Zyklisches Sieben

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Zyklisches Sieben ist ein mathematisches Phänomen aus der Kombinatorik. Es tritt dann auf, wenn das Berechnen der erzeugenden Funktion an den Stellen der Einheitswurzeln gleichzeitig ein Abzählen von Symmetrieklassen von Objekten ist, auf die eine zyklische Gruppe wirkt.[1]

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sei eine endlichen Menge und eine zyklische Gruppe der Ordnung , welche auf operiert. Sei ein Polynom mit ganzzahligen Koeffizienten in . Für ein bezeichnen wir mit die Einheitswurzeln

Das Triple besitzt das Zyklisches-Sieben-Phänomen (CSP von englisch cyclic sieving phenomenon) falls für alle die Gleichung

gilt. Das heißt, das Polynom ausgewertet an den Einheitswurzeln ist gleich der Anzahl der Element in , für die gilt.

Da gilt, ist eine erzeugende Funktion von genannt das q-Analogon von .

Beispiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sei mit . Bezeichne mit eine Multimenge auf mit Elementen und . Dann sei die Familie[2]

und für die Kardinalität gilt

Betrachte die zyklische Gruppe . Dann wirkt die Gruppenoperation auf wie folgt

Als wählen wir den q-Binomialkoeffizient

wobei und das q-Analogon von bezeichnet. Es lässt sich zeigen, dass das Tripel das CSP besitzt.

Als konkretes Beispiel wähle . Es gilt und . Sei dann ist

Dann ist das entsprechende Polynom

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reiner Victor, Dennis Stanton und Dennis White: What is... Cyclic Sieving? In: Notices of the American Mathematical Society. Band 61, Nr. 2, Februar 2014, S. 169–171, doi:10.1090/noti1084 (ams.org [PDF]).
  2. Bruce E. Sagan: The cyclic sieving phenomenon: a survey. In: arXiv:abs/1008.0790 [math.CO]. 2010, arxiv:1008.0790 [abs].