Ząbrowo (Stare Pole)
Ząbrowo | ||
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? | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Malbork | |
Gmina: | Stare Pole | |
Geographische Lage: | 54° 5′ N, 19° 13′ O | |
Einwohner: | 387 (31. März 2011[1]) |
Ząbrowo (deutsch Sommerau) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zu Gmina Stare Pole (Altfelde) im Powiat Malborski (Marienburg). Der Ort hat etwa 430 Einwohner.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt im ehemaligen Westpreußen im Kleinen Marienburger Werder am Ostufer der Nogat, eines 62 Kilometer langen Mündungsarms der Weichsel, etwa 50 Kilometer südöstlich von Danzig.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem die Bewohner des Umgegend wegen der Gefährdung von Mensch und Tier durch Hochwasser wiederholt die Einrichtung einer Fährverbindung über die Weichsel bei Sommerau verlangt hatten, gewährte George Kostka im Jahr 1603 dem Krüger des Dorfs das Recht, eine Fähre halten zu dürfen, wofür die Dorfbewohner jährlich drei Mark zu bezahlen hatten.[2]
Das Dorf Sommerau gehörte seit 1818 zum Landkreis Marienburg in Westpreußen (bis 1920 im Regierungsbezirk Danzig der Provinz Westpreußen, von 1920 bis 1939 im Regierungsbezirk Westpreußen der Provinz Ostpreußen und von 1939 bis 1945 im Regierungsbezirk Marienwerder im Reichsgau Danzig-Westpreußen).
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Marienwerder, zu dem Sommerau gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Westpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Sommerau stimmten 253 Einwohner für den Verbleib bei Westpreußen, auf Polen entfielen 7 Stimmen.[3]
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Sommerau im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Kriegsende wurde das Dorf im Sommer 1945 gemäß dem Potsdamer Abkommen zusammen mit Westpreußen und der südlichen Hälfte Ostpreußens zum Bestandteil der Volksrepublik Polen. Anschließend begann die Zuwanderung polnischer Migranten. Soweit die einheimischen Dorfbewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit aus Ząbrowo vertrieben.
Demographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1798 | 195 | davon 116 Evangelische, 73 Katholiken und sechs Mennoniten[4] |
1816 | 220 | [5] |
1852 | 362 | [6] |
1864 | 459 | am 3. Dezember[7] |
1925 | 307 | [8] |
1933 | 665 | [8] |
1939 | 665 | [8] |
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwei Kilometer südöstlich von Ząbrowo verläuft die Landesstraße DK 22, eine Verkehrsverbindung, über die im Osten die Grenze der russischen Exklave Oblast Kaliningrad erreicht werden kann.
Kirchspiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelischen Kirchenglieder waren vor 1945 in Fischau eingepfarrt. Die heute in Ząbrowo anwesende Bevölkerung gehört fast ausschließlich der polnischen römisch-katholischen Kirche an.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 28. Juni 2017
- ↑ Hermann Eckerdt: Geschichte des Kreises Marienburg. Bretschneider, Marienburg 1868, S. 125.
- ↑ Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 128
- ↑ Jahrbücher der preußischen Monarchie unter der Regierung Friedrich Wilhelms des Dritten. Band 4, Unger, Berlin 1799, S. 409.
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 341.
- ↑ Kraatz: Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Berlin 1856, S. 586.
- ↑ Preußisches Finanzministerium: Ergebnisse der Grund- und Gewerbesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Danzig. Danzig 1867. Siehe: 6. Kreis Marienburg, S. 18, Ziffer 133.
- ↑ a b c Michael Rademacher: Landkreis Marienburg in Westpreußen (poln. Malbork). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.