Saccharina

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Saccharina

Zuckertang Saccharina latissima vor der Küste Norwegens

Systematik
ohne Rang: Stramenopile (Stramenopiles)
ohne Rang: Braunalgen (Phaeophyceae)
Unterklasse: Fucophycidae
Ordnung: Laminariales
Familie: Laminariaceae
Gattung: Saccharina
Wissenschaftlicher Name
Saccharina
Stackhouse 1809

Saccharina ist eine Gattung der Braunalgen, die zu der Ordnung der Laminariales gezählt wird. Die Makroalgen bilden in küstennahen Regionen große Unterwasserwälder. Diese Kelpwälder haben nicht nur eine wichtige Funktion als Ökosystem, sie dienen noch dazu als Speicher von Kohlenstoff.

Einige der Makroalgen, wie der Zuckertang (Saccharina latissima) oder der Japanische Blatttang (Saccharina japonica), werden nicht nur von zahlreichen Meeresbewohnern, sondern auch von Menschen als Nahrungsmittel genutzt.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelne Spezies der Gattung Saccharina sind weltweit in den Küstengebieten anzutreffen, wo sie Unterwasserwälder bilden. Der Mensch kultiviert darüber hinaus einige Arten gezielt in Aquakulturen.

Japanischer Blatttang Saccharia japonica

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den kommerziell als Lebensmittel genutzten Algenarten, zählen insbesondere verschiedene Zuckertange, wie der vor Kalifornien gewonnene Saccharina sessilis[1] und der Japanische Blatttang, der als Ausgangsstoff von echtem Kombu reich an Jod, Calcium, Eisen und Provitamin A ist.[2]

Wenn Speisealgen in der EU in Bioqualität angeboten werden, müssen sie gemäß EU-Öko-Verordnung aus nachhaltig bewirtschafteten Gewässern mit hoher ökologischer Qualität stammen.[3]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jan Kops Darstellung von Laminaria saccharina, 1844

Die Gattung Saccharina wurde ursprünglich von dem englischen Botaniker John Stackhouse 1809 in seinem Werk Tentamen marino-cryptogamicum, ordinem novum, in genera et species distributum, in Classe XXIVta Linnaei sistens, veröffentlicht in den Mémoires de la Société impériale des naturalistes de Moscou aufgestellt.[4] Typusart war Saccharina plana Stackhouse, 1809, nun ein Synonym der Linné’schen Saccharina latissima (ursprünglich beschrieben als Ulva latissima). Der Name war aber seit langer Zeit außer Gebrauch und wurde bis 2006 nicht mehr verwendet. 2006 fanden Christopher E. Lane und Kollegen[5], nach bereits länger bestehenden Hinweisen[6], dass die Gattung Laminaria wie im damaligen Gebrauch nach morphologischen Merkmalen definiert und abgegrenzt, polyphyletisch war. Sie richteten daher für eine Artengruppe um Laminaria saccharina (ihre „Klade 2“) Stackhouses alte Gattung Saccharina wieder neu ein. Außerdem synonymisierten sie die früheren Gattungen Hedophyllum und Kjellmaniella mit Saccharina. In vor 2006 erschienenen Werken sind daher die Arten der Gattung unter anderen Namen zu finden, die heute als Synonyme gelten.

Die pazifischen (nicht aber die atlantischen) Vertreter der Gattung Saccharina können von Laminaria an einem morphologischen Merkmal, den verzweigten Rhizoiden, unterschieden werden.[7]

Das World Register of Marine Species unterteilt die Gattung in 17 eigenständige Arten (Stand 2023), nachdem zwischenzeitlich mehr als 20 Arten unterschieden wurden, die mittlerweile jedoch zum Teil anderen Gattungen zugewiesen werden:[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saccharina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikispecies: Saccharina – Artenverzeichnis

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Recreational Harvest of Kelp and Other Marine Algae California Department of Fish and Wildlife, abgerufen am 20. Juni 2023
  2. Algen. Kombu: kleine Warenkunde Essen & Trinken, abgerufen am 20. Juni 2023
  3. Algen. Bio-Algen aus dem Meer oder aus ökologischer Aquakultur Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bundeszentrum für Ernährung, abgerufen am 20. Juni 2023
  4. scan der Erstbeschreibung bei www.biodiversitylibrary.org.
  5. Christopher E. Lane, Charlene Mayes, Louis D. Druehl, Gary W. Saunders (2006): A multi-gene molecular investigation of the kelp (Laminariales, phaeophyceae) supports substantial taxonomic re-organization. Journal of Phycology 42: 493–512. doi:10.1111/j.1529-8817.2006.00204.x
  6. Inka Bartsch, Christian Wiencke, Kai Bischof, Cornelia M. Buchholz, Bela H. Buck, Anja Eggert, Peter Feuerpfeil, Dieter Hanelt, Sabine Jacobsen, Rolf Karez, Ulf Karsten, Markus Molis, Michael Y. Roleda, Hendrik Schubert, Rhena Schumann, Klaus Valentin, Florian Weinberger, Jutta Wiese The genus Laminaria sensu lato : recent insights and developments. European Journal of Phycology 43 (1): 1-86. doi:10.1080/09670260701711376
  7. Olga N. Selivanova (2012): Identification of the Far Eastern Species of Laminaria Lamouroux and Saccharina Stackhouse (Laminariales, Phaeophyceae) Based on Morphological Features. Journal of Life Sciences 6: 505-512.
  8. Saccharina. Stackhouse, 1809 World Register of Marine Species, abgerufen am 20. Juni 2023