Zuckertang
Zuckertang | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Zuckertang bei Helgoland | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Saccharina latissima | ||||||||||||
(L.) C. E. Lane, C. Mayes, L. D. Druehl & G. W. Saunders |
Der Zuckertang (Saccharina latissima, frühere Bezeichnung: Laminaria saccharina) ist eine Braunalgenart aus der Gattung der Saccharina in der Ordnung der Laminariales.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tang ist mit einem kräftigen krallenartigen Haftorgan (Rhizoid) an festem Substrat befestigt. Auf einem dünnen, relativ kurzen Stiel (Cauloid) sitzt das blattartige, gelbbraune Phylloid. Dieses ist bandförmig und am Rand stark gewellt. Der gesamte Thallus kann 2 bis 4 Meter lang werden.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verbreitungsgebiet des Zuckertangs umfasst die felsigen Meeresküsten der kühl-gemäßigten Zonen von Europa, Asien und Amerika (circumboreale Verbreitung). In Europa kommt er vom Nordatlantik bis zur Ostsee und dem westlichen Mittelmeer vor. Er bildet zusammen mit Laminaria-Arten Tangwälder im Sublitoral unterhalb der Niedrigwasserlinie. Bei Helgoland wächst der Zuckertang in einer Meerestiefe von 0 bis etwa 10 Metern unter Seekartennull. In der westlichen Ostsee kommt er in Wassertiefen von bis zu 20 m vor. In den letzten Jahren ist an den europäischen Küsten eine Abnahme dieser wichtigen Braunalgenart beobachtet worden. Die Gründe hierfür werden hauptsächlich in der Überdüngung (Eutrophierung) vermutet.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung des Zuckertangs erfolgte 1753 durch Carl von Linné unter dem Namen Ulva latissima L.[1]. J. V. Lamouroux stellte ihn 1813 in die Gattung Laminaria als Laminaria saccharina (L.) J. V. Lamouroux, in der Literatur wird er teilweise noch immer unter diesem Namen geführt. Der Zuckertang wurde 2006 zusammen mit einer Reihe weiterer Arten (darunter alle für Kombu verwendeten) von Christopher E. Lane, Charlene Mayes, Louis D. Druehl & Gary W. Saunders in die Gattung Saccharina gestellt. In diese Gattung hatte ihn John Stackhouse schon 1809 als die zwei Arten Saccharina plana und Saccharina bullata eingeordnet.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Zuckertang ist essbar. Er enthält Zuckerstoffe, die ihn leicht süß schmecken lassen. Er wird in Irland in geringem Umfang für Kombu geerntet. Der Zuckertang gilt als gesundes Nahrungsmittel, da er einen hohen Proteingehalt von bis zu 15 %[2] und einen geringen Fettanteil von weniger als 5 %[3] besitzt. Eine regionale Form im Nordpazifik wird in Japan als Karafuto-kombu („Sachalin-Kombu“) gegessen.
Henkel verwendet eigenen Angaben zufolge[4] die Zuckeralge in Shampoos. Die Zuckeralge wird als "Anti-Ox Alge" unter der Marke Schwarzkopf vermarktet und angeblich an der deutschen Ostseeküste angebaut.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- P. Kornmann, P.H. Sahling: Meeresalgen von Helgoland – Benthische Grün-, Braun- und Rotalgen. Biologische Anstalt Helgoland, Hamburg 1983, ISSN 0017-9957, S. 144–149. (Abschnitte Beschreibung, Vorkommen)
- Michael D. Guiry, G.M. Guiry: Saccharina latissima In: Algaebase - World-wide electronic publication, National University of Ireland, Galway, abgerufen am 9. März 2012 (Abschnitt Systematik)
- Michael Guiry: The Seaweed Site: information on marine algae: Saccharina latissima, abgerufen am 9. März 2012 (Abschnitte Vorkommen, Verwendung)
- Trine Bekkby, Frithjof E. Moy: Developing spatial models of sugar kelp (Saccharina latissima) potential distribution under natural conditions and areas of its disappearance in Skagerrak. In: Estuarine, Coastal and Shelf Science 95/4:477-483. doi:10.1016/j.ecss.2011.10.029
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Saccharina latissima (Linnaeus) C.E.Lane, C.Mayes, Druehl & G.W.Saunders, 2006 World Register of Marine Species, abgerufen am 20. Juni 2023
- ↑ Agnes Mols-Mortensen, Elma á Geilini Ortind, Charlotte Jacobsen, Susan Løvstad Holdt: Variation in growth, yield and protein concentration in Saccharina latissima (Laminariales, Phaeophyceae) cultivated with different wave and current exposures in the Faroe Islands. In: Journal of Applied Phycology. Band 29, Nr. 5, 1. Oktober 2017, ISSN 1573-5176, S. 2277–2286, doi:10.1007/s10811-017-1169-4.
- ↑ Gonçalo S. Marinho, Susan L. Holdt, Charlotte Jacobsen, Irini Angelidaki: Lipids and Composition of Fatty Acids of Saccharina latissima Cultivated Year-Round in Integrated Multi-Trophic Aquaculture. In: Marine Drugs. Band 13, Nr. 7, 15. Juli 2015, ISSN 1660-3397, S. 4357–4374, doi:10.3390/md13074357, PMID 26184241, PMC 4515622 (freier Volltext).
- ↑ https://www.schwarzkopf.de/de/marken/haarpflege/beology/einzigartige-formel.html