Yūbari-Bahnlinie

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Yūbari-Bahnlinie
Streckenlänge:53,2 km
Spurweite:1067 mm (Kapspur)
Maximale Neigung: 22,73 
Minimaler Radius:181 m
Zweigleisigkeit:nein
↑→ Hakodate-Hauptlinie 1889–
0,0 Nopporo (野幌) 1889–
0,8 Hokkaikōkimae (北海鋼機前) 1956–1975
2,4 Kami-Ebetsu (上江別) 1930–1974
6,0 Shimonotsuki (下の月) 1959–1974
Chitose-gawa
8,6 Bansui (晩翠) 1930–1975
12,2 Namporo (南幌) 1930–1975
Kyūyūbari-gawa
15,6 Futaba (双葉) 1959–1974
18,1 Kita-Naganuma (北長沼) 1930–1975
20,9 Chuō-Nōshimae (中央農試前) 1969–1974
Yūbari-gawa
Muroran-Hauptlinie 1893–
23,0 Kuriyama (栗山) 1893–
27,4 Kakuta (角田) 1926–1975
32,1 Tsugitate (継立) 1926–1975
35,7
0,0*
Shin-Futamata (新二岐) 1926–1975
Tsunoda-Grubenbahn
4,7* Tsuroda-Kohlebergwerk
1. Tunnel
43,3 Nishikizawa (錦沢) 1926–1975
2. Tunnel
3. Tunnel
47.4
0,0#
Heiwa (平和) 1938–1975
Kitasumi-Heiwa-Bahn
48,2 Kougyōshomae (礦業所前) 1952–1971
1,0# Heiwa-Kohlebergwerk
Sekishō-Linie 1892–2019
1,0* Chemische Fabrik
0,4* Fabrik
48,8 Yūseimae (夕製前) 1962–1971
49,1
0,0*
Wakana (若菜) 1926–1978
50,1 Eirinshomae (営林署前) 1956–1971
51,1
0,0#
Shikanotani (鹿ノ谷) 1956–
Shin-Yūbari-Grubenbahn
0,9# Kumanosawa
52,0 Suehiro (末広) 1926–1971
Yūbari (夕張) 1990–2019
Yūbari (夕張) 1985–1990
53,2
0,0*
Yūbari-honchō (夕張本町) 1926–1971
Yūbari (夕張) –1985
Takamatsu (高松)
4,2* Yūbari-machi-teimi (夕張町丁未)

Die Yūbari-Bahnlinie (jap. 夕張鉄道線; Yūbari-tetsudō-sen) war eine Eisenbahnstrecke auf der japanischen Insel Hokkaidō. Sie führte von Ebetsu (östlich von Sapporo) über Kuriyama nach Yūbari und war im Besitz der Privatbahngesellschaft Yūbari Tetsudō. In Betrieb war sie von 1926 bis 1975.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke war 53,2 km lang, in Kapspur (1067 mm) verlegt, einspurig und nicht elektrifiziert. Sie begann im Bahnhof Nopporo in der Nähe von Sapporo, wo sie von der Hakodate-Hauptlinie abzweigte. Zunächst führte sie durch flaches, intensiv landwirtschaftlich genutztes Gebiet zum Ostrand der Ishikari-Ebene bis zum Bahnhof Kuriyama. Dort kreuzte sie die Muroran-Hauptlinie. Anschließend ging die Strecke weiter durch das untere Ahoro-Tal. Durch drei kurze Tunnel und über zwei Spitzkehren erreichte sie das obere Yūbari-Tal. Zwischen den Bahnhöfen Yūseimae und Yūbari-honchō verlief sie weitgehend parallel zur Sekishō-Linie.

Der Bahnhof Nishikizawa war der einzige Japans, der zwischen zwei Spitzkehren lag.[1] Er erschloss einen kleinen, von der Bahngesellschaft betriebenen Vergnügungspark (錦沢遊園地, nishikizawa yūenchi), der seit der Schließung im Jahr 1970 dem Verfall überlassen wurde.[2] Es bestanden Verbindungen zu mehreren Grubenbahnen; die längste dieser Bahnen verband über eine Entfernung von 4,7 km den Bahnhof Shin-Futamata mit dem Tsunoda-Kohlebergwerk. Die Trasse zwischen Nopporo und Kuriyama wurde größtenteils zu einer Straße umgebaut. Diese ist weitgehend landwirtschaftlichen Fahrzeugen vorbehalten. Ein kurzes Stück der Trasse im Bereich um Heiwa und Nishikizawa ist heute ein Radweg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen Hokkaidō Tankō Kisen (北海道炭礦汽船, „Hokkaidō-Bergwerk- und Dampfschiff-Gesellschaft“), das aus der früheren Bergbau- und Eisenbahngesellschaft Hokkaidō Tankō Tetsudō entstanden war, betrieb seit 1909 eine kurze Anschlusslinie von seinem Steinkohlebergwerk in Yūbari zur staatlichen Bahnstrecke in Richtung Muroran und Otaru (spätere Sekishō-Linie). Um nicht länger vom Eisenbahnministerium abhängig zu sein, wollte Hokkaidō Tankō Kisen eine eigene Bahnlinie errichten. Zu diesem Zweck wurde am 24. Januar 1924 die Tochtergesellschaft Yūbari Tetsudō (夕張鉄道) gegründet. Die Bauarbeiten begannen am 1. September desselben Jahres.

