c Jan Schweinitz: Sony PlayStation/Sega Saturn - Reviews: Kraterparty - Worms. In: Video Games. Nr. 51. Future-Verlag, Februar 1996, S. 72–73 (Textarchiv – Internet Archive).
  13. a b Jan Schweinitz: Super Nintendo - Reviews: Wurmig - Worms. In: Video Games. Future-Verlag, März 1997, S. 101 (Textarchiv – Internet Archive).
  14. Ralph Karels: Special - Atari Jaguar - Komplettübersicht Jaguar-Modul-Games. In: Video Games. Nr. 93. Future-Verlag, August 1998, S. 56 (Textarchiv – Internet Archive).
  15. a b c Tobias Hartlehnert: Spiele-Tests - PS/Saturn/MD: Worms. In: MAN!AC. Cybermedia, Februar 1996, S. 62–63 (Textarchiv – Internet Archive).
  16. a b Christian Blendl: Test - Worms (SN). In: MAN!AC. Cybermedia, Februar 1997, S. 79 (Textarchiv – Internet Archive).
  17. Sascha Gliss: Worms. In: Power Play. Dezember 1995, S. 164–165 (Textarchiv – Internet Archive).
  18. Matt Purslow: The UK Now Has Classic Video Game Postage Stamps. In: IGN. 7. Januar 2020, abgerufen am 13. August 2023 (englisch).