Am 14. Oktober 1926 erfolgte die Eröffnung des 30,2 km langen Abschnitts zwischen Yūbari-honchō und dem Bahnhof Kuriyama, während am selben Tag die Anschlusslinie stillgelegt wurde. Der Streckenbau westlich von Kuriyama begann im August 1929. Als westliche Endstation war im Konzessionsantrag noch der Bahnhof Ebetsu angegeben worden, doch die Bahngesellschaft entschied sich drei Monate vor Baubeginn stattdessen für den Bahnhof Nopporo, da die Trasse sonst über wenig tragfähigen Torfboden geführt hätte. Mit der Eröffnung des 23,0 km langen Teilstücks Kuriyama–Nopporo war die Strecke vollendet.

Die Yūbari-Bahnlinie war vor allem für den Transport von Steinkohle und Vulkanasche wichtig. Auch der Personenverkehr war bedeutend, zumal die Yūbari-Bahnlinie die mit Abstand kürzeste Verbindung zwischen Yūbari und Sapporo darstellte. Die höchste Anzahl Fahrgäste wurde im Fiskaljahr 1959 verzeichnet (2,6 Millionen). Ende der 1940er Jahre war eine Elektrifizierung der Bahnlinie geplant, doch entschied sich die Bahngesellschaft schließlich für Dieseltriebwagen. Die Umstellung erfolgte 1952, Dampflokomotiven blieben im Güterverkehr aber auch danach in Betrieb. Von 1961 bis 1967 verkehrten Eilzüge zwischen Yūbari und Nopporo. Nach der Übernahme des Unternehmens Yūbari Bus am 1. Oktober 1963 begann die Bahngesellschaft auch Buslinien zu betreiben.

Der zunehmende motorisierte Individualverkehr, die Schließung der meisten Bergwerke und der damit verbundene Bevölkerungsrückgang hatten ab den 1960er Jahren ein stetig sinkendes Verkehrsaufkommen zur Folge. Das Teilstück zwischen Heiwa und Yūbari-honchō wurde am 15. November 1971 stillgelegt. Yūbari Tetsudō stellte am 1. April 1974 den Personenverkehr ein und wandelte sich zu einem reinen Busunternehmen. Die Muttergesellschaft Hokkaidō Tankō Kisen betrieb den Güterverkehr noch ein Jahr lang weiter und legte schließlich am 1. April 1975 die verbliebene Strecke Heiwa–Nopporo still.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Bahnhöfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name km Anschlusslinien Lage Ort
Nopporo (野幌) 00,0 Hakodate-Hauptlinie Koord. Ebetsu
Hokkaikōkimae (北海鋼機前) 00,8 Koord.
Kami-Ebetsu (上江別) 02,4 Koord.
Shimonotsuki (下の月) 06,0 Koord.
Bansui (晩翠) 08,6 Koord. Namporo
Namporo (南幌) 12,2 Koord.
Futaba (双葉) 15,6 Koord. Naganuma
Kita-Naganuma (北長沼) 18,1 Koord.
Chuō-Nōshimae (中央農試前) 20,9 Koord.
Kuriyama (栗山) 23,0 Muroran-Hauptlinie Koord. Kuriyama
Kakuta (角田) 27,4 Koord.
Tsugitate (継立) 32,1 Koord.
Shin-Futamata (新二岐) 35,7 Koord.
Nishikizawa (錦沢) 43,3 Koord. Yūbari
Heiwa (平和) 47,4 Koord.
Kougyōshomae (礦業所前) 48,2 Koord.
Yūseimae (夕製前) 48,8 Koord.
Wakana (若菜) 49,1 Koord.
Eirinshomae (営林署前) 50,1 Koord.
Shikanotani (鹿ノ谷) 51,1 Yūbari-Linie Koord.
Suehiro (末広) 52,0 Koord.
Yūbari-honchō (夕張本町) 53,2 Koord.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Yoneo Koguma: 夕張鉄道 (Yūbari Tetsudō). In: 鉄道ピクトリアル (Tetsudō Pictorial). Nr. 212. Tetsudō tosho kankōkai, Tokio Juli 1968, S. 4–5, 11–26 (japanisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Yūbari Tetsudō – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hideki Egami: 錦沢. I love Switchback, 2010, abgerufen am 8. Juli 2017 (japanisch).
  2. 錦沢遊園地 【消えた楽園2】夕張 錦沢遊園地. Viva Hokkaido, 17. Juni 2014, abgerufen am 8. Juli 2017 (japanisch).